das war wirklich sehr interessant!
Thuja ist ein sykotisches Mittel. Um es noch besser zu verstehen, möchte ich gern etwas zur Sykose ergänzen:
Sykose ist die Bezeichnung für ein schnelles Wachstum von Zellen. Welche Ursache hat dieses schnelle Wachstum?
Im Lehrheft Zelle haben wir gleich zu Beginn gelernt, dass eine Zelle sich entweder in der Interphase (Arbeitsphase) oder in der Mitosephase (Zellkernteilung) befindet. Die Mitose besteht aus Pro-, Meta-, Ana- und Telophase. Die Interphase, und das dürfte neu sein für uns, besteht aus den drei Abschnitten G1, S und G2. In der Interphase wird die DNA in der Zelle replikiert, welche sich dann auf die Mitosephase vorbereitet.
Während der G1 Phase kontrolliert die Zelle ihr Umfeld und eigene Größe. Wenn alles normal ist, geht sie in die S Phase über. In der darauffolgenden G2 Phase überprüft sie ein zweites Mal, ob die DNA Replikation richtig verlaufen ist. Wenn ja, kann die Zelle mit der Mitose starten. Die DNA-Reduplikation findet 1:2 statt. Mehr Replikationen werden verhindert.
Es gibt nun bestimmte Cyclin-abhängige Kinasen (best. Enzyme), die sich mit Cyclin E (best. Protein) verbinden, damit die Zelle den Kontrollpunkt überwinden kann, obwohl das Milieu und die Zellgröße nicht stimmen. Das ist der Beginn der Sykose!
Die Zelle schmuggelt sich somit durch die Kontrollpunkte und kann mehr DNA herstellen, so dass mehr als nur zwei Tochterzellen entstehen. Das ist nun die übermäßige Zellproduktion, auch Proliferation genannt (Warze, Tumor, Leberfleck etc.).
Eine sykotische Konstitution reagiert daher von Geburt an mit einer Abwehr durch Konstruktion.
Eine sykotische Krankheit kann sich aber auch erst später entwickeln. Viele Personen werden zum Besispiel nach akuten Entzündungskrankheiten wie Thyphus oder Pneumonie dick. Das geschieht, wenn die Sykose aktiviert wird.
Was sagt uns diese Erkenntnis nun über den sykotischen Charakter?
Bei der Abwehr versucht die Zelle sich ja nur zur verteidigen. Wenn eine Entzündung nicht ausreicht und der krankmachende Reiz lange andauert und die Zelle Gefahr läuft zerstört zu werden, wendet sie die konstruktive Verteidigung an. Sie täuscht den Eindringling und baut eine Befestigungsanlage, eine Mauer, hinter der sie sich versteckt. Sie baut eine falsche Fassade auf.
Um jetzt nicht zu weit auszuholen, hier ein paar Schlagworte, die das sykotische Gemüt gut beschreiben:
Feigheit, Empfindlichkeit, Furcht, Geheimnistuerei, Verschlossenheit, Verbergen, Darstellung, Fassade, Dickhäutigkeit, Anhäufung von Geld, Besitz und Kostbarkeiten, publikumswirksames Auftreten, Gerissenheit, Verschlagenheit, Schlauheit, Taktieren, Selbstsucht, Egozentrik.
(nachzulesen in: Dr. Prafull Vijayakar "Die Gesetzmäßigkeiten der Miasmen")
Ein Unheil an, das seine Herkunft schändet.
William Shakespeare
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