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Ich bin an anderer Stelle mal wieder zu diesem Thema befragt worden und hab mir gedacht, evtl. ist das auch für andere interessant, wenn ich es hier noch mal zusammenstelle?
Ich habe zu Anfang meiner Praxis noch in einigen Fällen Horvi-Mittel eingesetzt. Auch mit zum Teil guten bis sehr guten Erfolgen!
2003 musste die Firma nach etlichen Jahren die Produktion in Deutschland einstellen, weil es Probleme mit der Nachzulassung/Herstellung gab.
Die Firma hat dann den Firmensitz nach Holland verlegt.
Das Problem das entstand war, dass die Ampullen nicht mehr zur Injektion zugelassen wurden, sondern als Trinkampullen. Grade bei Enzymen und Proteinen ist eine Gabe über die Mundschleimhaut nicht immer gleichermaßen wirksam wie via Injektion.
Werden die Trinkampullen dann als Injektion gegeben, wendet man diese im sogenannten "Off-Label-Use" an.
Hierbei trägt der Therapeut einen nicht unerheblichen Teil der Haftung bei Nebenwirkungen, wenn etwas passiert. Das ist auch bei anderen Therapieverfahren so. Man muss immer die Heftigkeit der möglichen Reaktionen berücksichtigen und jeder Therapeut entscheidet dann für sich. (Aktuelle Fälle mit Todesfolge haben unserem Beruf nicht grade mehr Ansehen beschert...).
Die Reintoxine enthalten jeweils verschiedene Enzyme und Toxine und dem Entwickler ist ein ganz besonderes Herstellungsverfahren gelungen! Die Tierischen Gifte sind auf eine besondere Art von Eiweißen befreit.
Dennoch gab es schon früher hin und wieder stärkere Allergie-Reaktionen bei der Therapie (als die Zulassung noch anders war), mit schwereren Problemen.
Glücklicherweise habe ich das in der Praxis nicht erlebt, aber darüber im Kollegenkreis gehört.
Ich habe dann vor ca.10 Jahren oder so noch mal Kontakt zur Firma aufgenommen und dann eben erfahren, dass die Ampullen nicht mehr zur Injektion in der Zulassung sind und eben die Herstellung in Deutschland nicht mehr möglich war.
Mein Fazit war:
- nur als Trinkampulle war die Wirkung nicht mehr die Gleiche
- die Preise sind deutlich gestiegen
- das Risiko des OLU (Off-Label-Use) möchte ich hierbei nicht tragen, weil das Anaphylaxie Risiko mir zu hoch ist
Ich glaube die THP Kolleg/innen setzen das bei den Tieren auch noch gern ein, aber in der Humantherapie kann ich aus meiner Sicht nur zur Vorsicht raten.
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liebe Silke,
mein Mann bekommt wegen eines Merkelzellkarzinoms mit Rezidiv seit zwei Jahren Horvi Enzyme und verträgt diese gut. Zu Beginn sollte er wegen möglicher Allergien erst mal die Ampulle wirklich trinken, es war keine allergische Reaktion, dann wurde ihm das Mittel eingerieben und abgewartet, keine allergische Reaktion, dann wurde ihm das Mittel in geringer Dosis i.m. injiziert, wieder keine Reaktion und seitdem nimmt er es in der angegebenen Dosis i.m. mittlerweile nur noch einmal die Woche im Wechsel und es geht ihm gut. Ich möchte auf die Horviy-Enzyme nicht verzichten und habe selbst bei zugelassenen Chemotherapeutika (erhalten zur Schubprophylaxe bei MS) eine heftige allergische Reaktion gehabt, was mir die Anwendung der Horvi Medikamente jetztbei meinem Mann erleichtert und auch erleichtern würde wenn ich denn mal eine Praxis hätte, denn auch bei in Deutschland zugelassenen Medis kann ja eine heftige Reaktion entstehen und ich denke, es hängt halt auch immer vom genauen Abwägen ab, das fällt dann halt auch wieder unter die Sorgfaltspflicht.........
Liebe Grüße Eva
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07.11.2016, 09:30
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.11.2016, 09:35 von Silke Uhlendahl.)
Liebe Eva,
vielen viel Dank für deine hochwertige Rückmeldung!
Mit der Wirkweise der Horvi Präparate bin ich vollkommen zufrieden gewesen, die Problematik ist einzig und allein eine rein juristische Problematik bezüglich Haftungsrecht.
Wird es bei einem Therapeuten gespritzt oder macht ihr das zu Hause privat?
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(07.11.2016, 09:30)Silke Uhlendahl schrieb: Liebe Eva,
vielen viel Dank für deine hochwertige Rückmeldung!
Mit der Wirkweise der Horvi Präparate bin ich vollkommen zufrieden - die Problematik ist einzig und allein eine rein juristische Problematik bezüglich Haftungsrecht.
Liebe Silke,
das habe ich schon so verstanden, ich finde aber das schreckt gleich so ab und ich bin halt der Meinung, wenn man sich selbständig macht, dann sollte man die Dinge bestmöglichst abwägen und nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, weil es halt ein OLU-Risiko birgt. Ich kenne einige HPs, die es trotz dieser widrigen Umstände versuchen und ja auch nicht nur diese Therapieform anwenden und die Annäherung bei meinem Mann fand ich deshalb auch sehr professionell, andere bekommen von unserem HP zum Beispiel keine Horvi-Medis weil das Risiko zu groß ist und es zeigt mir, dass es mit viel Vorsicht auch geht und man sich nicht gleich abschrecken lassen sollte...........
Liebe Grüße Eva
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Liebe Eva,
aus Patientensicht ist das absolut nachvollziehbar!
Aus der Therapeutensicht sollte man sich über das Risiko einfach im Klaren sein! So wie euer HP das gemacht hat war sicherlich absolut vorsichtig und es hat gut geholfen und das finde ich ganz prima, denn als Patient wünscht man sich ja die bestmögliche Begleitung.
Man soll ja auch nicht als HP die Flinte ins Korn werfen, wenn man mit der Praxis anfängt - auf keinen Fall!
Aber man sollte einfach wissen welches Risiko man als HP oder Arzt trägt, wenn man es so anwendet!
Das beginnt ja bereits wenn man eine andere Dosis von Präparaten empfiehlt mit dem OLU-Risiko und natürlich wird das gemacht und aus diesem Grund firmieren einige Hersteller als NEM und nicht als Arzneimittel usw.
Einfach nur, weil es grade anderweitig auch diskutiert wurde und ich gefragt wurde:
So ist die juristische Situation und das "Risiko" bei der Injektion nicht zur Injektion zugelassener Präparate!
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Danke Silke,
ich finde es auch toll, dass Du es ansprichst, denn aus Patientensicht gerade im Onkologiebereich ist es eine Therapie, die mich fasziniert hat, es erscheint sooooo einfach und hat oft einen Megaerfolg, aber natürlich ist die Verantwortung sehr groß und ich denke gerade den Umgang mit solch kritischen Therapien lernen wir hier in unserem Forum durch solche Beiträge und Diskussionen und das finde ich großartig........
Liebe Grüße Eva
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Liebe Silke,
Vielen Dank für deinen Hinweis bzgl. Haftung, ich bekomme von Horvi regelmäßig Info!
Und ich war anfangs sehr angetan, aber mittlerweile passt es nicht mehr zu mir, der Ordner
Verstaubt immer mehr im Schrank.
Durch deinen Beitrag fällt mir die Entscheidung gleich nochmals leichter, diese Therapieform
Nicht weiter mehr zu verfolgen.
Danke dafür ❤️
PS. Mein Schwiegervater hatte durch das trinken der Ampullen leider nicht den gewünschten Effekt und bei meinem Mann war es leider nur ein kurzfristiger Erfolg!
Herzensgrüße
Simone
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Hallo Silke,
sehr interessante Ausführungen!
Ich kann dazu sagen, dass ich in meiner THP-Praxis bei Tumorerkrankungen schwerpunktmäßig mit den Horvis arbeite, seitdem ich vor zehn Jahren damit ein Mammakarzinom bei meiner Hündin erfolgreich behandeln konnte. Allerdings formuliere ich den Therapieplan als "Behandlungsvorschlag".
Den Haltern erläutere ich neben der Rechtslage und den wesentlichen Inhalten der Horvi-Broschüre u.a., dass die Ampullen gemäß Auszeichnung als Trinkampullen Verwendung finden können, dass dabei jedoch mit einem Wirkverlust zu rechnen bei schweren Pathologien Injektionen der Vorzug geben sei.
Einen Beipackzettel gibt es ja schließlich auch nicht...
Die Halter, die zu mir kommen, sind zur Horvi-Therapie meist bereits wild entschlossen (und daher eine gute mentale Begleitung für Ihr Tier im therapeutischen Prozess :-)
Nebenwirkungen habe ich am Tier noch nicht beobachtet.
Als HP werde ich die Horvis wohl nicht anwenden, das ist mir zu heikel.
Man kann auch auf Therapeutenlisten verweisen, die direkt bei Horvi erhältlich sind. Wer sichergehen möchte, kann ja einen Arzt aufsuchen, der damit arbeitet.
Eigenverantwortlich geht´s auch...
Beste Grüße, Vera
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Ich verordne im Vet.-Bereich bei Tumorerkrankungen häufig Horvipräparate und lasse mittlerweile alles nur noch per os geben. Das allerdings ohne Futter und mit Abstand zu anderen Mitteln.
Den Stress verschiedene Mittel mehrmals täglich zu spritzen, erspare den tierischen Patienten. Auch über die orale Aplikation bin ich sehr zufrieden mit den Ergebnissen.
Allerdings bin ich auch kein Freund von Monotherapien und kombiniere auf verschiedenen Ebenen, vielleicht ist das das Geheimnis?
Ich kann mir Horvi nicht mehr wegdenken aus meiner Praxis.
LG Petra
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Hallo Petra,
selbstverständlich keine täglichen Injektionen, wenn sie für das Tier puren Stress bedeuten!
Aber das kläre ich vorher mit den Haltern ab, bzw das sieht man ja schnell.
Manche Tiere gewöhnen sich auch daran: meine Hündin war zunächst Spritzenphobikerin, verknüpfte aber schnell die morgendliche Injektion mit "gleich danach gibt´s Frühstück" und war dann eher durch den therapiefreien Sonntag verwirrt und forderte ihre Spritze ein...
Übrigens mögen manche Tiere auch den Geschmack nicht. Muss man alles testen.
Bei Heilpilzen scheiden sich ja auch die Geister, manche Katzen tupfen noch das letzte Stäubchen aus dem Napf, andere springen auch bei sorgfältig unters Nassfutter gemischtem Pilz sofort auf den nächsten Schrank
Gruß, Vera
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Da ich just wieder bei fb in einer Gruppe eine Diskussion zum Thema gelesen habe, aktiviere ich diese Beiträge noch mal.
Außerdem ist ja auch bald wieder Prüfung und nachdem in Bracht-Brügge ja was passiert ist, das viel Wirbel gemacht hat....könnt eich mir vorstellen das auch solche Spitzfindigkeiten wie darf ich eigentlich etwas anwenden, was in D nicht zugelassen ist und wenn ja wie....gern mal bei der Überprüfung gefragt werden könnte!
Ich würde also noch mal sehr eindringlich den Tipp geben nicht auf Teufel komm raus nach Lücken im Gesetz zu fahnden, auch wenn Mittel noch so hilfreich sind!
Und ich weiß aus Erfahrung : die Horvi Mittel sind klasse und Reimtoxine eine geniale Sache (früher gab es das ja in Deutschland in der Apotheke und ich habe gute Erfahrungen gemacht).
Mit viel Pech kostet das entweder die Prüfung oder später gar die Erlaubnis!
Allen für die Prüfung: ganz viel Erfolg!
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