ich bin ja hellauf begeistert, wie viel Stimmen sich dazu äußern und entschuldige mich gleich ein zweites Mal für meinen unangemessenen Schreibstil!
Ich war ein bisschen angefressen von
s-harwardt schrieb:Das ist so üblich, wenn man in einer Gemeinschaft seine Meinung äußert.. Lasst uns den schwierigen Anfang vergessen und wieder zur Sache kommen:
anjake schrieb:Nun, aus der Praxis weiß ich, dass die Blutdruckwerte an einem Arm mit einer Spastik deutlich höher sind, als an dem gesunden Arm der gleichen Person.Gut zu wissen. Auch logisch, weil bei einem angespannten Muskel das Gefäß enger (eingedrückt) ist!?
anjake schrieb:Das bedeutet, dass der Muskel sehr wohl von außen Druck auf die Blutgefäße ausübt. Damit setzt sich der Blutdruck aus dem Innendruck in den Gefäßen, aber auch durch den von außen auf die Gefäßwand ausgeübten Druck zusammen.Ich fürchte da ist dir ein logischer Fehler unterlaufen. Sicherlich übt ein Muskel Druck auf die Gefäße aus. Also ist das Messen des Blutdruckes an einem "spastischen Arm" kontraindiziert.
Das spricht dafür, dass an einem gelähmten Arm die Werte deutlich niedriger sein müssten, da der Muskeltonus fehlt, nicht wahr?
Bei der normalen Blutdruckmessung jedoch messen wir auch nicht an einem angespannten Arm, sondern lassen den Patienten den Arm entspannt irgendwie herunterhängen, oder irre ich mich da? Damit haben wir auch keinen Muskeltonus. Somit wäre die Messung nicht kontraindiziert. Ist vielleicht ein bisschen umständlich ausgedrück?!
christiansc schrieb:Meine Frage ist jedoch warum sollte ich an einem gelähmten Arm messen,wenn ich noch einen Gesunden habe??
Recht hast du! Das meinte ich auch. Ist vielleicht nicht so klar geworden. Es geht mir einfach auch darum medizinische Märchen - "weil mans halt so immer gemacht hat" - ein bisschen klarer zu sehen und vor allem zu verstehen, denn nichts finde ich schlimmer, als Mediziner (alle Heilertypen), die Dinge so machen, weil man es so macht. Medizin ist etwas lebendiges, etwas dynamisches wie auch der Menschliche Körper. Gehen da nun starre, steife Ideologien heran und therapieren geschieht das, was man in der Schulmedizin beobachten kann: Ärzte stellen Diagnosen nach 1/2 Minute (überspitzt gesagt) und therapieren eine falsche Krankheit, weil auf den 2. Blick der Patient etwas anderes hatte.
christiansc schrieb:Also hast du gut daran getan dich hier im Forum von Isolde beraten zu lassen. Jetzt darf man nur hoffen das du nicht Beratungsresistenz bist.Da bin ich gespannt. Ich bin grundsätzlich nicht beeindruckt von Namen in Büchern oder Internetforen oder Universitäten. Für mich zählt da eher die Tat und die Logik. Trotzdem bin ich gespannt, was Isolde zu sagen hat.
Ich hoffe, dass mein Festhalten an Logik nicht als Beratungsresistent eingestuft wird (wie das Religiöse Vereinigungen gerne tun → soll kein Angriff sein!).
@ leaving-the-moon:
Was genau meint du mit einer "Mittenverschiebung in der Selbstwahrnehmung des Patienten"? Das Argument, dass es für die Selbstwahrnehmung kontraproduktiv ist kann ich leider nicht überprüfen. Ist vielleicht auch von der Person abhängig? Meinst du mit "ungezielter Manipulation" auch das Blutdruckmessen?
leaving-the-moon schrieb:angespannte Muskulatur (kann auch die gelähmte Seite sein - Spastik), angewinkelter Arm......Also nur um das klar zu stellen: Wir sprechen hier von einem gelähmten Arm, der "so herumbaumelt" (klingt nicht gerade nett aber mir fällt gerade keine bessere Beschreibung ein). Kann in diesem Arm eine Spastik vorliegen ohne, dass man es bemerkt? Dann wäre der Arm doch steif(er)?!
Messt einfach zwei oder drei Mal kurz hintereinander bei der gleiche Person den Blutdruck.. wenn ihr immer genau das selbse Ergebnis bekommt habt ihr euch selbst beschummelt ;-)
Mir wurde in der Anästhesie gesagt, dass das Messen des Blutdrucks kurz hintereinander am selben Arm nicht zulässig ist (Fehlerquelle!) genauso, wie das "wieder-aufpumpen" der Blutdruckmanschette (nur um noch eine Fehlerquelle zu nennen).
Stenosen in anderen zentraleren Gefäßen können immer auch eine Fehlerquelle sein. Diese sind ja aber nicht spezifisch für gelähmte Arme, oder? Daher sollte man eigentlich eh an beiden Armen messen und um wirklich sicher zu sein braucht mein eine invasive Blutdruckmessung.
leaving-the-moon schrieb:Thromobosen I'm Arm hingegen sind recht selten und meist liegt dort eine andere Grunderkrankung zu Grunde... diese durch kurzfristiges RR messen zu verursachen oder zu begünstigen halte ich für relativ unwahrscheinlich.
Es beruhigt mich ein wenig, dass nicht nur ich die Thrombose-Gefahr für recht gering halte. Ich bin gespannt, wie das Isolde sieht.