Definition: wird zum Binde- und Stützgewebe gezählt
Funktion: ist eines der härtesten Gewebe des menschlichen Organismus, neben mechanischen Eigenschaften (Zug-, Druck, Biege- und Verdrehungsfestigkeit) liegt seine primäre Funktion im Hauptkalziumspeicher des Körpers.
Bestandteile des Knochengewebes:
Besteht aus Zellen und Zwischenzellsubstanz
Zellen: Osteozyten, Osteoblasten und Osteoklasten und Stammzellen
Zwischenzellsubstanz: Fasern (vor allem Kollagene) und Grundsubstanz mit vielen eingelagerten Kalksalzen;
Stammzellen:
Definition:
wenig differenzierte Vorläuferzellen des Knochens die aus dem Mesenchym (embryonalem Bindegewebe) stammen
Funktion:
können sich zu Osteoblasten entwickeln und diese ersetzen
Lokalisation:
im Periost und im Endost
Osteoblasten:
Definition:
sie bilden die Knochengrundsubstanz; sind im Unterschied zu den Osteozyten noch nicht von Knochensubstanz umschlossen
Funktion:
- produzieren Osteoid - die organische Knochengrundsubstanz
- regulieren den Knochenumbau
- Steuern die Bildung von Hydroxylapatit (Calciumphosphatsalz oder auch Komplexsalz genannt) im Osteoid
im Periost und Endost
Osteozyten:
Definition:
die „eigentlichen“ Knochenzellen; entstehen aus den Osteoblasten auf denen einen Schicht Osteoid abgelagert wurde
Funktion:
Sie sind nicht mehr teilungsfähig und dienen dem Erhalt des Knochengewebes.
Lokalisation:
Sie sind vollständig von Knochensubstanz umschlossen und liegen in Knochenhöhlen. Sie bilden lange Zytoplasmaaustülpungen, damit sie durch die kalkhaltige Grundsubstanz miteinander in Verbindung stehen können
Osteoklasten:
Definition: vielkernige Riesenzellen, die durch die Fusion von Monozyten entstehen
Funktion: sie bauen die Knochensubstanz ab bzw. um
Lokalisation: verteilt im Knochen in Howship-Lakunen (flächige Ausbuchtungen in der Knochenmatrix)
Vergleiche hier: ein Osteoklast baut 10 fach mal mehr Knochensubstanz ab als von einem Osteoblasten gebildet wird; deswegen müssen die Anzahl der Osteoblasten überwiegen, um eine ausgeglichene Bilanz zu gewährleisten
Grundsubstanz besteht aus:
Anorganischer Matrix: 65%
- neben Mineralien besteht sie hauptsächlich aus Hydroxylapatit:
einem Komplexsalz (50% Phosphat, 25% Kalzium, 7% Karbonate und weiteren Mineralien)
Organischer Matrix : 35%
- Kollagene
- Glykoproteine und Proteoglykane
Arten von Knochengewebe:
Geflechtknochen (primärer Knochen)
Aufbau:
- geflechtartig angeordnet
- Entsteht in der Fetalperiode aus mesenchymalem Bindegewebe und während des Knochenwachstums aus dem Periost durch desmale Ossifikation
- zellreich
- ist bieg- und zugfest. Die kollagenen Fasern haben keine bevorzugte Verlaufsrichtung
- Weniger mineralisiert und höherer Wassergehalt als der Lamellenknochen
Vorkommen:
ist im ausgereiften menschlichen Skelett nur vereinzelt zu finden, z.B. in den Schädelnähten
Lamellenknochen (sekundärer Knochen)
- entsteht nach Ab- bzw. Umbau von Geflechtknochen
Aufbau:
- ist den Funktionsanforderungen angepasst und besteht aus sich regelmäßig wiederholenden Elementen
- Ausrichtung der Kollagenfasern entlang der wirkenden Kräfte
- Grundbaustein ist das zylindrische Osteon in dem ein Havers- Kanal mit Havers Blutgefäß und begleitenden Nervenfasern liegt
z.B. in Röhrenknochen
Entstehung bzw. Bildung von Knochengewebe:
desmal:
Knochengewebe entsteht direkt aus dem Mesenchym (embryonalem Bindegewebe)
chondral:
- Bei dieser Form entstehen aus dem Mesenchym zunächst knorpelige Skelettelemente, die das sogenannte Primordialskellett bilden und die dann im zweiten Schritt verknöchern
- Man unterscheidet:
- Perichondrale Ossifikation (um das Knorpelskelett herum)
- und enchondrale Ossifikation (innerhalb des Knorpelskeletts)
Knochengewebe ist eine Gewebeart, Knochen ist ein Organ welches aus vielen Gewebearten besteht.