Liebe Maigrit,
ich geh deine Fragen mal der Reihe nach durch :-)
Zitat:- bei den chronischen Formen der körperlichen Störungen hast du mit uns das Thema Schädel-Hirn-Trauma behandelt. Ist damit F07.2 gemeint?
Ja genau!
Zitat:- dazu passend die nächste Frage: reichen deine Angaben im Skript + Seminar für die nicht so wichtigen Störungen aus? Oder macht es Sinn hier weitere Angaben aus der ICD-10 rauszuarbeiten?
In der Regel reicht die Kombination aus Skript und Kurs aus. Es ist allerdings ja so, wie ich immer wieder betone, dass es kein festes Curriculum gibt und die Prüfer sehr willkürlich entscheiden können, was für sie wichtig ist. In den vergangenen 20 Jahren haben sich Schwerpunkte gezeigt, auf die ich immer hinweise. Am sichersten ist die Kombination Kurs, Skript, ICD-10. Letztere ist quasi unsere "Bibel", um sauber diagnostizieren zu können. Allerdings gerade in der F0 neigt man dazu, sich zu verzetteln. Ich empfehle daher, zunächst die Fakten aus Kurs und Skript zu lernen. Wenn du im Anschluss noch Kapazitäten hast, dann kannst du das, was die ICD10 noch zusätzlich zu sagen hat, noch lernen. Aber erst dann (so meine Empfehlung), da man sonst oft frustriert ist ob der vielen kleinen Unterschiede, die im späteren Verlauf des Kurses mit wachsendem Wissen nicht mehr so schwer zu merken sind wie zu Beginn.
Zitat:- was sind extrapyramidale Störungen / Phänomene?
Das gehen wir im Kapitel "Medikamentenkunde" genauer durch. Da behandele ich die Entstehung der Nebenwirkungen und eben auch diese sehr genau :-)
Zitat:- bei der DD zu Alzheimer führst du u.a. das organische Amnestische Syndrom F04 auf. Das wurde m.E. nicht besprochen und im Skript hab ich es auch nicht gefunden. Ist es daher nicht so wichtig oder ist das was fürs Selbststudium?
Das ist eine DD, die in der ICD-10 zu Alzheimer zu finden ist. Wenn ich solche DDs im Skript angebe, macht es immer Sinn, einmal kurz in der ICD10 diese Diagnose anzuschauen. In diesem Fall wirst du sehen, dass das keine großartige Lernsache ist. Man muss nur wissen, dass es das gibt. Es ähnelt im Symptombild eben sehr der Alzheimer-Erkrankung. Daher sollte man wissen, dass es eine Differenzialdiagnose zu Alzheimer ist.
"Ein Syndrom mit deutlichen Beeinträchtigungen des Kurz- und Langzeitgedächtnisses, bei erhaltenem Immediatgedächtnis. Es finden sich eine eingeschränkte Fähigkeit, neues Material zu erlernen und zeitliche Desorientierung. Konfabulation kann ein deutliches Merkmal sein, aber Wahrnehmung und andere kognitive Funktionen, einschließlich Intelligenz, sind gewöhnlich intakt. Die Prognose ist abhängig vom Verlauf der zugrunde liegenden Läsion."
Das sagt die ICD10 dazu. Du siehst, dass die Ursache hier eine andere ist: Irgendeine Läsion, sprich Verletzung des Gehirns. Also keine Atrophie wie bei Alzheimer - und daher auch ein anderer Verlauf.
Wenn die DD so einfach und logisch sind, habe ich nichts Ausführliches dazu geschrieben, weil mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen.
Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Antworten weiterhelfen
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Savina