Hallo Any,
ich versuche mal Licht ins Dunkel zu bringen.
Du hast Recht, es fühlt sich erstmal sehr ähnlich an: Trichotillomanie und Zwang und es gibt einiges an Gemeinsamkeiten.
Der wichtigste Unterscheidungspunkt ist, dass bei Zwangserkrankten die Gedanken und Handlungen ich-synton (also zur eigenen Person gehörend) wahrgenommen werden.
Die Zwangsgedanken oder- Handlungen erfüllen keinen Aufgabe oder werden als angenehm empfunden. Meistens spielt Angst eine große Rolle, die sich verstärkt, wenn dem Zwang nicht nachgegeben wird.
Bei Impulserkrankungen, zu denen ja die Trichotillomanie gehört, wird das Verhalten nicht als ich-synton erlebt.
Es besteht ein innerer Druck, der durch das Haare ausreißen kurzfristig abgebaut werden kann.
Im DSM 5 wird Trichotillomanie übrigens zu der Gruppe der „Zwangsstörung und verwandten Störungen“ zugeordnet. Also so ganz einig ist sich die Fachwelt da also auch nicht.
Ich hoffe das hilft ein wenig weiter.
Liebe Grüße,
Anna