Homöopathische Potenzen und Schüsslersalze

[ihyahrn]

Hallo zusammen,

seit einiger Zeit beschäftigt mich eine Frage zur Dosierung von homöopathischen Mitteln.

Ich bin bisher davon ausgegangen, dass die Schüsslersalze, also bis zur D12 Potenz, in der Dosierung ganz anders verabreicht werden, als homöopathische Potenzen, also ab der C 30 Potenz.

Nun hatte ich vor kurzem ein Gespräch mit einer TCM - Therapeutin, die auch eine Schüsslersalze-Ausbildung gemacht hat.
Sie sagte, sie gibt ihren Patienten, 3X täglich 3 verschiedene homöopathische Mittel in der C30 er Potenz und das über einen Zeitraum von
3 Monaten!!!

Ist das in Ordnung ?? Als Laie kann ich das nicht beurteilen, aber ich glaube sie benutzt die homöopathischen Mittel in der gleichen Weise wie die Schüsslersalze!

Ich frage mich, ob die Anwendung von homöopathischen Mitteln in dieser Dosierung nicht gefährlich ist, da man ja in die Arzneimittelprüfung reinkommen kann.


Bin gespannt auf eure Antworten.

Liebe Grüsse,
Ihya

[simonewo]

Hallo

Das kann man so grundsätzlich nicht beantworten. Da gibt es keine einheitliche Regelung. Jeder Therapeut handhabt das anders. Ich kenne Therapeuten, die eine C200 nur alle zwei Monate gebe und welche, die eine C1000 täglich geben 

Da muss jeder Therapeut seinen eigenen Weg und seine Dosierung, so wie es für einen passend ist finden
Lg Simone

[Antje]

Hallo Ihya,

es kommt darauf an, welche "Richtung" in der Homöopathie man verfolgt.

Wenn es in die ursprüngliche Richtung geht, wird man keine C 30er Potenzen durcheinander mehrmals täglich verordnen über 3 Monate.

Da gibt es auch gute Richtlinien, an denen man sich orientieren kann.

Unangenehm können solche Verabreichungen werden, wenn die Mittel nach dem Ähnlichkeitsprinzip gewählt wurden.
Hab ich selbst schon ein paarmal unfreiwillig ausprobiert bei wesentlich kleineren Gaben.

Wahrscheinlich ist das hier aber nicht der Fall, sonst hätte die Therapeutin ihre Verschreibungen sicher längst geändert weil ständig Patienten da wären mit Verschlimmerungen und Prüfungen.
Dann wäre die Praxis irgendwann leer.

LG
Antje

[Antje]

Was mir noch eingefallen ist zu den Arzneimittelprüfungen, die ja angeblich selten auftreten bei solchen häufigeren Verschreibungen von C30 an aufwärts, es kann sein, dass die Betroffenen und auch die Therapeuten das gar nicht merken weil ihnen die Zusammenhänge nicht bekannt sind.
Und es hängt ja auch von der Empfindlichkeit des Patienten ab.

Interessant wäre auf jeden Fall mal zu wissen, ob diese Mittel parallel zur TCM gegeben werden und mit welcher Indikation.
Vielleicht wissen die Schüsslerexperten, ob das gängige Praxis ist mit der C 30 und ob das gut funktioniert.
Würde mich interessieren.

LG
Antje

[Melanie Aue]

Ich bin bisher davon ausgegangen, dass die Schüsslersalze, also bis zur D12 Potenz, in der Dosierung ganz anders verabreicht werden, als homöopathische Potenzen, also ab der C 30 Potenz.

Davon gehe ich auch aus. Ich habe eine Schüßlerausbildung und bin auch Homöopathin. Schüßlersalze sind ja als Funktionsmittel zu sehen. Sie werden nach Indikationen entsprechend ihrer Funktionsweisen angewendet. Zu ihnen gibt es keine Arzneimittelprüfung. 
Schüßler hat bewusst auf die hohen Potenzen verzichtet, da sie entsprechend der Symptomatik ausgewählt werden und auf einer ganz anderen Ebene wirken. Er hat die Salze bewusst nur in der D6 und der D12 angewendet. 

Sie sagte, sie gibt ihren Patienten, 3X täglich 3 verschiedene homöopathische Mittel in der C30 er Potenz und das über einen Zeitraum von 3 Monaten!!! 

 Auch ich gebe mitunter 3x tgl. eine C30 Potenz, wenn es angezeigt ist. Was ich nicht kenne und auch nicht befürworte ist 
a) das Mixen von Hochpotenzen untereinander
b) die Gaben kontinuierlich über Monate hinweg. 
Ich sehe es so wie Du, dass es hier zu Arzneimittelprüfungssymptomen kommen kann. 
Des Weiteren sollte im Grunde nach jeder Gabe geprüft werden, ob eine weitere Gabe überhaupt notwendig ist. Im Gegensatz zur Schulmedizin soll die Naturheilkunde ja quasi nur eine "Krücke" sein, um wieder alleine laufen zu lernen. Ein Anstoß, um dem Körper in seiner Selbstheilungsfunktion zu unterstützen. Also immer nur so wenig wie möglich- so viel wie nötig
Es gibt natürlich auch viele verschiedene Homöopathierichtungen. Vielleicht hat die Kollegin einen guten Grund für die Verordnungen. 

Interessant wäre auf jeden Fall mal zu wissen, ob diese Mittel parallel zur TCM gegeben werden und mit welcher Indikation.

Dazu kann ich berichten, dass ich mal eine kleine Patientin hatte, deren Mutter eine Neurodermitis in meiner Praxis homöopathisch behandeln lassen wollte und parallel dazu eine Akupunkturbehandlung machen ließ. Der kleinen Patientin tat das gar nicht gut. Ich hatte das Gefühl, dass die Akupunktur und die Homöopathie sich gegenseitig blockiert hatten. Ich habe dann die Behandlung nicht weitergeführt. 
Bei akuten Symptomen ist das vielleicht eine Möglichkeit, dazu habe ich aber keine Erfahrungen 

Vielleicht wissen die Schüsslerexperten, ob das gängige Praxis ist mit der C 30 und ob das gut funktioniert.

Wie gesagt, ich kenne die Praxis so nicht und mein Weg wäre das auch nicht. 


Liebe Grüße,
Melanie

[ihyahrn]

Hallo zusammen,


aus euren Antworten entnehme ich, dass es zwar nicht üblich ist, aber je nach Homöopathierichtung auch in Ordnung sein kann, homöopathische Mittel auf diese Art zu verabreichen.

Allerdings handelt es sich hier um eine Therapeutin, die keine Homöopathin ist, sondern lediglich eine Schüsslersalze - Ausbildung gemacht hat.
Sie sagt, zwischen einer D-Potenz und einer C-30er Potenz sei gar kein so grosser Unterschied.

Dies fand ich sehr bedenklich.

Vielen Dank für eure Antworten

Liebe Grüsse
Ihya

[Melanie Aue]

Liebe Ilya,

zwischen einer D-Potenz und einer C-30er Potenz sei gar kein so grosser Unterschied.

 Diese Aussage ist schlichtweg falsch!
Es sind riesige Unterschiede zwischen den niedrigeren Potenzen D6/ D12 und den Hochpotenzen ab C30.

Die Hochpotenzen sollen wirklich nur angewendet werden, wenn die Symptomatik passend ist. Dazu muss man sich schon ein bisschen auskennen in der Homöopathie...
Man kann auch nicht die Funktionsweise der Schülersalze auf die Homöopathie übertragen. Das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Demzufolge sollte man auch nicht Schüßlersalze heraussuchen und dann in Hochpotenzen verabreichen. 

Ich finde es also genau wie Du sehr bedenklich....

Herzlichst,
Melanie

[Antje]

Hallo Ihya,

in Ordnung sind solche Verordnungen für mich persönlich nicht.

Ich finde es sehr schade, dass es HP´s gibt, die sich ohne viel Hintergrundwissen auf solche Behandlungen einlassen.

Wollte mich aber nicht über andere Sichtweisen auslassen.
Weil dann wäre ich den ganzen Tag mit Tippen beschäftigt bei meiner inzwischen eingefahrenen Sichtweise.

LG
Antje

[Silke Uhlendahl]

Allerdings handelt es sich hier um eine Therapeutin, die keine Homöopathin ist, sondern lediglich eine Schüsslersalze - Ausbildung gemacht hat.
Sie sagt, zwischen einer D-Potenz und einer C-30er Potenz sei gar kein so grosser Unterschied.

Dies fand ich sehr bedenklich.

Vielen Dank für eure Antworten

Liebe Grüsse
Ihya

Liebe Ilya,

diese Aussage ist schlichtweg falsch!

Das Konzept der Schüßlersalze ist ein völlig anderes als das der klassischen (genuinen) Homöopathie nach Hahnemann!
In den D-Potenzen ist ja noch Substanz enthalten in C Potenzen nicht.

Natürlich gibt es in der Homöopathie viele "Strömungen" und veränderte Lehrmeinungen, aber Fakt ist sicher, dass man mit C30 Potenzen keine Schülertherapie macht (die ja auch k e i n e Homöopathie ist).