SYNKOPE
Kreislaufkollaps, manchmal auch als Blackout bezeichnet
Def.: plötzlich auftretender Bewusstseinsverlust durch Minderversorgung des Gehirns
Info:
- spontan reversibel
- Minderversorgung mit Sauerstoff oder Glucose
- CAVE: jede Synkope sollte schulmedizinisch abgeklärt werden
Einteilungen gibt es viele, hier mal eine Auswahl:
- vasovagal oder auch neurokardiogen:
... durch starke Schmerzen, Schreck, Angst, Aufregung, Hysterie ausgelöst
... Vorboten: Übelkeit, Schwächegefühl, Sehstörungen, Schwindel
- orthostatische:
... meist bei Hypotonie und längerem Stehen oder zu schnellem Aufstehen
- Karotissinus-Synkope:
... durch eine plötzliche Halsdrehung
- Anstrengungssynkopen:
... bei Aortenstenose -> Druckbelastung des linken Herzens mit Minderversorgung der großen Gefäße
- Hustensynkopen:
... intrathorakaler Druck führt zu plötzlich ansteigendem intrakraniellen Druck
Symptome und "Vorboten":
* Bewusstlosigkeit
* Blässe
* Schwindel
* Myoklonie möglich
Vorboten können sein:
- Übelkeit und Erbrechen
- Druckgefühl im Abdomen
- Sehstörungen
- Schweißausbruch
- Kältegefühl
- Aura möglich
Wollen wir mal eine kleine DD dazu machen - damit habt ihr dann ganz viele Stichworte.
Ich stelle mal eine Auswahl an Ursachen alphabetisch ein - völlig Sinnfrei, aber eben zum Üben für euch.
- Adam-Stokes-Anfälle (plötzliche Unterbrechung der Überleitung vom Vorhof zur Kammer)
- Anämie
- Angst, Stress, Schreck
- Aortendissektion
- Aortenklappenstenose
- arterielle Embolie
- AV-Blockierung
- Bradykardie
- Diabetes mellitus
- Eklampsie
- Epilepsie
- Herzinfarkt
- Herzinsuffizienz
- Hypoglykämie
- Hypovolämise
- Husten, Niesen, Lachen, Miktion, Defäktion
- Hysterie
- Kardiomyopathie
- Karotissinus-Syndrom
- Längeres Stehen
- Lungenembolie
- Medikamente wie z.B. Antidepressiva, Antiarrhythmika oder Vasodilatatoren
- Morbus Parkinson
- MS
- pulmonale Hypertonie
- Schrittmacherfehlfunktion
- Sick-Sinus-Syndrom
- Tachykardie
- TIA
- Volumenmangel per Erbrechen, Durchfall oder gastrointestinalen Blutungen
- Wolf-Parkinson-White-Syndrom
Anregungen: kardial, vaskulär, zerebral....
Motivierende Grüße
eure Gini
PS: Uns interessiert hier in der Anamnese die Vorgeschichte, z.B. ob es entsprechende Faktoren gibt, die das Ganze begünstigen: Vorerkrankungen, wie z.B. Herz-Kreislauferkrankungen, Stoffwechselstörungen oder neurologisch bedingte Krankheiten. In dem Zusammenhang ja auch immer die Medikamente, die unser Patient einnimmt.
Es gibt eine Merkhilfe, um die Umstände abzuklären => 5 P - Fragen
(ich hab sie jetzt mal nach Alphabet geordnet, wie alles hier )
- Palpitationen vorhanden?
- Positionsabhängig?
- Preciptants -> was hat unseren Patienten "niedergeschlagen"?
- Post-Event -> was zeigt sich im Anschluss an die Synkope?
- Prodromi -> und was war vorher, gab es Vorwarnsymptome?
* verschiedene Fragen werden dem Patienten gestellt, deren bestimmte Punkte zugeordnet sind
* Punkte werden anschließend ausgewertet = ermittelte Wert über -2 geht man von einer vasovagalen Synkope aus