Ich sehe auf Facebook Bilder der Anteilnahme und lese Worte,von traurigen Menschen,die versuchen,das Geschehen irgendwie zu begreifen.
Ich bin unendlich traurig heute und kämpfe gegen die Tränen und die Angst vor dem,was hier wiedereinmal passiert.
Damals,am 11.09 September 2001 lag ich mit dickem Bauch,kurz vor der Entbindung auf dem Sofa,als die Flugzeuge ins World Trade Center flogen und ich streichelte meinen Bauch mit der Angst in welch eine Welt ich mein Kind gebäre.
Das ist 14 jahre her....viel ist passiert.........nun darf mein Kind durch neue Medis wieder am Leben teilnehmen und geht wach durch die Welt und erneut,passiert so ein Tragödie.
Ich habe heute auf Facebook folgenden Text von Oliver Kalkofe gefunden,der meine Gedanken und Gefühle in Worte verpackt hat,wie man sie ,meiner meinung nach,besser nicht hätte schreiben können.:
Komme gerade von einer wunderschönen Veranstaltung nach einem langen Arbeitstag nach Hause...
wo ich (völlig unwissend und naiv) plötzlich in den letzten Minuten durch Gespräche einiger Menschen am Rande mitbekam, was wohl gerade in Paris geschehen ist.
Was ich momentan - größtenteils erfolglos -
über alle verfügbaren Medien im Netz gerade versuche näher herauszufinden.
Egal was wirklich wo geschehen ist und wie groß an welchem Ort die Anzahl welcher Opfer war -
ich sitze hier gerade in völliger Fassungslosigkeit.
Wieder einmal.
Wie so oft in letzter Zeit - aus immer wieder anderen Gründen.
Denn ganz einfach pur und simpel kann ich nicht begreifen,
warum und aus welchem Grund auch immer Menschen woauchimmer wannauchimmer sich auf den Weg machen,
andere Menschen zu verletzen oder zu töten,
um sie dadurch von der Logik ihres jeweiligen Glaubens-/Politik-/Menschenbilds zu überzeugen.
Tut mir leid - ich verstehe es nicht.
Ich begreife nicht den Fanatiker, der sich im Namen seines Gottes mit welchem Namen und welcher Gebrauchsanleitung auch immer, auf den Weg macht, anders denkende zu töten,
genau so wenig wie den besorgten Bürger, der verängstigten Menschen, die um ihr Leben kämpfend zu uns fliehen, mit Hass und Wut die Fackel ins Flüchtlings-Camp wirft.
Egal wer wem auch immer grundlos jemandem Leid zufügt,
aus purer Angst und schmerzhaft dummem Glauben,
das vermeintlich Fremde wäre eine Gefahr des Bewährten -
der ist ein hoffnungsloser verachtenswerter Vollidiot.
Er widert mich persönlich an.
Unabhängig von Glauben, Hautfarbe, Überzeugung, Religion oder whatever.
Was soll das?
Wozu?
Angst, Schmerz, Leid und Terror als Argument gegen die theoretische eingebildete Gefahr durch Anders Denkende?
Jeder dieser Täter tätowiert sich selbst ERBÄRMLICHKEIT als Existenzgrundlage in die eigene Seele.
Wieder einmal frage ich mich, ob ich mich schämen muss,
der Gattung Homo Sapiens anzugehören -
wenn es doch so viele abscheuliche andere Gestalten auch tun.
Und gleichzeitig wächst wieder einmal die Angst in mir...
nicht in erster Linie vor möglichen Anschlägen geisteskrank fehlgeleiteter Schwachsinniger -
die gibt es leider immer und überall -
sondern fast noch mehr davor, was solche Attentate im Volksempfinden der selbst ernannten Besorgten Bürger bewirken können.
Die nun neuen Zündstoff für ihren stumpfsinnigen Fremdenhass finden -
nicht verstehend, dass der weit überwiegende Teil der Hilfesuchenden an unseren Grenzen vor genau solchen Attentätern flieht - und nicht zu ihnen gehört!
Was soll ich noch sagen oder schreiben?
Ich bin müde, ich habe etwas getrunken und hatte bis vor kurzem noch viel Spaß, da ich nicht ahnen konnte, was gerade in Paris geschah...
Ich hätte nicht helfen oder etwas verhindern können.
Ich kann es auch in Zukunft nicht.
Meine Worte helfen niemandem.
Ein trauriger und ernüchternder Gedanke...
und trotzdem schreibe ich.
Warum?
Ich weiß es nicht - und wüsste es gerade nur all zu gerne...
Mein Beileid und mein Mitgefühl sind bei allen Betroffenen.
Ich wünschte mir, ich könnte mehr tun.
Und dass die Menschen ihre eigene Unfähigkeit im Denken, Fühlen oder Verstehen nicht immer als Anlass und Rechtfertigung für Gewalt, Mord und das Ausleben ihrer eigenen Kleingeistigkeit missbrauchen würden.
Paris ist heute leider nur ein Sinnbild für die Gewalt der Dummheit auf der ganzen Erde.
Gute Nacht, liebe Welt.
Bitte entschuldige die vielen furchtbar dummen Menschen, die dir den Rasen kaputt treten und dich zerstören, weil sie dich retten wollen.
Dieser wunderschöne Planet wird gerade immer mehr zu einem Ort,
den ich am liebsten weiträumig umfahren würde.
Dummheit tut weh.
Wenn nicht den Dummen selbst, dann um so mehr den anderen...
Ich gebe sie euch mit in dieses Wochenende und wünsche euch einen schönen Tag voller Dankbarkeit mit und um euren Lieben
Petra
..................................
Erfolg hat drei Buchstaben :TUN (Goethe)