gerade häufen sich ja die Feiertage. (Und endlich habe auch ich ganz viele Feiertage... der Umzug von Niedersachsen nach NRW hat sich auch diesbezüglich gelohnt
![Cool Cool](https://www.fernlehrgang-heilpraktiker.com/forum/images/smilies/cool.gif)
Heute hatte ich eine Patientin, die ganz verzweifelt war, daß es schon wieder einen Feiertag gibt diese Woche. Sie ist Mitte 50, verheiratet mit Kind und im Beruf gesettelt. Und sie ist bei mir in Therapie, da sie einem drohenden Burnout entgehen möchte. Schlafstörungen, innere Unruhe, Unkonzentriertheit usw.
Sie sagte, daß die Feiertage ihre ganze Wochenstruktur kaputt mache. "Besonders blöd ist es, wenn es dann auch noch einen Brückentag vor dem Wochenende gibt. Dann sind alle so aufgeregt, haben frei und nix läuft wie geplant. Das macht mich nervös."
Diese Therapiestunde heute möchte ich zum Anlass nehmen, meine Erfahrungen in der Praxis mit Feiertagen mit Euch zu teilen. Die fehlende Tages- und/oder Wochenstruktur ist nur eines der möglichen Probleme, die unsere Patienten damit haben können. Ein zusätzlicher freier Tag kann auch richtig blöd sein, wenn der Patient sozial nicht gut eingebunden ist (Depressive zum Beispiel ziehen sich ja oft sehr zurück aus dem Freundes- und Familienkreis, und auch Agoraphobiker und Sozialphobiker sind oft isoliert). Und wieder andere sind überfordert, einen zusätzlichen ganzen Tag mit den Menschen zu verbringen, mit denen sie zusammen leben. Wenn es schädliche Beziehungsstrukturen gibt zum Beispiel, oder der Umgang mit den Kindern sie überfordert (wenn die dann keine Schule/keinen Kindergarten haben an dem Tag).
Und sicher gibt es noch mehr Möglichkeiten, warum ein Feiertag schwierig für jemanden sein kann.
Ich habe mir aus dem Grund angewöhnt, die Feiertage in der Kommunikation "zu ignorieren". Also natürlich nicht, wenn ein Patient mich darauf anspricht. Aber von mir aus sage ich nie "Was machen Sie denn an dem kommenden langen Wochenende" oder ähnliches. Sogar zu Weihnachten wünsche ich nicht frohe Festtage.. .denn ich kann nicht sicher sein, daß sie für den Patienten froh sind.
Ich reagiere zu solchen Anlässen nur. Wenn mir ein Patient "einen schönen Feiertag" wünscht, wünsche ich das von Herzen zurück. Nur von mir aus sage ich nichts dazu, um niemandem auf die Füße zu springen.
Wie geht ihr mit Feiertagen um? Habt ihr diesbezüglich Erfahrungen mit Euren Patienten/Klienten?
![Heart Heart](https://www.fernlehrgang-heilpraktiker.com/forum/images/smilies/heart.gif)
Anja flörke