Begriff: abakterielle Entzündung der Glomeruli. In der Regel betrifft es beiden Niere Ursachen Autoimmungeschehen nach einem meist Streptokokkeninfekt in Kopf- Nasen Bereich wie:
- Strepptokokkenangina
- Nasenhöhlenentzündung
- Otitis
- Eitrige Entzündungen
- Eiterherd im Mund
- Aber auch eitrige Wunden, Erypsel
- Andere Erreger wie Staphylokokken, Pneumokokken oder Viren
Nach 1 bis 3 Wochen nach der Genesung von einer Infektion kommt es zu neutralen Krankheitssymptomen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen evtl. Fieber und Schmerzen in der Nierengegend, Hypertonie. Aber 50% der Betroffenen haben keine Symptome, was die Diagnose erschwert und dadurch die Krankheit erst im späteren Stadium diagnostiziert wird.
Leitsymptome: Gesichts- und Lidödeme
Pathologie
Der Erreger vermehrt sich und bildet Toxine. Als Immunreaktion werden die Antikörper produziert und Immunkomplexe gebildet, die ihrerseits in den Glomeruli eingelagert werden. Die abgelagerte Immunkomlexe rufen ein Entzündungsreaktion hervor und die Lymphozyten erkennen es und greifen an, um die Immunkomplexe zu phagozytieren und beschädigen dabei die Gewebe Glomeruloschlingen. Somit werden die Glomeruli geschädigt und wenn die zu stakt geschädigt werden, tritt eine Funktionsstörung ein und als Folge glomeruläre Filtration funktioniert nicht mehr richtig
Verlauf:
primäre Glomerulonephritis: Die primäre Glomerulonephritis ist durch Entzündung , die zunächst nur an der Niere abläuft gekennzeichnet
sekundäre Glomerulonephritis: Die sekundäre Glomerulonephritis wird durch Erkrankung außerhalb der Niere verursacht, z.B.:
- Diabetes Meilitus
- Vaskulitis (Gefäßentzündung)
- diverse Krebserkrankungen
- Medikamente
- Infektionskrankheiten wie z.B. Hepatitis, AIDS
Diagnose
- Eiweiße werden durgelassen somit kann Albuminurie auftreten
- Natrium wird vermehrt resorbiert, was zu Ödeme führt v.a. im Gesicht und Oligurie
- Hämaturie
- Hypertonie
- In 50% kann Toxinnachweis im Blut festgestellt werden
Eine wichtige Hilfe bei der Diagnosestellung ist der vorausgegangene Streptokokkeninfekt. Dabei gilt zu unterscheiden:
Intrainfektiöse Hämaturie, d.h. dass während Streptokokkeninfekt Blut im Urin nachweisbar ist, die meist wieder schnell verschwindet
Postinfektiöse Hämaturie, d.h. Blut im Urin tritt noch nach 1 bis 3 Wochen nach dem Streptokokkeninfekt auf. Dies kann anzeigen, dass sich eine Glomerulonephritis entwickelt hat
Rapid-progressive Form der Glomerulonephritis es handelt sich um eine schnell fortschreitende Verschlechterung der Nierenfunktion, die unbehandelt sehr schnell in der Niereninsuffizienz mündet
Bei Vorliegen von Volhard-Trias besteht Verdacht auf akute Glomerulonephritis
- Hämaturie
- Hypertonie
- Ödeme (v.a. Lid- bzw. Gesichtsödeme)
Komplikationen
- Durch Überwasserung kann zum Lungenödem kommen
- Hypertoner Krise mit Linksherzversagen
- Dysphnoe (Atemnot)
- Nierenversagen
- Chronische Glomerulonephritis
Therapie
- Strenge Bettruhe zur Entlastung von Herz- Kreislaufsystem
- Natrium- und eiweißarme Kost, Trinkmenge soll reduziert werden
- Antibiotikatherapie
- Regelmäßige Nachsorge über mehrere Jahre
Chronische Glomerulonephritis
Begriff: Sammelbegriff für die Erkrankungen, bei denen eine Schädigung der Nierenkörperchen vorliegt
Symptome Krankheit beginnt schleichend, symptomlos. Das ist ein Kennzeichen viele chronische Erkrankungen. Manchmal kommt es zu Kopfschmerzen und Müdigkeit. Chronisches Glomerulonephritis bleibt oft unentdeckt und somit zeitlang untherapiert. Es besteht Gefahr, dass es zu einer endgültigen Erkrankung entwickelt, was bedeutet, dass die Schädigung der Nieren soweit fortgeschritten ist, dass selbst medizinische Behandlungen die Funktion nicht wiederherstellen kann.
Diagnose
- Hämaturie
- Proteinurie
- Hypertonie
Verlaufsform
vaskuläre-hypertone Form: diastolische Werte über 95 bis 140mmHg
nephrotische Verlaufsform: Proteinurie
Therapie und Prognose: die Krankheit schreitet weiter Niereninsuffizienz und Nierenversagen Dadurch keinen erkennbaren Ursachen vorliegen, gib es auch keine konkrete Therapie. Meist beschränkt sich die Behandlung auf symptomatische Maßnahmen