Zahnstein bei multimorbider 18jährigen Hündin

[petrak]

Ihr Lieben

Seit langem war ich nicht mehr hier im Forum und bin deshalb nicht sicher, ob ich mit meinem Anliegen hier richtig bin.

Meine kleine Mischlingshündin Raposinha ist 18 Jahre alt und leidet unter diversen schweren Erkrankungen. Bisschen Honig im Kopf hat sie mittlerweile auch. Nichtsdestotrotz hat sie noch Freude am Leben und dem Futter.

Vor 2,5 Jahren liess ich ihre Zähne machen. Da sie u.a. ein Herzproblem hat, wurde vor der Zahnsanierung ein Röntgenbild gemacht, auf dem in der Lunge, nahe der Herzbasis ein Tumor gefunden wurde. Entsprechend hat der TA dann die Zähne behandelt. Letztes Jahr waren die Zähne wieder schlimmer. Aber TA meinte, bei einem Hund in dem Alter würde er noch zuwarten.

Mittlerweile sehen die Zähne grauenhaft aus. Wahrscheinlich auch, weil das Porus One, ein schwarzes Pulver, teilweise am Zahnstein hängen bleibt. 

Hat jemand von euch eine Idee oder weiss etwas, dass ihr vielleicht ein bisschen den Zahnstein ablöst? Das Gel von Platinum möchte ich lieber nicht verwenden, weil einer meiner Hunde davon eine akute Pankretitis bekommen hat.

Ich muss noch hinzufügen, dass Raposinha eine Angsthündin ist, die mit einem Deprivationssyndrom zu mir kam. Deshalb sind Tierarztbesuche für sie besonders stressig.

Ich danke euch schon Mal im Voraus für eure Tipps.

[Morningstar369!]

Liebe Petra,

bei unserem Chihuahua war das damals ähnlich, er litt auch unter Mundgeruch und verlor einige Zähne, bis ich auf die Idee kam, sein Gebiss zu säubern. Tierärztin war so eine Sache, denn der kleine Racker ließ sich von Fremden kaum anfassen. Und für einen steinalten Hund wäre eine Anästhesie ein Risiko.
Bei unserem Chihuahua Fuzzi, der vierzehn Jahre alt geworden ist, trotz Epilepsie, begann ich mit dem Zähneputzen im Alter von zwölf Jahren, immer abends, nach dem Fresschen. Das Rezept hatte ich von einer Freundin, mit betagter Schäferhündin:

Es gibt spezielle Hundezahnbürsten oder sogenannte Fingerlinge, die man sich wie eine Aufsteckbürste über den Finger stülpt. Ich habe gerade bei Amazon nachgeschaut, da gibt es wiederverwendbare Pet Finger Zahnbürsten, 14 Stück für 8,99 Euro. Ich habe aber keinen Blick auf die einzelnen Rezensionen geworfen, vier Sterne halt, also wohl nicht übel.

Hundezahnpasta kann man selbst herstellen, hatte ich damals auch, bei Fuzzi:

2 EL Natron
2 EL Kokosöl
1 TL Rinderbrühe (Stückchen Rindfleisch kann man selbst kochen, portionieren und einfrieren - oder Brühe fertig kaufen, im Glas)
1 Stängel gehackter Petersilie und/oder Minze

Alle oben angegebenen Zutaten zu einer Paste verrühren, in ein Glas mit Schraubverschluss füllen und die Hundezahnpasta luftdicht im Kühlschrank lagern.

Das Kokosöl wirkt antibakteriell, hemmt die Entzündung, das Natron neutralisiert die Säuren im Fang und löst den Zahnbelag. Petersilie schützt das Zahnfleisch, Minze sorgt für frischen Atem.
Durch die Rinderbrühe schmeckt es sehr lecker für Hunde. Fuzzi hat die Prozedur - trotz seines greisen Alters - lieben gelernt. Die Zähne sahen nach einigen Wochen viel besser aus, er hatte auch keinen Zahn mehr verloren.
Das Prozedere dauert halt, macht Mühe. Ich habe einen dreizehnjährigen Malinois zu betreuen, er bekommt täglich frisch gekocht, Kartoffeln mit Hühnerbrust, dazu Hipp-Gläschen. Und er muss jetzt doppelt so oft raus und Pipi machen. Heute gab es eine Kortison-Tablette, weil er dem Postauto nachgejagt ist und hinterher im "Kreuzgalopp" lief. Betreutes Wohnen, sozusagen. Doch ich mache es mit Hingabe, ein Liebesdienst für den alten Herrn. Es ist mein letzter Hund, nach Kroschka gibt es für mich eine Zeitenwende: Ich werde mir Ziegen halten.

Ich freue mich, wenn ich Euch ein wenig helfen konnte - und wünsche gutes Gelingen und gute Besserung für die arme alte Hunde-Lady, die sicherlich bei Dir in besten Händen ist.

Herzliche Grüße an Euch  ,

Maggie

[petrak]

Liebe Maggie

Ganz herzlichen Dank für den Tipp. Das werde ich auf jeden Fall versuchen. Mit Geduld wird Raposinha schon lernen, das Zähne reinigen zuzulassen.