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Hallo zusammen,
Ich habe derzeit einen seeehr kritischen Patienten, der jede meiner Aussagen stark hinterfragt. Er hat kardiovaskuläre Probleme ( u.a. familiär bedingt ), nimmt Betablocker und Statine ein und ich möchte ihm eigentlich dringend zu diversen Laboruntersuchungen raten, darunter auch Bestimmung von Homocystein, B-Vitaminen, Q10, Vit. D, etc.
Wenn ich ihm nun aber mit der Überprüfung des Homocysteins und der B-Vitamine komme, wird er sicherlich Dr. Google bemühen und die vielen Arzt- und Professorenmeinungen zitieren, wonach hohe Homocysteinspiegel zwar das Risiko einer kardiovaskulären Erkrankungen anzeigen, sich jedoch eine Senkung des Spiegels durch B-Vitamine und Folsäure nicht positiv auf das Myokardinfarkt- und Apoplexrisiko auswirkt.
Ich habe mir die Studien zu dem Thema angesehen und selbst ein wenig im Internet recherchiert - leider scheint es tatsächlich keine Argumentationshilfe zu diesem Thema zu geben, die o.a. Arzt- und Professorenmeinungen entkräftigt. Hat jemand von Euch evtl. hilfreiche Daten zur Hand ?
Liebe Grüße
Mona
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liebe Mona,
ich hatte mich in diese Richtung auch schon erkundigt............vielleicht kannst Du näheres beim Netzwerk Homocystein erreichen, die sind sehr nett und hilsbereit.
http://www.homocystein-netzwerk.de/homoc...te-deuten/
ausserdem gab es schon mal,das war aber schon Ende der Neunziger eine Studie in Amerika über Homocystein, die auch im Deutschen Ärzteblatt stand, Problem wäre dabei nur, dass es vorwiegend Frauen waren, die teilnahmen, aber vielleicht hilft es Dir ja wenigstens etwas weiter.........
Liebe Grüße Eva
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(03.05.2017, 08:20)eva-e schrieb: liebe Mona,
ich hatte mich in diese Richtung auch schon erkundigt............vielleicht kannst Du näheres beim Netzwerk Homocystein erreichen, die sind sehr nett und hilsbereit.
http://www.homocystein-netzwerk.de/homoc...te-deuten/
ausserdem gab es schon mal,das war aber schon Ende der Neunziger eine Studie in Amerika über Homocystein, die auch im Deutschen Ärzteblatt stand, Problem wäre dabei nur, dass es vorwiegend Frauen waren, die teilnahmen, aber vielleicht hilft es Dir ja wenigstens etwas weiter.........
Vielen Dank, liebe Eva
Grüße, Mona
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Zitat:Ich habe derzeit einen seeehr kritischen Patienten, der jede meiner Aussagen stark hinterfragt.
Und was sagt er, warum genau kommt er zu dir und was kannst du genau für ihn tun?
Was hat er sich vorgestellt und was erhofft er sich von deiner Behandlung?
Zitat:Er hat kardiovaskuläre Probleme ( u.a. familiär bedingt ), nimmt Betablocker und Statine ein und ich möchte ihm eigentlich dringend zu diversen Laboruntersuchungen raten, darunter auch Bestimmung von Homocystein, B-Vitaminen, Q10, Vit. D, etc.
Eventuell machst du nicht alle Untersuchungen gleichzeitig, sondern Step by Step?
Lass doch Homycystein zunächst weg und miss direkt:
B6
B12
Folsäure
und ggf. weitere Parameter, wie Q10, Vitamin D, Mangan, Magnesium, Zink, Selen usw.
Zitat:Wenn ich ihm nun aber mit der Überprüfung des Homocysteins und der B-Vitamine komme, wird er sicherlich Dr. Google bemühen und die vielen Arzt- und Professorenmeinungen zitieren, wonach hohe Homocysteinspiegel zwar das Risiko einer kardiovaskulären Erkrankungen anzeigen, sich jedoch eine Senkung des Spiegels durch B-Vitamine und Folsäure nicht positiv auf das Myokardinfarkt- und Apoplexrisiko auswirkt.
Genau und darum würde ich die absoluten Werte messen und nach Defiziten forschen.
Je nach Größe, Gewicht, BMI und Fettverteilung ggf. Ernährungsberatung und Bewegungsverhalten besprechen und ggf. optimieren.
Zitat:Ich habe mir die Studien zu dem Thema angesehen und selbst ein wenig im Internet recherchiert - leider scheint es tatsächlich keine Argumentationshilfe zu diesem Thema zu geben, die o.a. Arzt- und Professorenmeinungen entkräftigt. Hat jemand von Euch evtl. hilfreiche Daten zur Hand ?
Ich würde mich daran orientieren, mit welchen Beschwerden er konkret zu tun hat und mit welchem Behandlungsauftrag er kommt!
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Ich sehe es genauso wie Silke! Was ist Dein Behandlungsauftrag?
Grundsätzlich lasse ich mich schon lange nicht mehr in diese Grundsatzdiskussionen reinziehen. Wenn der ein oder andere Patient meint, Dir nicht das nötige Vertrauen entgegenbringen zu müssen, dann ist es manchmal besser, die Zusammenarbeit zu beenden. Eben weil es nicht passt. Das ist auch gar nicht schlimm, wir passen ja auch nicht zu jedem Menschen.
Manche Patienten haben einfach auch den Wunsch, ständig betonen zu müssen, wie gut sie informiert sind, da muss man lernen locker mit umzugehen. So kann man z.B. betonen, wie schön es ist, dass der Pat. so gut informiert ist, aber das es auch andere Aspekte gibt, die jetzt nicht bis ins Detaill erläutert werden können.
Viel Erfolg bei diesem schwierigen Patienten.
LG Julia
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Hallo zusammen,
der Patient kommt ursächlich wegen Rückenschmerzen zu mir, aber er hat so viele andere Baustellen, die auch miteinander zusammenhängen, dass ich das nicht außen vor lassen konnte.
Ich habe ihn Ende letzter Woche zu einer Besprechung des Therapieplans einbestellt und er war erstaunlich umgänglich. Vielleicht aber auch deshalb, weil ich ihm 2 Stunden lang sämtliche Zusammenhänge seiner Beschwerden inkl. notwendiger Laboruntersuchungen ( und WESHALB diese Laboruntersuchungen notwendig sind ) erläutert habe
Er wirkte total erstaunt, dass ich als HP ihm das alles so ausführlich und plausibel erläutern kann, während ihn bisher keiner seiner Ärzte entsprechend beraten und aufgeklärt hat - hab ihn jetzt auch erstmal zum Hausarzt geschickt, weil einige der Blutuntersuchungen theoretisch ( wenn es denn das ärztl. Laborbudget zulässt ) über Kasse machbar wären.
Wegen der Rückenschmerzen kommt er ab sofort zur Akupunktur - wobei er auch da erstmal wissen wollte, wieso denn dieser oder jener ausgewählte Punkt seine Beschwerden lindern sollte
Unanstrengend ist er also nicht, aber zumindest ein wenig umgänglicher geworden...
Liebe Grüße
Mona
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