RHINITIS = Entzündung der Nasenschleimhaut
Def.: katarrhalische Entzündung der Schleimhäute mit vermehrter Schleimabsonderung (serös, schleimig oder eitrig)
Einteilungsmöglichkeiten:
- nach Verlauf: akut oder chronisch
- nach Symptomatik: trocken, atrophisch, hypertropisch
- nach Patho: allergisch, infektiös, vasomotorisch
Mögliche Bezeichnungen:
- Rhinitis acuta = üblicher Schnupfen
- Rhinitis chronica
- Rhinitis sicca
- Rhinitis atrophica = Stinknase oder Ozaena
- Rhinitis hypertrophica
- Rhinitis allergica
- Rhinitis infectiosa
- Rhinitis vasomotorica
- Rhinitis medicamentosa = Privinismus
- Rhinitis pseudomembranacea
- akut meist durch Rhinoviren
- chronisch durch Abwehrschwäche, schädigende Reize
- allergisch: durch IgE vermittelte Entzündung, saisonal und nicht saisonal
- medicamentös: aufgrund Abhängigkeit von Schleimhaut abschwellenden Mitteln
- atrophicans: primäre erblich bedingt, sekundäre als Folge des Privinismus, bei Tumoren oder Fehlbildungen
- pseudomembranacea: Diphtherie
Übertragung/Ansteckung:
- per Tröpfcheninfektion
- Kontaktinfektion, Schmierinfektion
Inkubationszeit:
- 3 - 7 Tage (akut)
Verläufe und Symptome:
- Rhinitis acuta = vermehrtes Nasensekret, behinderte Nasenatmung, Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Rhinitis chronica = behinderte Nasenatmung, trockene Schleimhäute => Ekzem- und Borkenbildung am Naseneingang und Nasenflügel
- Rhinitis allergica = vermehrte Sekretbildung, behinderte Nasenatmung, Juckreiz und Niesattacken, meist + Konjunktivitis
- Rhinitis medicamentosa = behinderte Nasenatmung, Bildung von Ekzemen und Borken, Atrophie der Schleimhaut + Riechstörungen, physische und psychische Abhängigkeit
- Rhinitis atrophicans = eitriges Nasensekret, fauliger Gestank aus der Nase (nicht vom Patienten wahr genommen, aufgrund Atrophie der Riechschleimhaut)
ACHTUNG: mögliches erstes Symptom einer meldepflichtigen Infektionskrankheit
z.B.: Masern, Poliomyelitis, Keuchhusten etc.
Therapie: (Auswahl)
je nach Ursache
- akut:
... Kneipp Anwendungen, wie Fußbäder, Teil- und Ganzkörperwaschungen, Trockenbürstenmassagen
... Homöopathie: Komplexmittel wie Hewenasal, Einzelmittel wie Allium cepa, Luffa, Euphorbium, ect.
... Phytotherapie, Eigenblut, Farbbestrahlung
... Nasentropfen, Nasenspray, Nasensalbe, Nasenspülungen, z.B. Euphorbium comp SN Heel, Schnupfencreme Weleda, Salzlösungen
- chronisch:
... Abwehrschwäche behandeln: Echinaceae, Cystus, Imupret
... Ernährungsumstellung: leichte, frische Kost = Vitaminreich
... Bewegung an der frischen Luft
... Nasenspülungen, Nasentropfen oder -salben
- allergica:
... Hypo- bzw. Desensibilisierung
... Antihistaminika => H1-Antihistaminika: blockieren die Rezeptoren für Histamin, daher Symptome innerhalb 20-30 min nachlassend oder Mastzellenstabilisatoren: reduzieren die Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen, brauchen mehrere Tage bis sie wirken)
... Kombis: Nasensprays mit H1-Antihistaminika oder Mastzellenstabilisator
- medicamentosa:
... Entwöhnung mit Hilfe naturheilkundlichem Nasenspray: Euphorbium comp. Heel
... Nasenöl, Nasensalbe
... hochdosiert Vitamin A und E zur Regenration des Gewebes
CAVE: Ätherische Öle (Menthol, Kampfer)
... sollten bei Säuglingen + Kleinkindern nicht direkt im Gesicht oder als konzentrierte Inhalation angewendet werden
==> könnte zu Kehlkopfkrampf mit Atemnot führen!
Nun habt ihr eine Übersicht und könnt, wenn ihr Lust habt so weiter in das vielfältige Thema einsteigen und somit auch verschiedene Themen wiederholen, z.B. wieso riecht unser Patient schlechter beim Schnupfen oder was passiert bei der Diphtherie in der Nase.
Ich wünsche euch dabei viel Freude und verabschiede mich nun für diese Woche, da ich mir ein langes Wochenende gönne.
Habt eine schöne Zeit,
liebe Grüße Gini
