Psychologische Psychotherapeutin, Frau XY
Amtsarzt/Protokollant, Herr Ehinger
HPP, Herr Alf
Während der ganzen Prüfungszeit herrschte eine äußerst wohlwollende und angenehme Stimmung.
Die Eingangsfragen:
- Was können Sie zu dem rechtlichen Rahmen der Psychotherapie sagen?
- Welche Störungen dürfen Sie nicht behandelt?
- Was sind möglichen Risiken und Nebenwirkungen einer Psychotherapie?
- Was machen Sie bei Suizidalität?
Zu den Eingangsfragen gab es jeweils weitere Nachfragen, die aus meinen Ausführungen abgeleitet wurden.
Der Fall:
Frau, 44 J, verheiratet, drei Kinder.
Ist seit vier Wochen von ihrem Hausarzt krankgeschrieben. Sie fühlt sich zunehmend schlechter. Morgens wacht sie bereits um 4 Uhr auf und schafft es nicht, wieder einzuschlafen, es kommen viele Gedanken auf, die ihr Sorgen bereiten. Vor 10 Monaten hat sie ihren Job gewechselt und ist stets in Sorge, sich darin stetig zu verbessern. Sie berichtet von Ängsten. Im Sommerurlaub hatte sie Angst am Pool ohnmächtig zu werden, sie fühlte sich unwohl am Strand und in größeren Menschenansammlungen. Im Herbst hatte sie zwei Panikattacken als sie außer Haus war. Zuhause fühle sie sich gut und angstfrei, es ist ihr sicherer Ort, seit dem meidet sie es das Haus zu verlassen. Ihr Hausarzt hat ihr XY Medikament verordnet, sie nimmt es regelmäßig und verspürt eine erste Besserung. In ihrer Studienzeit hatte sie vereinzelt Panikattacken und Ängste, die nach einer Zeit von selbst abgeklungen sind. Sie fühlt sich träge, ist freudlos, verliert zunehmend Interesse an ihren Hobbys.
- Wie ist Ihre Verdachtsdiagnose? - Anpassungsstörung mit länger depressiven Reaktion UND Agoraphobie
- Wie kommen Sie darauf? - ich ging die vorhandene Symptomatik durch, nach der Logik der DD als ich bei F32/F33 ankam, kam eine weitere Frage:
- Was fehlt Ihnen für die Diagnose einer Depressiven Episode? - Da ging ich einiges aus dem Psychopathologischen Befund durch und stellte mögliche Fragen (an Patientin), worauf ich von der PP jeweils ein JA oder NEIN bekam. Daraufhin habe ich meine Diagnose revidiert. Nun war es eine mittelgradige depressive Episode UND Agoraphobie.
- Wie gehen Sie nun therapeutisch vor? Ganz konkret bei Ängsten und Depressionen?
Frage vom Amtsarzt:
- Was sind die Wirkfaktoren einer Psychotherapie nach Grawe?
Frage vom HPP:
- Was tun Sie, wenn sich im Laufe der Therapie Alkoholabusus durch Patienten bekannt wird?
- Angenommen, Sie haben die Prüfung bestanden und arbeiten mit Patienten in Ihrer Praxis. Worauf müssten Sie jetzt in Ihrem persönlichen Fall denken? Was ist für Sie wichtig? - hier wollte Herr Alf ganz klar hören, dass ich meine Methoden und angewandte Verfahren weiter vertiefe und ausbaue.
Das war's auch.
Nach einer kurzen Wartezeit wurde mir von allen drei Prüfern zur bestandenen Prüfung gratuliert und alles Gute gewünscht. Uhuuu!!!
Mein DANK geht an alle, die mich auf diesem Weg unterstützt haben. Danke an dich, Savina. DANKE die unfassbar tolle Lerngruppe. Mädels, ihr seid alle eine sooooo wunderbare Bereicherung in meinem Leben. Schön, dass es euch gibt!!!