Erstmal vielen Dank für Deinen Mut, dass Du Deine private Geschichte hier einstellst
Es ist unbedingt so, wie Sonja es beschreibt: Du kannst Deine Eltern nicht ändern/ therapieren. Dafür bist Du einfach zu weit weg sowie in der Tochterrolle und wären andere Personen sehr viel geeigneter.
Meine erste Idee war spontan: Schaff Dir Verbündete (Verwandte, Freunde, Experten (Arzt, Psychologe, Selbsthilfegruppe, soziale Dienste o.ä.) v.a. in der direkten Umgebung Deiner Eltern).
Was sicher nicht unproblematisch ist, ist die Tatsache, dass in ca. zwei Jahren ein Wohnungswechsel stattfinden soll und ihr hockt dann ja quasi aufeinander... Nicht nur, dass es diese Schwierigkeiten gibt, sondern Deine Eltern müssen sich an eine (für sie) neue Umgebung gewöhnen und ihr müßt euch unter einem Dach zusammenraufen (was sicher auch nicht einfach ist, weil jeder bisher für sich gelebt hat).
Die Probleme Deines Vaters mit Nähe könnte man psychotherapeutisch behandeln.
Wichtiger scheint mir jedoch, dass aufgrund der Nebenwirkungen der Medikamente (die wir ja nicht genau kennen) und den u.U. daraus resultierenden Stimmungsschwankungen sowie aggressivem Verhalten unbedingt eine Medikamenteneinstellung durch den Facharzt erfolgen sollte.
Falls die Medikamente nicht die Ursache hierfür sein sollten, sollte ein Experte zurate gezogen werden, der sich mit psychischen Störungen auskennt.
Alarmglocken klingen bei mir bei den Stichworten: Gedächtnislücken im Kurzzeitgedächtnis und Wesensveränderung, die Du auf das Alter schiebst.
Hier sollte eine Abklärung erfolgen, ob es sich um eine organische psychische Störung (Demenz?) handelt. (evtl. ist das sogar schon diagnostiziert?)
Nachdem man diese Aufgaben erledigt hat sollte man schauen, was das Beste für Deine Eltern (vor allem Deinen Vater) ist und den geplanten Umzug sanft vorbereiten (hier ist die Kommunikation wichtig und das ihr euch eine gemeinsame Basis erarbeitet, mit der ihr in Zukunft harmonisch unter einem Dach lebt).
Liebe Kirsten,
Dies sind meine persönlichen Gedanken und ich wünsch Dir alles Gute auf dem Weg und hoffe, dass sich alles findet
Such Dir Unterstützung von Partner, Familie, Freunden und Fachleuten und gemeinsam werdet ihr das hinbekommen!
Liebe Grüße
Sybille