Ich würde auf frühere Leidenschaften ansprechen, etwas mit dem er sich identifiziert. Sein Beruf, seine Hobbies.
Über Validation und bestimmte Fragetechniken würde ich eine Psychobiografie erstellen.
Ich finde sowas sehr schwer über den PC zu sagen, was man den beiden raten soll. Wichtig ist bei Sätzen auf die Psyche zu achten. Wie sagt derjenige etwas. Wie verhält er sich dabei.
Altenheim ja oder nein? Keine Ahnung. Das herausreißen des alten Mannes aus seinem gewohnten Umfeld kann die Demenz stark verstärken. Wichtig ist zu Hause nichts umzustellen, ihn nicht zu bevormunden. Wertschätzend mit ihm umgehen und die Selbstständigkeit solange wie möglich zu gewährleisten.
Oft kommen bei dementiell erkrankten belastende Erlebnisse wieder hoch, die in den ersten 25-30 Lebensjahren stattgefunden haben.(Flucht, Vertreibung) Ich würde die Tochter also bitten eine Biografie zu verfassen. Und zwar über Gewohnheiten. und zwar von
- Wann steht er morgens auf?
- Mittagessen mittags oder abends? (oft gab es abends warme Speisen)
- bis hin zu Arbeitskleidung in der Woche? (Zeitliche Orientierung)
Also solche Dinge, die er kennt, den die geben Sicherheit.
Weiterhin auch der Tochter vedeutlichen, dass es schon gut spezialisierte Altenheime gibt. (ich arbeite selbst in einem).
Sie zu Angehörigenabenden einladen, denn öft ist die Belastung eines Angehörigen mit dem zu Pflegenden genauso hoch, wenn noch noch höher, als es für den Dementen ist.
Ich würde also die Fragen eher der Biografie ansetzen. Gewohnheiten Vorlieben, Was war ihm wichtig, wie ist er groß geworden?
Ich habe in meinem Berufsjahren und die intensive Zusammenarbeit mit dementiell Erkrankten und Angehörige gelernt, dass Arztbriefe, vor allem der Mini Mental Status Test (den wir Ergos auch in der Ausbildung lernen), garnichts aussagt. Ein Blatt Papier was nicht wirklich aussagt auf welchem Stand der dementiell Erkrankte ist.
Was war er denn von Beruf?
Er braucht eine Aufgabe, die für ihn passend ist und kein Zeitvertreib ist.
Prof. Böhm sagte schon: Jeder Mensch muss einmal am Tag der Wichtigste sein, um Leben zu können.
Gruß
Ergoline