Erreger: Mycobacterium leprae (Stäbchenbakterium)
Vorkommen: früher weltweit, heute in Endemiegebieten in tropischen und subtropischen Gebieten von Asien, Afrika, Lateinamerika
Ansteckung: über bakterienhaltigen Nasenschleim oder das Sekret der infektiösen Hautläsionen
Patho:
Eintritt über Mund-Nase-Rachenraum oder kleine Hautverletzungen hin zu den Abwehrzellen der Haut (Langerhanszellen) und den Schwann-Zellen im peripheren NS
Ink-Zeit: lang, 2 - 5 Jahre, kann auch zwischen 9 - 40 Jahren betragen
Symptome:
- indeterminierte (leichte Form bzw. Vorstadium) mit rötlich-entzündlichen Hauterscheinungen oder hypopigmentierten Flecken, evtl. Sensibilitätsstörungen der betroffenen Gebiete
- tuberkuloide (Haut-Nerven-Lepra) mit asymmetrischen, scharf begrenzten Hauterscheinungen, entweder depigmentiert oder als Exanthem, Sensibilitätsstörungen, die zu Verstümmelungen führen, Nerven zeigen tast- und sichbare Nervenstränge, im Frühstadium Ausfall der Augenbrauen lateral
- Borderliner (Grenzfälle) Zeichen der tuberkuloide wie auch der lepromatösen Art, Fortschreiten kommt auf die Abwehrlage an
- lepromatöse (bösartig) symmetrische Hauterscheinungen, Exanthem beginnt mit unscharf begrenzten Flecken, die zu weichen Papeln werden, die wiederum zu Lepraknoten/Lepromen => Löwengesicht, symmetrischer Nervenbefall, Geschwüre an Nasen-, Rachen- und Kehlkopfschleimhaut, Übergreifen auf innere Organe
kann in unterschiedlichen Schweregraden ablaufen und/oder von einer in die andere übergehen
Diagnose:
klinische Symptome, mikroskopischer Erregernachweis aus dem Abstrich der Gewebeflüssigkeit oder histologische Gewebeproben
DD:
andere Hauterkrankungen (Syphilis, Pityriasis, Psoriasis), andere neurologische Erkrankungen, Kaposi-Sarkom, Sarkoidose, Neurofibromatose
Prophylaxe:
Hygieneverbesserung, ausreichende Ernährung. Wasserversorgung, Chemo bei gefährten Kindern
Impfung stoppt Erkrankung innerhalb 18 Monaten
Therapie:
AB
Meldepflicht:
keine, für Ärzte bei Erregernachweis gemäß § 7 IfSG
Behandlungsverbot:
lt. §§ 24 und 7 IfSG
(Zitat: Michael A. Denck)