EPISTAXIS = Nasenbluten
Definition:
- Austritt von Blut aus einem oder beider Nasenlöcher
- In der Regel durch Verletzung der kleinen Blutgefäße oder flächenhafte Schleimhautblutung (Suffusion)
Prädilektionsstellen:
- Locus Kiesselbachii (Kieselbach-Ort, Kiesselbach-Plexus)
... Übergang von der äußeren Haut in das gefäßreiche Flimmerepithel der Nasenschleimhaut, die durch zahlreiche Anastomosen und kleinen Blutgefäßen stark durchblutet ist.
Ursachen:
Häufig lässt sich keine klare Ursache des Nasenblutens ausmachen. Man spricht dann von einem idiopathischen oder habituellen Nasenbluten.
- Mechanische Manipulation (z.B. Fingerbohren, Fremdkörper v.a. bei Kleinkindern)
- Verletzungen der Schleimhaut (akute Rhinitis, allergischeRhinitis, Rhinitis medicamentosa, Trockenheit, Kokain)
- Druckanstieg in den Gefäßen (Hypertonie, kräftiges Naseputzen „Schneuzen“, Niesen)
- Klimatische Faktoren (Trockene Raumluft)
- Gefäßmissbildungen (z.B. Morbus Osler, Arteriosklerose, Diabetes mellitus, Morbus Wegener)
- Infektionen (z.B. Humane Influenza, Typhus, Masern > VORSICHT: Behandlungsverbot)
- Gerinnungsstörungen durch Medikamente (Antikoagulanzien wie ASS, Cumarine)
- Vitaminmangel (z.B. Vitamin K, Vitamin C)
- Trauma (z.B. Sturz, Nasenbeinfraktur, Schädelbasisbruch)
- Tumoren der Nasenhöhlen u. Nasennebenhöhlen
- Hormonelle Veränderung (z.B. Schwangerschaft)
- Indirekt (z.B. durch Ösophagusvarizen)
- angeborene und erworbene Erkrankungen des blutbildenden Systems
▪ von Willebrand-Jürgens-Syndrom (Mangel an Gerinnungsfaktor vonWillebrand-Faktor)
▪ Plasmozytom (multiples Myelom)
▪ Thrombozytopenie
▪ Polyzythämia vera (Vermehrung aller drei Blutzellen)
▪ Akute und chronische Leukämien (ALL, CLL, AML, CML)
Sofortmaßnahmen:
- Kopf nach vorne beugen (um Verschlucken und Aspiration zu vermeiden)
- Nasenflügel einige Minuten komprimieren
- nasse und kalte Nackenwickel
- führt dies zu keiner Besserung: Krankenhaus/ Notarzt!
Diagnose:
- Anamnese
- Inspektion (Rhinoskopie, Endoskopie)
- Internistische Abklärung (Blutdruckmessung, Blutbild, Gerinnungsfaktoren)
- bildgebende Verfahren (z.B. Schädel-Computertomographie, MRI (Kernspintomographie)
Ich sage vielen Dank liebe Yvonne für Deine Unterstützung und diese schöne Übersicht.
LG Gini