ich könnte mir schon auch gut vorstellen, dass es für Deine Tochter nach elf Jahren, in denen sie Dich allein für sich hatte, schwer fällt, sicher einiges an Aufmerksamkeit (ist ja schon umständehalber bedingt klar) an ihren dreijährigen Bruder abgeben zu müssen... aber mit 14 ist sie eigentlich schon verständig genug, um mit ihr da in Ruhe drüber zu reden...
...vielleicht könnt ihr ja einen festen Termin in der Woche ausmachen, wo wirklich nur ihr zwei zusammen etwas unternehmt, ein Eis essen geht und redet, oder zusammen spazieren geht (das ist dann auch mal eine Pause für Dich!)... vielleicht kann da der Papa, oder eine Nachbarin auf den Kleinen aufpassen... und da kannst Du ihr dann auch mal in Ruhe sagen, wie wichtig sie für Dich ist und wie gut es für Dich ist, dass Du Deine Große als Unterstützung hast, jetzt, wo so viel Arbeit und wieder eine ganz andere Art von Kümmern-Müssen mit dem Kleinen anfällt, dass Dir das viel bedeutet, schon eine große Tochter zu haben, bei der Du auch das Gefühl haben kannst, sie nicht mehr nur als "Kind", sondern auch als "Freundin" zu haben, weil sie mit ihren 14 Jahren ja schon richtig erwachsen und viel verständiger ist, als so ein Kleiner und dass sie Dir so ein gutes Gefühl gibt, weil Du Dich als Mama von einem Dreijährigen auch einfach ganz schön erschöpft fühlst und Dich das auch ganz schön viel Kraft kostet...
...und dann könnt ihr ja auch mal gemeinsam darüber nachdenken, was ihr euch gegenseitig tun könnt, damit ihr euch als "eingeschworene Gemeinschaft" fühlt -sozusagen die Mädels im Haus, die fest zusammenhalten-, die füreinander da sind und bei denen es untereinander auch ein schönes großes Freundschaftsgefühl gibt, dass es bei einer Mama und ihrem dreijährigen Sohn so nicht geben kann...
...vielleicht könnt ihr ausmachen, wie sie Dir im Alltag helfen kann (lass sie ruhig mal einfach wissen, wie erschöpft Du bist und sie selbst Vorschläge machen, was sie tun könnte, das zeigt ihr wieder, dass Du sie schon als Große respektierst, ihr etwas zutraust, und Kinder haben da oft tolle eigene Ideen) und wie Du ihr vielleicht ein bisschen verschlüsselt im Alltag auch signalisieren kannst, dass sie Deine Große ist, die Du lieb hast und schätzt und an der Du toll findest, dass sie auch Dir hilft, Deine Freundin und kein Kleinkind mehr ist... vielleicht mit einem besonderen Kosewort, dass Du nur für sie benutzt und dass das dann alles bedeuten soll (das muss sie natürlich dabei wissen, vielleicht könnt ihr es euch ja zusammen überlegen)...
Ihre Krankheits"erscheinungen" halte ich aber in jedem Fall auch für "echt", denn die Psyche versucht ja oft, sich einfach über den Körper verständlich zu machen und ich bin sicher, Deine Große HAT dann diese Schmerzen auch wirklich... am besten nimmst Du sie auch da weiter ernst und lässt nochmal alles absichernd durchchecken und sagst ihr nicht, dass das nur "Hirngespinste", oder sowas sind, sondern lässt mal wirken, wie eine neue Art der Beziehung zwischen euch sich auch auf ihr körperliches Empfinden auswirkt...
Ich wünsch euch viel Glück und schöne Zeiten miteinander ...
Liebe Grüsse, Kathinka
"Ja, ich bin ein Träumer... denn nur Träumer finden ihren Weg durchs Mondlicht und erleben die Morgendämmerung, bevor die Welt erwacht." (Oscar Wilde)