Hallo,
du hast natürlich recht, dass es bei einer Vagotonie zu mehreren Symptomen kommen kann, vor allem zu diesen, die du aufgezählt hast.
Allerdings denke ich, dass es eine Rolle spielt, von wo aus die Reizung ausgeht.
Der X Hirnnerv hat schon einen direkten Einfluss auf das Herz. Eine Reizung führt zur Verringerung/Verlangsamung des Herzschlages.
Daher würde ich es mir in dem Fall so erklären, dass der verlangsamte Herzschlag Folge einer Vagusreizung ist.
Die Miosis ist eher "in Hand" des III Hirnnerves, der den M. sphincter pupillae innerviert.
Die Blutdruckregulation wird von verschiedenen Mechanismen beeinflusst, daher würde ich denken, dass hier noch länger kompensiert werden kann.
Außer natürlich,es findet eine extreme Vagusreizung statt, dann kommt es durch die Dilatation der Gefäße auch zu einer starken Hypotonie.
Das Gleichgewicht kann so verschoben sein, dass alle Symptome auftreten, bzw. alle Funktionen charakteristische Veränderungen durch den Parasympathikus aufweisen.
Aber ich denke auch, dass die Vagusreizung nicht alles abdecken muss.
Bei (vor allem chronischen) Leberentzündungen gibt es auch als Folge das CFS (chronic fatigue Syndom, chron. Erschöpfungssyndrom) und ist wohl auf die meist infektiöse Nervenreizung zurückführbar.
Daher könnte ich mir durchaus vorstellen, dass eine Entzündung auch diese Wirkung begünstigen kann und alle Versorgungsgebiete, die ein Nerv durchzieht, beeinflusst werden können.
So würde ich mir die Bradykardie erklären. Vielleicht hat noch jemand eine andere Herleitung oder Erklärung, das würde ich sehr spannend finden.
Einen schönen Abend wünsche ich