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Wer kennt sich mit Rechtschreiberegeln aus?
Ich bin mir unschlüssig, was ich mit der Thyr(e)oidea machen soll. Früher hat man es immer mit "e" geschrieben, dann war die offizielle Schreibweise ohne "e".
Jetzt habe ich mal im Netz gesucht: es wird sehr unterschiedlich gehandhabt. Aber die Tendenz geht meines Erachtens wieder mehr "mit e".
Es gibt ja nicht nur die Fachbezeichnung Thyr(e)oidea, sondern es kommt in UNZÄHLIGEN Wortzusammensetzungen und Ableitungen vor.
Mittlerweile habe ich es so ziemlich geschafft, aus allen Skripten/Bücher/Folien ... das "e" zu entfernen.
Jetzt kämpfe ich mit mir, ob ich nun beginne soll, das "e" wieder überall einzufügen und die Schreibweise ohne "e" nur noch erwähne.
Früher war es so, was im DUDEN stand galt - aber das ist ja nicht mehr so. Wer hat denn heute eigentlich das Sagen, bei solchen Fragen?
(Duden sagt übrigens: mit *e*)
Ein ganz ähnliches Problem ist übrigens die Lymphangiitis, Angiitis usw. Da war eine Zeitlang auch modern nur mit einem I zu schreiben - aber da geht mittlerweile die Tendenz auch wieder zu ii ....
GLG Isolde
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Bei mir gilt immer noch der Duden. (y) Wahrscheinlich wird es sich abschleifen, weil man das e kaum spricht und es viele falsch schreiben.
Dann nimmt der Duden irgendwann vermutlich auch die Schreibweise ohne e dazu, weil es sich einfach eingebürgert hat.
Solange würde ich, wenn ich entscheiden müsste, die Duden Schreibweise nehmen.
Zitat:*** Mein Lieblingstag ist heute ***
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Ich bin da ganz eindeutig für die alt-bekannten Schreibweisen: also mit "e" und mit doppelten "ii" ... Insbesondere das Ableiten in diesen schulmedizinischen Begrifflichkeiten fällt mir einfach leichter, wenn "alles noch dran und dabei ist" ... Finde es insgesamt sowieso sehr schade, dass die deutsche Sprache mehr und mehr verwäscht.
Liebe Isolde, verzichte daher gerne auf die umfangreichen "Neudeutsch-Aktualisierungen" in den Skripten, da sie meiner Meinung nach nicht erforderlich sind.
Viele liebe Grüße aus Kiel!
Sabine
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Ich tendiere ebenfalls zur alten Schreibweise!
Ich schliesse mich Priska an und würde mich auch nach dem Duden richten.
Herzlichst
STEFFI
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Vielleicht hilft Dir dieser Link weiter....
http://www.rechtschreibrat.com/
Ich habe bekannte Lehrer, da kann ich gern mal nachfragen, wo genau sie schauen....sofern mir Niemand zuvorkommt.
Herzlichst
STEFFI
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Wikipedia ist zwar im Vormarsch, so wie Leo, aber die Bibel der Germanisten ist immer noch der Duden
Bis zum 2. Weltkrieg gab es ein staatliches Regelwerk
danach diverse Rechtschreibreformen, die letzte große zuletzt 1996 und dann alle paar Jahre Änderungen
das erfolgt aufgrund von Erlassen von Bund und Ländern, was sie dürfen, was aber nicht rechtskräftig ist
Egal was die Ausschüsse vorschlagen und die Regierungsinstanzen entscheiden,
der Bürger kann nicht zu einer Rechtschreibung verpflichtet werden
Was sie können ist, Lehrer zu verpflichten, gewisse neue Regeln zu unterrichten, mehr auch nicht
Dass die Medien sich daran halten ist mehr oder weniger freiwillig
Das heißt, Rechtschreibung wird weder vorgegeben noch gemacht, sondern entwickelt sich in der Gesellschaft
Duden versucht, die Sprachentwicklung in der Gesellschaft möglichst gut abzubilden
Daher kommt man mit dem Duden am nächsten daran, was gerade aktuell richtig ist
Ganz einfache Logik, aber keine Vorschrift
Und es fragt sich immer, welche Gruppe der Gesellschaft einen speziellen Sprachraum für sich beansprucht
bspw. die Medizin, aber auch hier gibt es kein Einheitliches Regelwerk
Meines Erachtens nach sind somit beide Schreibweisen möglich, daher würde ich selbst immer eher die alte bevorzugen,
weil sie oft dem griechischen oder lateinischen Wortstamm und dessen Beugungen am nächsten kommt
Aber müssen muss man nicht ;-)
Insofern, liebe Isolde, ich persönlich würde mir die Arbeit nicht machen
Was ich gut finde, es gibt viele Vokabeln im Skript, bei denen bspw. doppelte Vokale in Klammen stehen, um die verschiedenen Schreibweisen darszustellen
das finde ich super, weil der Schüler sieht, dass es zwei Schreibweisen gibt
herzlichst
Stephan
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Liebe Isolde,
dieses Problem stellte sich ja durch Einführung der "neuen Rechtschreibung" im Jahre 1996 und dem größten Konkurrenten des Duden Verlages , dem Bertelsmann Verlag der damals mit dem Wahrig Rechtschreiblexikon durchstarten wollte. Dies führte dazu, dass der Duden Verlag nicht mehr in Mannheim (ganz in meiner Nähe) den Hauptsitz hatte, sondern nach Berln umzog und damit auch die Alleinstellung verlor...........Mittlerweile, nach unzähligen Einschätzungen und Expertenmeinungen gilt die Rechtschreibreform als gescheitert und da das Wahrig Lexikon und der neue Duden mittlerweile ohnehin unter einem Dach zuhause sind, siehe Zitat unten:
Das Pikante an der Sache: Wahrig und Duden erscheinen neuerdings quasi unter einem Dach: Der neue Herr im Bibliographischen Institut, dem Hausverlag des Duden, ist derselbe Verlag Cornelsen, der mit Bertelsmann auch den Wahrig herausbringt.
und der neue Duden unterschiedliche Schreibweisen bei schwierigen Wörtern zulässt gilt der Duden nach wie vor als maßgebend.............Wahrig orientiert sich sehr an der Presse und wenn man manche Zeitung aufschlägt, dann findest Du darin Wörter, die man erst durch mehrmaliges Lesen erkennt..........
Also DUDEN zählt, auch wenn Du jetzt wieder Arbeit hast beim Umändern..........
Liebe Grüße Eva
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Ich dachte für medizinische Fachbegriffe wäre nicht der Duden, sondern die Nomina Anatomica bzw. die Terminologia Anatomica der Standard? Dort ist ja festgelegt und wird auch immer wieder aktualisiert, wie die Schreibweise der einzelnen Strukturen ist.
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Zitat:Trotz engagierter Projekte wie ICD (International
Classification of Diseases) und SNOMED (Systematized
Nomenclature of Medicine) kann man bis
heute nicht von einer „pathologischen Nomenklatur“
sprechen. Zwar kommt es durch die einheitliche Verwendung
griechischer und lateinischer Wortst.mme
zu einer gewissen internationalen Verbindlichkeit. Jedoch
erscheint die klinische Terminologie gleichzeitig
als lebendiger, st.ndig sich wandelnder Sprachk.rper,
der sich an jede moderne Nationalsprache anpasst
und anpassen muss
Es wird immer mehr verschiedene aber gleichzeitig akzeptable Varianten geben.
Mit "e" traditionell im Deutschen ohne im Englischen. Viele Fachbegriffe verschwimmen zwischen latinisierter und englischer Variante und beides ist OK.
Wie auch bspw. Estrogen und Östrogen
Ich würde hier in den Skripten dazu eine Fußnote anbringen und gut - oder denke ich zu unkompliziert?
Ich selber verwende in meinen Kursen die Varianten alternierend - so das beides zu Gewohnheit werden kann.
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(09.09.2017, 07:45)Älva schrieb: Ich dachte für medizinische Fachbegriffe wäre nicht der Duden, sondern die Nomina Anatomica bzw. die Terminologia Anatomica der Standard? Dort ist ja festgelegt und wird auch immer wieder aktualisiert, wie die Schreibweise der einzelnen Strukturen ist.
In der Nomina Anatomica geht es nur um die anatomischen Begriffe - aber nicht um Krankheitsbezeichnungen. Aber da kann man echt froh sein, dass die anatomischen Bezeichnungen vereinheitlicht wurden.
Liebe Eva,
ganz herzlichen Dank für die interessanten Infos zu Duden/Wahrig ... Dann also doch DUDEN!
Also: Ich fange jetzt überall an, wo es mir über den Weg läuft, das "e" wieder reinzupfriemeln.
GLG Isolde
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(09.09.2017, 08:35)Silke Uhlendahl schrieb: Zitat:Trotz engagierter Projekte wie ICD (International
Classification of Diseases) und SNOMED (Systematized
Nomenclature of Medicine) kann man bis
heute nicht von einer „pathologischen Nomenklatur“
sprechen. Zwar kommt es durch die einheitliche Verwendung
griechischer und lateinischer Wortst.mme
zu einer gewissen internationalen Verbindlichkeit. Jedoch
erscheint die klinische Terminologie gleichzeitig
als lebendiger, st.ndig sich wandelnder Sprachk.rper,
der sich an jede moderne Nationalsprache anpasst
und anpassen muss
Es wird immer mehr verschiedene aber gleichzeitig akzeptable Varianten geben.
Mit "e" traditionell im Deutschen ohne im Englischen. Viele Fachbegriffe verschwimmen zwischen latinisierter und englischer Variante und beides ist OK.
Wie auch bspw. Estrogen und Östrogen
Ich würde hier in den Skripten dazu eine Fußnote anbringen und gut - oder denke ich zu unkompliziert?
Ich selber verwende in meinen Kursen die Varianten alternierend - so das beides zu Gewohnheit werden kann.
Liebe Silke,
solange Du nicht Estragon schreibst, was mir neulich über den Weg lief. ich musste so lachen, weil der Artikel, den ich damals gelesen habe über Wechseljahrsbeschwerden ging und man ja tatsächlich Estragon einsetzen kann und dann kams. Da stand dann tatsächlich Estragon wird eingesetzt bei Progesteronmangel ebenso wie bei Estragonmangel, also Östrogenmangel, ich musste es aber erst mehrmals lesen.........wahrscheinlich war das mit Autokorrektur geschrieben.....
Liebe Grüße Eva
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Ja Autokorrektur.....OMG das kenne ich so gut!
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