Im Lernskript steht auf S. 144 unter Perniziöser Anämie u.a.:
Zitat:Vitamin B12 kann nur von Mikroorganismen produziert werden. Es kommt daher nur in tierischer Nahrung und in vergorenen pflanzlichen Produkten vor, z.B. Sauerkraut.
Nun, diese Mikroorganismen sind Bodenbakterien. Sie kommen auf und in Pflanzen und Früchten vor. Natürlicherweise würden wir diese mitessen - wenn wir nicht nur sterile Supermarktkost äßen. Das "daher" ist insofern nicht gerechtfertigt. Es ist vor allem deshalb nicht gerechtfertigt, weil es pflanzliche Nahrung gibt, die nachweislich B12 enthält.
Um genügend B-12 bildende Bakterien aufzunehmen, reicht es täglich ungewaschene (Wild)pflanzen oder frisch aus der Erde gebuddelten Topinambur/oder andere Wurzeln zu essen. Darin befinden sich mehr B-12- bildende Bakterien , als in gekochten Fleischspeisen oder pasteurisierter Milch , da B-12 hitzelabil ist.
Zum Beispiel erhält man durch das Essen einer Biokarotte direkt aus dem Garten (nur von Hand gewaschen) Vitamin B12. Wenn man die Karotte schält, fehlen allerdings diese Vitamin B12 erzeugende Mikroorganismen.
Studien haben gezeigt, dass Vitamin B 12 hitzelabil ist und dass normales Kochen 89 % davon zerstört. Viele ungesunde Fette und zu viel Eiweiß, raffinierte Kohlenhydrate, Süßigkeiten, Alkohol und Tabak, Schwermetallbelastungen wie Amalgam (Quecksilber) in den Zähnen machen B 12 schlechter verwertbar. Drogen und Chemikalien die sich im Tabakrauch befinden, Medikamente (Pille!) erhöhen den Bedarf an B12 rapide. Pilzbesiedlung und Medikamenteneinnahme z.B. Säureblocker, Antibiotika, Cortison, ASS, Diabetesmedikamente usw. können die Aufnahme deutlich verhindern.
Somit muss man sich wohl eher über Koch- und Fertigkostesser Sorgen machen, als um Veganer, Rohköstler oder gar Urköstler.
Schon auf dem 1. Internationalen Kongresses für vegetarische Ernährung im März 1987 in Washington hat der Wissenschaftler V. Herbert in einer Studie darüber berichtet, dass auch strenge Veganer im allgemeinen keinen Vitamin B12-Mangel entwickeln, da auch pflanzliche Lebensmittel trotz Säuberung über die stets vorhandenen Verunreinigungen genügend Vitamin B12 enthalten, welches im Dünndarm resorbiert wird.
Außerdem genügt nach seinen Untersuchungen die Aufnahme von 1 Mikrogramm Vitamin B12 pro Tag. Ferner wies er darauf hin, dass Vitamin B-12-Mangel meistens nicht wegen eines mangelhaften B12-Angebots, sondern wegen mangelnder Vitamin B12-Resorption aufgrund fehlenden Intrinsic Factors entsteht.
Schon vor Jahren wurde in einer anderen Studie nachgewiesen, dass bestimmte Bakterien im Dünndarm, nämlich Klebsiellen und Pseudomonas, ausreichende Mengen an Vitamin B12 produzieren können.
Er stellte fest, dass B-12-Mangel zu 95 % ein Absorbationsproblem ist und das betrifft alle, deren Verdauungssystem nicht in Ordnung ist.
Gerade Fleisch- und Fischessen kann die B12-Aufnahme stören, denn im Fleisch, im Fisch und in Eiern können sich hohe Konzentrationen von Schwermetallen befinden. Diese machen das B12 dann wieder nicht so gut verwertbar bzw. rauben B 12 und machen dadurch einen Mehrbedarf notwendig.
Schon Dr. Schnitzer schrieb in "Der Vegetarier 3/85, S. 91-97"
Zitat:Und jetzt ist nach dem Stande der Forschung, Vitamin B12 nur dort drin, wo es untersucht und gefunden worden ist. Das war ursprünglich mal nur in tierischen Produkten. Dann fiel aber merkwürdig auf, daß auch Vegetarier, die 30 Jahre lang keine tierischen Produkte mehr verzehrt hatten, trotzdem genügend Vitamin B12 in ihrem Blut hatten. Und dann fand man Vitamin B12 reichlich in Petersilie und schließlich fand man es auch im Getreide.
(Adaptiert nach mehreren Artikeln in der "Natürlich Leben" und auf Brigitte Rondholz' Rohkostseite)
von
Dieter
Nichts, was man jemals hingebungsvoll leistet, ist vergebens getan.
Stefan Zweig