Hier die Zeilen von Tanja vom 07.03.2017:
Schon seit meiner Jugend und bereits in der Kindheit hatte ich Platzangst. Immer wieder gab
es unangenehme Situationen in öffentlichen Verkehrsmitteln, Aufzügen, Tunnels und
Flugzeugen. Sogar aufwändigere Zahnbehandlungen waren für mich eine Tortur.
Mit den Jahren entwickelte ich diverse Strategien, nicht mit solchen Situationen konfrontiert
zu werden. Zuerst ist es nicht so gravierend, statt dem Aufzug nimmt man die Treppe, ist ja
auch gesünder. Verreist wird mit dem Auto und nicht mit dem Flugzeug, ist billiger und man
hat das Auto vor Ort. Jedoch waren die Ängste in den letzten Jahren omnipräsent und
wandelten sich in Panikattacken. Im letzten Jahr erreichte das Ganze eine bisher unbekannte
Spitze und hier hab ich mich an Renate Rombach gewandt.
Im Dezember 2016 fingen wir mit der Ablösung von Emotionsblockaden an und nach 3
Sitzungen sagte Sie mir am 30.01.2017, dass ich keine Platzangst mehr haben sollte.
Am kommenden Tag hatte ich mit meinen Töchtern einen Termin in Freiburg und war schon
ein bisschen aufgeregt, dann würde ich das ausprobieren. Und es hat geklappt. In zwei
Kaufhäusern sind wir wie selbstverständlich mit dem Aufzug nach oben und auch wieder
nach unten gefahren, ohne Angst. Erwähnenswert find ich an dieser Stelle, dass mich meine
ältere Tochter fragte, ob ich keine Angst mehr im Aufzug hätte und meine jüngere Tochter
wollte erst nicht einsteigen, sie kennt schließlich nur Rolltreppen. Was für andere
Mitmenschen nicht erwähnenswert ist, war an diesem Nachmittag ein sensationelles
Erlebnis. Stolz und ein bisschen beflügelt traten wir unseren Heimweg an. Hier befindet sich
ein Tunnel, in dem sich zu Stoßzeiten immer wieder Rückstaus bilden. Das wird an einer
Ampel im Einfahrtsbereich angezeigt. Bisher ordnete ich mich schon immer vorsichtshalber
auf dem Abbiegerstreifen ein, und nahm oft den viel längeren Heimweg in Kauf. Auch an
diesem Abend blinkte es und ich fuhr trotzdem in den Tunnel. Wir standen im zähfließenden
Verkehr, Polizei und Feuerwehr rauschten an uns vorbei; keine Schweißausbrüche oder
Engegefühl in der Brust. Die Unfallstelle war keine solche, ein verirrter Greifvogel musste von
der Polizei eingefangen werden. Das Tier hatte Angst, ich nicht! Der Verkehr kam
anschließend zum Stillstand und wir standen zehn Minuten zwischen zwei Tunnelröhren.
Früher hätte ich hysterisch die Türen aufgerissen, meinen Mann in Alarmbereitschaft gesetzt,
oder dergleichen. Nix.
Natürlich berichtete ich Renate von diesem unglaublichen Erlebnis und war glücklich aber
gleichermaßen skeptisch, wie sich das nun entwickelte.
Letzte Woche bin ich zur RushHour Straßenbahn gefahren. Als jemand motzte, was das
heute Abend wieder für ein Gestopfe sei, wäre das früher mein Stichwort gewesen, bei der
nächsten Möglichkeit fluchtartig die Tram zu verlassen um entweder auf eine leerere zu
warten oder gleich zu Laufen; ist eh gesünder ;-). Nein, ich blieb sitzen.
Nun planen wir grad einen Urlaub in den Bergen, wo ich alle möglichen Gondeln benutzen
werde und vielleicht fliegen (!) wir im Sommer in den Süden.