Ich habe für euch noch einen sehr spannenden Vortrag von Prof.Dr. Martin Reuter dazu für euch!
Ich finde er zeigt viele Interessante Aspekte auf, die wir auch gestern besprochen haben und ich finde, wenn man Sachverhalte von verschiedenen Redner/innen hört, dann setzt es sich noch mal ganz anders!
Worum geht es dabei?
Ist Burnout erblich?
Die quantitative Genetik schaut sich statistische Merkmale an und arbeitet viel mit Zwillingsstudien um zu schauen was macht die Umwelt und was macht die Genetik?
Gearbeitet wird hier mit Formeln, eben Statistik:
70% bei Depression gehen zu Lasten der Genetik (nur 30% Umwelt)
33% bei Burnout gehen zu Lasten der Genetik ( aber 67% Umwelt!)
In der Genetik schauen wir was macht das Gen mit dem Verhalten?
Wir wissen heute dass die Schläfer-Gene keine Müllgene sind, sondern eine wichtige Rolle spielen! Der Bauplan ist in jedem Zellkern und dieser Bauplan wird dann in die mRNA verpackt und transportiert.
Der genetische Code (die Basenpaare) kann gelesen werden und bildet einen speziellen Code von bestimmten Aminosäuren.
Es können verschiedenen Aminosäuren codiert werden (zB Val/Met). Je nach Typ werden verschiedene Aktivitäten in den Botenstoffen gefunden - also machen die Miniunterschiede oft einen großen Unterschied!
Die Epigenetik zeigt dass bestimmte Gene gar nicht aktiv werden müssen, aber können wenn eben entsprechende Lebensereignisse (Stress, schlechte Ernährung usw) auftreten, dann wird das gen ON gestellt und das Risiko zu erkranken steigt!
Die Stabilität der DNA wird gewährleistet durch Methylgruppen.
Sind viele Methylgruppen vorhanden, kann das Gen nicht auf "ON" geschaltet werden ( d.h. die Methylierung bietet einen gewissen Schutz). Fehlt die Methylierung geht es und bspw. Atopiegene (wie Neurodermitis) wird eingeschaltet.
Bei Burnout sehen wir das es deutliche Unterscheide gibt in der Resilienz. Wenn 2 Menschen gleich viel Stress haben, bekommen nicht beide Burnout. Woran liegt das? Es gibt ein Kandidaten-Gen:
Die resilienten Menschen haben höhere Methylierungen am entsprechenden Gen( = Schutz um das Gen nicht einschalten zu können).
Die vulnerablen Menschen haben Unterschiede in der Codierung der Basenpaare, damit andere Methylierungen ( = Burnout-Gen kann eingeschaltet werden)
Die Epigenetik: anhand dieser Marker lässt sich Burnout und Depression nicht zwingend unterscheiden, sondern nur die Wahrscheinlichkeit zu erkranken. Die Genetik zeigt, dass sich die Polymorphismen unterscheiden bei Depression und Burnout.
Nicht jeder Burnoutpatient rutscht in eine Depression, aber einige schon und es scheint von der Methylierungsfähigkeit abzuhängen und damit auch damit an welcher Stelle wir auch auf körperlicher Ebene eingreifen!
Bis heute ist ja die Forschung nicht 100 % abgeschlossen - es bleibt also spannend!
Schaut euch gern die Vorlesung einmal an: