nachdem bei uns im Harz am 30. April sehr groß die Walpurgisnacht gefeiert wird, habe ich mir gestern einen freien Tag gegönnt und stelle Euch heute mit einem Tag Verspätung das Bachblütenportrait für den Mai ein.
Da wir dieses Mal ein absolutes Unentschieden hatten, habe ich mich für die Blüte "Chicory" entschieden. Ein typisches Zitat für die Bachblüte Chicory begegnet mir im Alltag mit einem 3jährigen nämlich sehr häufig. "Ich mache das nur wenn ich eine Süßigkeit bekomme." Jedoch werte ich dieses bei einem Kind in der Trotzphase nicht als negativen Gemütszustand, sondern eher als einen wichtigen Schritt in der Entwicklung
Und nun viel Spaß mit der Blüte Chicory:
Nr. 8 Chicory
„Man liebt Dich um Deiner selbst willen“
Putzigerweise ist mir neulich zu Chicory wieder mal eine einprägsame Geschichte passiert:
Mir erzählte jemand, dass es bei ihnen früher immer Chicoree Salat gegeben hat, er diesen eigentlich nicht mochte, aber nach dem Verzehr sich total gut gefühlt hat. Darauf sagte ich „Chicoree ist auch eine Bachblüte. Ist ja witzig, dass es dass bei Euch immer gab, denn Familienmitglied Xy ist der typische Chicory Typ.“ Darauf sagte mir mein Gegenüber „Ah, das kann dann ja gar nicht sein, die mochte diesen Salat nämlich gar nicht und hat sich immer drüber aufgeregt, dass es ihn gibt.“
Da bewahrheitet sich doch wieder die These: Man hat zu seiner Blüte eine ganz besondere „Beziehung“ und diese Blüte ruft starke emotionale Reaktionen hervor.
Aber nun zur Blüte, was ist denn Familienmitglied xy für ein Typ:
Die Menschen im disharmonisch entwickeltem Chicory Zustand geben ihren Mitmenschen ganz, ganz viel. Sie opfern sich teilweise für ihre Familie auf, kümmern sich um alles und nehmen alles ab. Sie helfen wo sie können. Dieser, zunächst betrachtet, doch eigentlich ganz erfreuliche Zustand hat aber eine Kehrseite. Denn die Chicory Menschen fordern dafür von ihren Mitmenschen Liebe, Dankbarkeit und möchten, dass sie für sie unentbehrlich und „der Nabel der Welt“ sind. Sie machen teilweise ihre Kinder sehr abhängig von sich und erziehen sie (wahrscheinlich eher unbewusst) zu unselbstständigen Menschen, die die Mutti brauchen. Die Hilfsbereitschaft hat immer den Hintergedanken diesen Menschen kontrollieren zu wollen. Und die Chicory Menschen wollen so in das Leben des anderen dringen und ihn (unbewusst) manipulieren.
Bringt der bemutterte Partner, Freund oder Kind, die dem Chicory seiner Meinung nach gebührende Dankbarkeit und Hingabe nicht auf, beginnt dieser mit Eifersuchtsszenen, Gefühlsterror oder gar Erpressung. Selbstmitleid ist zu beobachten und oft hört man Sätze wie „Jetzt habe ich immer Rücksicht auf meine Familie genommen und nun wollen sie nichts mehr von mir wissen“. Dabei scheucht der Chicory Typ seine Mitmenschen mit seiner erdrückenden, fordernden und klammernde Art selbst in die Flucht, sieht dies jedoch nicht ein.
Die Blüte Chicory hilft, das richtige Maß an Helfen und Dankbarkeit verlangen wieder herzustellen. Die Menschen fühlen sich nicht mehr so ungeliebt und können helfen ohne einen Hintergedanken zu haben. Durch die Tatsache, dass man nicht mehr so stark klammert, eifersüchtig ist und die Mitmenschen mit seiner Hilfe erdrücken zu wollen, kommt es auch beim Gegenüber zu einer Verhaltensänderung. Denn dieser ist nun wirklich und gerne mit dem Chicory Menschen zusammen weil er spürt, dass dieser sich nicht mehr so in das eigene Leben drängt. Wahrscheinlich fühlen sich die Kinder und Partner dann auch endlich wieder freier und autonomer. Also haben wir eine Erleichterung auf beiden Seiten zu verbuchen.
Das Zitat von Peter Lauster passt meiner Meinung nach sehr gut zu unserem Blütenportrait Chicory
Die Fähigkeit, einen anderen zu lieben, ohne danach zu fragen, ob man wiedergeliebt wird, ist die reife Liebe des autonomen Menschen, der keinen anderen manipuliert und auch selbst nicht manipuliert werden kann und will.
Peter Lauster, Die Liebe. Psychologie eines Phänomens
Patenkind von Werner Bergner