Zum Jahresanfang möchte ich euch ein Gedicht und ein Gebet schenken. Beide sind zwar gewissermaßen aus anderen Zeiten, aber immer noch erstaunlich aktuell.
Hier das Gebet zum Jahreswechsel des Pfarrers von St.Lamberti in Münster aus dem Jahre 1883
Herr, setze dem Überfluss Grenzen
und lasse die Grenzen überflüssig werden.
Lasse die Leute kein falsches Geld machen
und das Geld keine falschen Leute.
Nimm den Ehefrauen das letzte Wort
aber erinnere die Ehemänner an ihr erstes.
Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit
und der Wahrheit mehr Freunde.
Bessere solche Beamte, Geschäfts-und Arbeitsleute
die wohl tätig, aber nicht wohltätig sind.
Gib den Regierenden ein besseres Deutsch
und den Deutschen eine bessere Regierung.
Herr, sorg dafür, dass wir alle in den Himmel kommen.
Aber nicht sofort!
Und dieses hier von Ruth-Ursula Westerop ( 1927-2010)
Gedanken zum Jahreswechsel
Wie geht es uns? Sind wir gesund?
Gibt's zur Verzweiflung einen Grund?
Besitzen wir, was uns gehört?
Hat nichts und niemand das zerstört,
was wir uns selber aufgebaut?
Ist unser Tisch noch reich gedeckt?
Hat keine Bombe uns erschreckt?
Sind Durst und Hunger unbekannt?
Leben wir im freien Land
und sind behütet durch den Frieden?
Gibt's Tage, da man richtig lacht?
Schlafen wir ruhig in der Nacht?
Sind Tränen eine Seltenheit?
Ist nichts geschehn in letzter Zeit,
was unser Leben ruiniert?
Wenn es dem nächsten Jahr gelingt,
dass es uns diesen Wohlstand bringt,
dann hat das Jahr uns reich beschenkt.
Wer trotzdem dann an Jammern denkt,
der hat das alles nicht verdient.
Ein frohes neues Jahr wünsche ich euch allen von Herzen!
Beim Gebet des Pfarrers habe ich mich zurückgehalten, spontane Kommentare abzugeben. Ihr wisst ganz sicher, wo.....
Obwohl, wenn man ( Frau) ehrlich ist, lag er damit wohl auch nicht so falsch.....
Glückliche Patentante von nadinebe