Liebe Claudia
Dein Thema für die TCM - Facharbeit lautet
Schlafstörungen aufgrund von Blut-Mangel aus Sicht der TCM
Grundsätzlich kann die Entstehung von Schlafstörungen in einem Satz zusammengefasst werden.
Lin Pei Qing, ein Arzt aus der, schrieb im „Lei Zheng Zhi Cai
„Yang ist nicht in Verbindung mit dem Yin.“
In Wirklichkeit ist der Ursprung von Schlafstörung sehr viel komplexer und umfassender.
Letztendlich ist Schlaflosigkeit immer ein Problem des Herzens,
in dessen Blut der Shen (Geist) verankert ist.
Wird das Herz nicht ausreichend mit Qi und Blut versorgt,
ist der Geist nicht verankert und man kann nicht einschlafen.
Besteht ein Yin-Mangel oder ein Yang-Überschuss,
dann treibt die Hitze den Shen immer wieder aus seiner Ruhe und man wacht immer wieder auf.
Wir unterscheiden in der TCM bei Schlafstörungen zwischen Fülle- und Leere-Mustern.
Oft trifft man auch Kombinationen von Mustern an.
Welches Muster hauptsächlich für die Schlafstörung verantwortlich ist,
zeigt sich schlussendlich immer in der
Anamnese mit der Zungen- und Pulsdiagnose.
Je besser ein TCM-Therapeut diese Diagnostik beherrscht,
umso effektiver kann er seinen Patienten helfen.
Wir hatten in den letzten Tagen schon eine TCM-Facharbeit zum Thema Schlafstörungen.
Dort wurde Schlaflosigkeit aufgrund von Yin-Mangel ausführlich dargestellt.
Dein Muster ist sehr oft das Vorgänger-Muster für den anschliessenden Yin - Mangel.
Deshalb kann man diese beiden Facharbeiten, wunderbar hintereinander lesen
Du hast sehr schön erklärt wie es zu einem Blut-Mangel kommen kann,
durch welche Symptome dieses Muster geprägt ist,
welche Komplikationen auftreten können,
welche therapeutischen Möglichkeiten wir haben (Akupunktur, Diätetik,..),
und was der Patient selber tun kann!
Du schreibst zum Schluss deiner Facharbeit:
"In dieser Arbeit ging es mir darum, das Phänomen Schlafstörungen in einen ganzheitlichen Zusammenhang zu stellen, vor dem Hintergrund der Traditionellen Chinesischen Medizin.
Letztere hilft uns, den ganzen Menschen mit seiner Konstitution,
seinem momentanen Energiezustand und der Gesamtheit seiner Krankheitszeichen zu erkennen.
Mittels einer ausführlichen Anamnese, Antlitzzeichen, Zungenbild und Pulstastung
wird die Schlafstörung einem Muster der TCM zugeordnet, wobei unterschieden wird,
welches Muster aktuell vorliegt und welches möglicherweise hierfür die Ursache, oder „Wurzel“, darstellt.
Auf diese Diagnose baut ein Therapiekonzept auf, das neben Akupunktur, Ernährungsanweisungen, oder
gfs.Phytotherapie auch Änderungen in der Lebensführung vorsieht.
Die Problematik der Insomnie ist ein gutes Beispiel
wie der schulmedizinisch- psychologische Ansatz und die TCM einander in der Therapie ergänzen können.
Ich hoffe, dass die Medizin des 21. Jahrhunderts die Vorteile einer solchen Komplementarität,
die die Selbstheilungskräfte des Menschen an der Basis stärkt,
mehr und mehr erkennt und in den medizinischen Alltag integriert.
Aber auch wir selbst können etwas dafür tun, indem wir aufhören,
das Problem mit Medikamenten einfach beseitigen zu wollen,
sondern uns stattdessen fragen, was dieses mit uns zu tun hat.
Die TCM hält hierfür viele Weisheiten parat und nicht zuletzt die Praxis des Qi Gong,
damit unser Qi ungehindert fließen kann und
wir in unserer Mitte ruhen."
Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen
Herzlichen Glückwunsch zur
bestandenen TCM-Abschlussprüfung!
Ich wünsche Dir viel Erfolg in Deiner Praxisarbeit.
Alles Liebe Birgit
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