danke, dass Du etwas dazu geschrieben hast!!
Bei der Beschreibung des Krankheitsbildes "vegetative Dystonie" hat man nun so etwas das Problem, dass es in der Literatur durchaus unterschiedlich beschrieben wird. In neuerer Zeit kommt von dieser Bezeichnung eher weg und spricht lieber von somatoformen Störungen und Somatisierungsstörungen. Da dies zwei sehr ähnliche und auch wichtige Begriffe sind, werde ich darüber einen gesonderten Thread einrichten.
Also typisch für vegetative Dystonie:
Es handelt sich v.a. um jüngere Frauen zwischen 20 bis 40 Jahren, die über ständig wechselne Beschwerden klagen:
z.B. kommen sie die eine Woche in die Praxis und klagen über Schlafstörungen, die nächste Woche über Verdauungsstörungen wie z.B. ein ständiger Wechsel von Obstipation (Verstopfung) und Diarrhoe (Duchfall), nächste Woche: zu hoher/zu niedriger Blutdruck, nächste Woche: wieder Schlafstörungen, nächste Woche: Kopfschmerzen
Charakteristisch ist die lange Krankheitsgeschichte und die häufig wechselnden Beschwerden, und dass sie mit diesen Beschwerden von Behandler zu Behandler laufen - aber keiner kann richtig helfen. Dabei kann es sein, dass sie schon zum ersten Besuch beim neuen gewählten Therapeuten ihre Krankheitsgeschichte handgeschrieben von zuhause mitbringen: Welche Erkankungen sie bisher hatten und was dagegen gemacht wurde. Es kann sein, sie fangen mit den Kinderkrankheiten und dem Impfungen an und dann kommt die ganze Aufzählung bis zum heutigen Tag, einschließlich der genauen Mitteilung, was sie dagegen im Einzelnen gemacht haben.
Um einmal die vegetative Dystonie plakativ gegen eine andere Erkrankung abzugrenzen:
Angenommen, ein anderer Patient kommt und berichtet: bisher ging es mir eigentlich immer recht gut, aber seit einigen Tagen habe ich hier im Oberbauch Schmerzen, die immer schlimmer werden.
Frage: Wer ist vermutlich schwerer erkrankt, der/die Patientin mit der langen Krankheitsgeschichte und den ständig wechselnden Beschwerden oder der 2. Patient??
Bitte begründen warum.