da ich in diesem Forum insgesamt schon einiges an Input mitgenommen habe, möchte ich gerne was zurückgeben.
Prüfungsort: Lüneburg
Teilnehmer: Dame aus dem Vorstand, Arzt, Heilpraktikerin, Hospitant
Prüfungsdauer: Vorstellung + 20 min Arzt + 20 min Heilpraktikerin + Notenbesprechung + Nachbesprechung = ca. 50-60 min (hab weder vorher noch hinterher auf die Uhr geschaut, aber die Prüfenden haben ihre Zeiten strikt eingehalten)
Allgemein: Prüfung wurde in einem Besprechungs-/Meetingraum für max. 10 Personen durchgeführt; angenehme Atmosphäre
Vorabinfo zum Gedächtnisprotokoll:
Die Prüfenden waren wirklich sehr wohlwollend und in ihrer Art angenehm und haben keine Spielchen getrieben. Man konnte sogar beim Antworten anhand deren Mimik erkennen, ob man richtig oder falsch unterwegs war.
Ich konzentriere mich im Protokoll auf das Wesentliche und schreibe nicht jede einzelne Frage auf. Manchmal wollten Sie auf bestimmte Dinge hinaus, weshalb teilweise noch einige weitere Fragen gestellt worden, die einem helfen sollten. Diese schreibe ich hier nicht auf.
Vorstandsdame:
- Sie kommen ursprünglich aus dem technischen Bereich. Warum möchten Sie nun Heilpraktiker werden?
- Welche Therapiemethoden sind in Deutschland kassenärztlich anerkannt/zugelassen und auf welcher Grundannahme beruhen diese?
- Kennen Sie noch weitere Therapiemethoden und auf welcher Grundannahme beruhen diese?
Habe angefangen aufzuzählen bis er mich irgendwann unterbrochen hat.
- Was ist das PsychKG und was wissen sie darüber?
- Was machen Sie?
Ich wollte anfangen mit Thema Einweisung, da unterbrach er mich direkt und sagte „Die Person will nicht.“
- Welche Möglichkeiten haben Sie?
Kurz gesagt: Zwangseinweisung mittels Unterbringungsrechts nach NPsychKG.
- Welche Möglichkeiten haben Sie noch?
Er wollte darauf hinaus, dass die Person eine Bedingung stellen könnte. Z.B. „Wenn meine Freundin kommt, gehe ich freiwillig in eine Klinik.“ Da fügte ich nur noch kurz hinzu, dass man dann entscheiden müsse, ob man die Aussage als glaubhaft anerkennt oder nicht. Das kam nicht so schlecht an, glaube ich. ?
- Wie würde die Zwangseinweisung ablaufen?
Das Thema haben wir dann ein wenig länger besprochen. Ich hatte vom Ordnungsamt LG die Info bekommen, dass bei akuter Suizidgefahr, also wenn wirklich Gefahr in Verzug ist, ich die Polizei anrufen und ansonsten das Ordnungsamt (die sind über die Rettungsleitstelle 24/7 erreichbar) verständigen solle. Da meinte der Arzt das mit der Polizei solle ich vergessen.Er wollte den ganzen Vorgang detailliert step by step hören. Wie läuft es ab? Wer wird angerufen? Was passiert dann? Wer ist wofür zuständig? Wer hat welche Aufgaben?... (hier sollte man den Vorgang wirklich detaillierter kennen als es meistens erklärt wird. Das ist ein prüfungsentscheidender Punkt, wie man im Nachgespräch nochmal anmerkte)
- Was könnte bei der Person vorliegen?
- Wissen Sie was „substituiert“ bedeutet?
- Was machen Sie?
Auf Nachfrage: keine Suizidalität; er nahm eine Zeit lang Antidepressiva, die aber nicht halfen; organisch wurde es noch nicht abgeklärt
Im Endeffekt wollte sie „Hypothyreose“ hören als Verdachtsdiagnose.
- Was machen Sie?
Zur Suchtberatung schicken, reichte ihr nicht aus. Ich sollte noch weiter beschreiben was die dann machen und was dann passiere, wie es dann weitergehe.
- In welche Einrichtung hier in Lüneburg würde die Person kommen?
- Wie läuft ein Entzug ab?
- Was passiert nach der Entgiftung?
- Was passiert nach der Entwöhnung? Wie läuft es ab, wenn die Person wieder Zuhause ist? Wie geht es dann weiter?
- Welche Süchte kennen Sie?
Sie wollte auf stoffgebundene und nicht stoffgebundene hinaus.
- Welche nicht stoffgebundenen Süchte kennen Sie?
- Was sind Ursachen für Abhängigkeitserkrankungen?
ich raus -> ich rein -> Verkündung: Prüfung bestanden -> Nachbesprechung inkl. Erkenntnisse darüber, wo ich ein Brett vorm Kopp hatte…
Keine Garantie auf Richtigkeit, da es ein psychisch sehr energiezehrender Tag war.