wie wir gelernt haben, kann man eine Biografie mit verschiedenen Zielrichtungen schreiben. Eine sehr bedeutende Biografie wurde von vier Schreibern unter vier verschiedenen Blickrichtungen verfasst. Ich finde es sehr lehrreich, auf welche Faktoren beim Verfassen von Biografien geachtet werden kann.
Matthäus schrieb seinen Bericht über das Leben von Jesus wahrscheinlich in erster Linie für eine jüdische Leserschaft.
Markus legt den Fokus mehr auf das, was der Christus tat, als auf seine Predigten und Lehren. Während Matthäus ihn als den verheißenen Messias und König porträtiert, beschreibt ihn Markus als Mann der Tat. Markus erwähnt oft, wie Jesus in verschiedenen Situationen fühlte und reagierte. Während Matthäus sein Evangelium für die Juden schrieb, hatte Markus offensichtlich in erster Linie eine römische Leserschaft im Sinn.
Lukas hat Fakten in logischer (nicht zwingend chronologischer) Reihenfolge niedergeschrieben. Im Gegensatz zu Matthäus und Markus hatte Lukas keine bestimmte Leserschaft im Sinn. Als Arzt geht er genauer auf den Zustand von Kranken ein. Sein Bildungsgrad lässt sich auch an seinem umfangreichen Wortschatz erkennen.
Johannes konzentriert sich in seinem Bericht weniger auf Jesu Reden in der Öffentlichkeit, sondern mehr auf Jesu Gespräche mit Einzelpersonen, die er sowohl mit Jüngern als auch mit Gegnern führte. Johannes lässt uns einen sehr tiefen Einblick in Jesu Persönlichkeit nehmen. Er hat auch Jesu längstes Gebet zu seinem himmlischen Vater festgehalten, das überliefert ist. Obwohl Johannes sein Evangelium mehr als dreißig Jahre nach den anderen Evangelisten schrieb, findet man rund 90% von dem, was er berichtet, nur in seinem Evangelium.
Fazit: Es ist sehr spannend, eine Biografie von vier verschiedenen Schreibern zu lesen und den Inhalt zusammenzufügen. So vermittelt die Bibel ein umfangreiches Gesamtbild von Jesu irdischem Leben.
Liebe Grüße Heinz
(Bibelbuch Sprüche 17:27; Neue Welt Übersetzung)