Pneumonie: Bei Typ-1-Diabetikern sechsmal so häufig Todesursache wie in der Gesamtbevölkerung. Todesfälle infolge von Infektionen sind insgesamt eher selten. Diabetiker haben aber ein deutlich erhöhtes Risiko dafür.
Diabetiker sind besonders infektionsanfällig. Als mögliche Ursachen gelten eine durch die Hyperglykämie beeinträchtigte Immunabwehr, eine gestörte Mikrozirkulation sowie Fußulzera als Eintrittspforte für Erreger. Gleichzeitig scheinen Infektionen für Diabetespatienten eine besondere Bedrohung darzustellen: Infektionsbedingte Todesfälle treten bei ihnen signifikant häufiger auf als in der Allgemeinbevölkerung. Am stärksten gefährdet sind laut einer Studie aus
Australien Patienten mit einem Typ-1-Diabetes.
Für die Studie haben Ärzte um Dianna Josephine Magliano vom Diabetes-Institut in Melbourne Daten aus dem australischen Diabetesregister mit dem nationalen Sterberegister verknüpft. Insgesamt wurden mehr als 1,1 Millionen Diabetespatienten berücksichtigt, darunter etwa 85.000 mit einer Typ-1-Erkrankung. Das mediane Alter betrug 27 Jahre bei den Typ-1- und 60 Jahre bei den Typ-2-Diabetikern. Während eines Zeitraums von knapp sieben Jahren starben ausweislich Totenschein 2891 Patienten an irgendeiner Infektion, 2158 an einer Pneumonie, 1248 an einer Sepsis und 147 an einer Osteomyelitis. Die infektionsbedingte Sterberate lag damit bei 0,147 bzw. 0,431 pro 1000 Personenjahre bei Typ-1- bzw. Typ-2-Diabetes.
Zusatzrisiko betrifft vor allem das mittlere Lebensalter
Daraus ergaben sich standardisierte Mortalitätsraten (SMR) von 4,42 (Typ 1) und 1,47 (Typ 2). Anders ausgedrückt: Die Zahl der infektionsbedingten Todesfälle war gegenüber der Allgemeinbevölkerung bei Typ-1-Diabetikern mehr als vervierfacht und bei Typ-2-Diabetikern um knapp 50% erhöht.
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