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14.11.2016, 11:36 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.11.2016, 20:05 von Isolde Richter.)
Hallo, Ihr Lieben, Herbstzeit ist Rätselzeit!
Hier findet ihr ein Rätsel zu Hauterscheinungen an Oberschenkel und Gesäß.
Schreibt zunächst, welche differenzialdiagnostischen Überlegungen ihr anstellt, d.h. was grundsätzlich alles in Betracht kommt.
Dabei ist es schön, wenn ihr gleich eine kleine Begründung gebt, wie ihr das in der Prüfung auch machen würdet (z.B.: das könnten Windpocken sein, weil man hier verschiedenen Stadien der Hautveränderung sehen kann.)
Diesmal gebe ich euch vorab ein paar Infos, denn "Fragen an die Patientin" könnt ihr nicht stellen, denn ihr macht einen Hausbesuch und die Patientin ist dement.
Wass ihr wisst:
Patientin ist 80 Jahre, adipös, dement.
Vorausgegangen ist eine Grippeschutzimpfung. Patientin hat am Vortrag erbrochen und bekam leichtes Fieber, dann traten die Hautveränderungen auf. Der Arzt hat gleich Antibiotika verordent das nimmt sie nun den 3. Tag. Eine Veränderung des Befindens ist nicht aufgetreten.
Los gehts mit euren Ideen! (Begründung nicht vergessen)
Wo hat der Arzt die Impfung injiziert? I.m. Nach hochstätter dort oder am Oberarm?
Nimmt die Patientin Antikoagulanzien (Blutverdünner)?
Hat die Patientin einen Tag vor der Impfung Fieber und erbrochen?
Würde eine Verbesserung nach der Antibiotikagabe festgestellt?
Es könnte sich um eine allergische Reaktion handeln (der Wirkstoff wird nicht vertragen von der Impfung)
Es könnte sich um eine Entzündung handeln die durch eine unsachgemäße Injektion mit mangelnder Desinfektion verursacht wurde
Es könnte aber auch evtl eine allergische Reaktion durch die Antibiose sein!
Ist die Stelle überwärmt und wie groß ist die Ausdehnung der Rötung, also wie weit dehnt sich die noch auf dem Oberschenkel und nach vorne zum Bauch (ventral)aus?
Wann und wo genau ist die Patientin geimpft worden?
Hat die Patientin noch weitere Beschwerden....ich würde vorsorglich eine allgemeine Untersuchung durchführen, um eine Meningitis auszuschließen.
Ich würde mir die Patientin genau ansehen....sind noch woanders Hautrötungen zu sehen? Ist die Rötung überwärmt, so käme eine Entzündung in Betracht.
War die Rötung plötzlich da in diesem Maße oder eher langsamer ausdehnend? Juckt es?
Warum bzw. mit welcher Begründung (Diagnose) hat der Arzt Antibiotika verordnet?
Im ersten Moment (ohne Abklärung der o. g. Fragen) würde ich auf eine Impfreaktion tippen....es könnte allerdings auch eine allergische Reaktion z. B. auf das im Impfserum
vorhandene Hühnereiweiss sein. Ist hierüber etwas bekannt?
Eine allergische Reaktion auf das Antibiotikum würde ich eigentlich fast ausschließen, denn diese Reaktion wäre eher untypisch. Vielmehr hätte sie dann Quaddeln am ganzen Körper oder generell juckenden Ausschlag.
Natürlich käme auch eine Infektion in Betracht, wie Simone schon sagt durch unsachgemäße Injektion....da müsste man aber erst wissen, ob die Einstichstelle überwärmt wäre.
Herzlichst STEFFI
Lass dich nicht unterkriegen, sei frech, wild & wunderbar! -Astrid Lindgren-
Das Hautbild sieht mir sehr nach einem Erysipel aus. Patientin hatte Fieber und hat erbrochen. Erbrechen kann eine Folge der Antibiotikatherapie sein. Hier wäre sicher eine stationäre Krankenhausbehandlung erforderlich. Eine Behandlung mit Penicillin, soweit keine Allergie besteht, wäre sinnvoll
Liebe Simone,
die Impfung erfolgte in den Deltamuskel.
Keine Antikoagulazieneinnahme.
Nach 3 Tagen noch keine Verbesserung durch Antibiotikagabe.
Die Stelle ist überwärmt.
Die Hauterscheinungen betroffen vor allem den Oberschenkel und etwas das Gesäß (Bauch ist erscheinungsfrei)
Liebe Stefanie,
Genaues Datum der Impfung weiß ich nicht (vermutlich 3 bis 7 Tage vorher)
Untersuchung auf Meningitis negativ: Keine Nackensteifigkeit, keine Kopfschmerzen
Hauterscheinungen traten plötzlich auf. Sie jucken nicht.
Die Begründung des Arztes warum er AB verordnete wissen wir nicht.
Liebe Eva,
die Hauterscheinungen treten nur an dieser Stelle auf.
Vorausgegangen ist lediglich das Erbrechen.
Ihr habt schon alle wichtigen Überlegungen angestellt und deshalb erfahrt ihr, wie die Geschichte weiterging:
Die Patientin nahm Antibiotika noch eine weitere Woche und dann verschwanden die Beschwerden.
So, nun dürft ihr eure Verdachtsdiagnose drunter schreiben. Und nun wisst ihr auch, welche Diagnose der Arzt gestellt hatte!
Dann schließe ich die Entzündung nach unsachgemäßer Injektion aus, da die Injektion in den Deltamuskel sprich den Oberarm erfolgte!
Ich tippe auf ein Arzneimittelexanthem, da die Grippeschutzimpfung voran gegangen ist!!!
und ein zeitlicher Zusammenhang mit der Grippeschutzimpfung besteht!
Es kann auch mit leichtem Fieber, Übelkeit und Erbrechen einhergehen.
Allerdings wäre da ja eher eine Histamin und Kortisonbehandlung angesagt!
Erysipel = ist ja eine Entzündung des Coriums durch meist Streptokokken. Die Erreger dringen über kleine Hautverletzungen (wie Wunden, Fußpilz, Ulcus cruris) ein und breiten sich aus. Prädilektionsstellen sind das Gesicht und die Unterschenkel ???
Wurde den auch eine Blutentnahme angeordnet?
Hat die Pat. eine erhöhte BKS, Leukozystose, ist der CRP erhöht?
Da man diese kleinen Punkte ja auch als kleine Wunden deuten kann und es evtl. Zusammenhang mit den Dehnungsstreifen, die man sieht geben kann würde ich dadurch auch auf ein Erysipel tippen, durch diese kleinen Wunden hat es sich entzündet und durch die Impfung ist der Körper ohnehin geschwächt, so dass sich ein Erysipel leichter entwickeln konnte, auch das Erbrechen und die Temperaturerhöhung deuten darauf hin und dann ist es klar, dass sie ein Antibiotikum nehmen sollte.....ich würde Angelas Diagnose unterstützen
Liebe Grüße Eva Der Weg zum Ziel ist niemals gerade
Wie immer habt ihr eure Sache gut gemacht. Danke für eure Überlegungen und das Miträtseln.
Nun will ich euch nicht länger quälen und die Lösung verraten:
Es war ein Erysipel.
Was die Diagnosestellung etwas schwierig machte: Man konnte keine vorausgegangene Hautverletzung ausmachen. Aber dazu reicht ja schon eine kleine Verletzung. Vielleicht war es die, die Eva gleich ins Auge gesprungen ist. (Liebe Eva, DANKE, für deine Aufmerksamkeit) Es war auch erstaunlich, dass trotz Antibiotikagabe keine prompte Besserung auftrat, sondern die Patientin das AB noch eine weitere Woche einnehmen musste, bis eine Besserung auftrat.
Ich danke euch für eure Beteiligung! Hat wieder Spaß gemacht.
Danke Isolde,
für das tolle Rätsel und die Auflösung.
Da freue ich mich, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag.
Da ich lernfähig bin werde ich bei einem weiteren Rätsel etwas
ausführlicher an die Sache herangehen :-)
Herzliche Grüße
Angela