Vor allem aber vertreibt die Heilpflanze Blähungen, wirkt krampflösend und hemmt das Wachstum schädlicher Keime. Linderung bei Reizdarmsyndrom schafft Kümmelöl. Rein äußerlich wird es im Säuglings- und Kleinkindalter bei Blähungen angewandt. Das reine Kümmelöl wird durch Wasserdampfdestillation aus den getrockneten Früchten gewonnen. Die klare, farblose bis gelbe Flüssigkeit enthält 60 Prozent Carvon, Hauptwirkstoff des Kümmels.
Die Zubereitung der Kümmelfrüchte als Tee ist milder, aber auch schwächer wirksam[url=http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/kuemmel-tut-dem-magen-gut-2015102848195][/url]. Es werden ein bis zwei Teelöffel Kümmelfrüchte in einem Mörser kurz angestoßen, damit das ätherische Öl austreten kann. Danach mit einer Tasse heißem Wasser übergießen und abgedeckt zehn Minuten ziehen lassen.
In der Küche ist das Gewürz weit verbreitet, auch wenn es nicht jeder mag. Kümmel hat ein leicht süßliches, an Anis erinnerndes Aroma mit einer gewissen Schärfe. Es verfeinert Gebäck, Brot, Sauerkraut, Kartoffel- und Kohlgerichte und macht deftige Eintöpfe bekömmlicher. Ein Klassiker ist Harzer Käse mit Zwiebelvinaigrette und Kümmel („Handkäs mit Musik“).
Der Echte Kümmel (Carum carvi), auch Wiesenkümmel genannt, ist eine zweijährige Pflanze aus der Familie der Doldenblüter. Sie wächst in gemäßigten Zonen Europas und Asiens wild auf Wiesen. Allerdings wird bei wenig Erfahrung vom Sammeln abgeraten, da der Kümmel giftigen Doldenblütern wie der Hundspetersilie und dem Wiesenschierling zum Verwechseln ähnlich sieht. Hauptanbaugebiete sind Südfrankreich, Holland, England, Mitteldeutschland, Schweden, Russland und Ägypten wird die Gewürzpflanze auch angebaut. Für medizinische Zwecke sind nur die Früchte interessant, die ätherisches Öl enthalten.
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