Broschüre: Unterstützende Ernährungstherapie bei Krebserkrankungen

[Birgit Kriener]

Hallo Isolde, Du hast nach Meinungen gefragt - dann bekommst Du meine auch  !

Na, ja - aus Sicht der TCM und aus meiner Erfahrung aus der Praxis würde ich den meisten meiner Krebspatienten auch viele dieser Ernährungs-Kuren nicht unbedingt anraten! 

Die meisten Patienten kommen aus Sicht der TCM aus einer Leere - Situation (Qi-, Blut Mangel oder Yang-Mangel also auch übersetzt aus einer Schwäche des Immunsystems, woraus sich dann alles weitere entwickelt) zu dieser Krebserkrankung! 

Natürlich habe ich auch Füllesymptomatiken (Knoten, evtl. Schmerzen also Qi- und/oder Blutstagnation verbunden mit Schleim, etc. und damit auch "Übersäuerungen aus naturheilkundlicher Sicht"), aber die Grundursache ist in viele Fällen eine Leersituation (verbunden oder hervorgerufen durch Stress, Ernährungsfehler, genetischen Dispositionen, etc.)! Diese wird dann anschliessend noch verstärkt durch die herkömmlichen schulmedizinischen Therapien (Chemo-, Bestrahlung, etc.)! Typische Symptome sind dann chron. Müdigkeitssyndom, Abbau des weißen und roten Blutbildes, etc.!

Deshalb bekommt jeder "Krebs" Patient in der TCM individuelle Ernährungstipps und individuelle Kräuterrezepturen (keine generellen Kur-Ratschläge)! Viele dieser Ernährungstipps und auch die anwendbaren Kräuterrezepturen haben einen Aufbaucharakter, das heißt sie tonisieren die Milz, bauen das Blut auf, stärken den Organismus, bewegen aber auch Qi und Blut! Sie machen den Patienten Stressresistenter und stabilisieren damit die Psyche. Des Weiteren bauen wir über diese Schiene aber auch das Immunsystem wieder auf, damit es selber wieder mitarbeiten kann! Durch all diese Komponenten, wird er widerstandsfähiger gegenüber der schulmedizinischen Behandlung! 

Punkt Nummer 2 ist, welche Konstitution hat mein Patient! Ist er natürlich eine Füllepatient (starke Konstitution, laute Stimme, Energiegeladen, etc.) dann ist die ein oder andere Kur zu einem bestimmten Zeitpunkt auch richtig! Und wenn es dann auch angebracht ist und der Patient es verkraften kann, bekommt er auch tumoraufbrechende Rezepturen! Dann kann ich kurzfristig auch mal für ein paar Tage eine Fastenkur machen - aber generell es jedem Krebspatienten zu empfehlen - halte auch ich für verkehrt!

Es gibt nicht, die Krebstherapie und die Ernährung, und, und....

Demzufolge halte ich es immer für besser, man sagt oder schreibt, diese Kuren sind nicht für jeden Krebspatienten richtig (was aber natürlich nicht das Ziel dieser Info ist  )!

Zum Anderen finde ich diesen Satz super wichtig: "Hinzu kommt, dass die meisten Diäten schwer umsetzbar sind und die eigene Lebensfreude stark beeinträchtigen können." Jeder Krebspatient ist in einer hochgradigen Stresslage, muss teilweise jeden Tag in die Therapie (schulmedizinisch, naturheilkundlich) - hat kaum noch Zeit sich zu erholen, sich auf sich zu besinnen usw.! Es geht ihm richtig schlecht, je nach Stadium und jetzt soll er auch noch eine teilweise aufwändige Diät machen!!! Viel wichtiger ist für mich, das er bestimmte Ernährungstipps problemlos in seinen Tag einbauen kann, das er sich überlegt wie geht es mit mir weiter, was muss ich verändern und das bisschen Zeit - was er neben seiner Therapie hat (welche er vielleicht überhaupt noch hat) - nutzt um zu Leben!!!

Aber wie gesagt, ich habe eine TCM Praxis  - da sieht man alles etwas anders!!!