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Hallo liebe Nicole
Ich habe die Aufzeichnung gebucht und kann daher keine direkten Fragen stellen, deshalb über diesen Weg.
-Mir kam die Frage auf, ob eine "auferlegte Identität" eine Essstörung (vermeintlich?) heilen kann? Zum Beispiel wenn man ein Kind bekommt, dann hat man plötzlich eine Identität, man ist "Mama"? Oder vielleicht gibt es auch andere Beispiele. Und würde die Essstörung dann später zurückkehren?
Und ich wollte Dir noch danken für den wundervollen Kurs ! <3
Ciska
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Liebe Ciska,
eine gute und wichtige Frage, die Du Dir da gestellt hast.
Es ist tatsächlich so, dass es sein kann, dass eine Essstörung durch eine Schwangerschaft oder die neue Identität als Mutter vermeintlich überwunden scheint. Es kann auch wirklich sein, dass diese große Lebensveränderung sich positiv auf die eigene Identität auswirken und damit einen heilsamen Effekt in Bezug auf die Erkrankung haben kann. Allerdings nur dann, wenn diese Veränderung, egal, ob es sich dabei um die Geburt eines Kindes oder andere Veränderungen im Leben, die sich auf die eigene Identität auswirken, handelt, auch tatsächlich dazu führt, dass man mehr in sich selbst ankommt und eine neue Verbindung zu sich selbst bekommt. Wenn es sich nur um eine auferlegte Identität handelt oder diese vermeintlich neue Identität als weitere Ablenkung vom eigentlichen Ich fungiert, dann wird die Essstörung oder vielleicht auch andere psychische Probleme mit der Zeit wahrscheinlich wieder aufflammen. Und zwar deshalb, weil die eigentliche Problematik des Identitätsverlusts nicht bearbeitet werden konnte.
Ich hoffe, das beantwortet Deine Frage?
Danke für Deine Wertschätzung zum Kurs. Ich freue mich über jede und jeden, die oder der sich dadurch bereichert fühlt und ein tieferes Verständnis zum Thema erlangen kann.
Herzliche Grüße,
Nicole