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An Krebspatienten, bei denen die Therapie versagt hat, Geld verdienen?
#1
Vor ein paar Tagen, war in unserer Zeitung ein Artikel, den ich nicht glauben konnte - und erst mal der festen Überzeugung war, dass ich mal wieder etwas nicht richtig verstehe.
Eigentlich wollte ich den Artikel mit Euch diskutieren - leider habe ich ihn aber verbaselt und finde ihn nicht mehr.

Ich erinnere mich noch an Folgendes:

Es ging darum, dass ein schulmedizinisches Medikament (Wie heißt das und von welcher Firma ist es?) nur bei 50 % eine positive Wirkung zeigt. Im Übrigen schwere Nebenwirkungen hat (hier erinnere ich nur noch Thrombosen)
Diese Mittel wird von den Kassen bezahlt.

Setzt nun die Klinik dieses Mittel ein und es zeigt beim Patienten keine Wirkung, bekommt die Klinik (nicht die Kasse!!!!) die Kosten für dieses Mittel ersetzt. Das heißt, die Klinik verdient dick!! an jedem Patienten, bei dem diese Therapie versagt hat.
Die Kasse (die ja die Kosten hatte) bekommt nichts. Und der Patient hat soundso Pech gehabt.

Bitte sagt mir, dass ich das falsch verstanden habe, bzw., dass in der Zeitung etwas verdreht oder verkürzt stand.
Denn das kann einfach nicht sein. Da verliert man ja sonst den Glauben an die Welt. Sad
GLG Isolde
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#2
Nein Isolde, da hast du nichts Falsches gelesen,
Es handelt sich um das Präparat Avastatin von Ho-La-Roche, das vor allem beim Lungenkarzinom eingesetzt wird. Das Produkt soll die Neubildung von Blutgefäßen im Tumor verhindern und somit sein Wachstum ausbremsen.
Nach anfänglicher Euphorie ist das Präparat wegen unzureichender Wirkung stark unter Beschuss geraten, weil es das Leben der Patienten nur um wenige Wochen verlängern kann. In USA droht sogar der Zulassungsrücknahme.
Ich bin mir sicher, dass sich die Krankenkassen bei Hoffman- La- Roche melden werden und dafür Sorge tragen, dass sie ihr Geld zurückbekommen und nicht wie angedacht die Kliniken.
Sabine
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#3
Das sind doch einfach die guten, alten Marketing-Methoden.
Auf jeden Fall eine eindeutige Win-Win Situation.
Vielleicht wird das Ganze als Berater-Provision betitelt und verrechnet.
Für jedes Krankenhaus aus monetärer Sicht sehr interessant, dieses Produkt einzusetzen.

Lieben Dank Isolde für die Info und die Aufklärung!
Liebe Grüße
Gudrun blume
Die Ernährungsfrau vom Kochelsee
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#4
Hallo ihr Lieben,

ist das hier der Artikel:
http://www.sueddeutsche.de/

http://www.sueddeutsche.de/wissen/krebsb...-1.1171930

So wie ich das jetzt verstehe, geht es um Patienten in der Erstbehandlung bei fortgeschrittenen Tumoren von Darm, Brust, Lunge oder Nieren.
Nach meiner Kenntnis sind das Patienten, denen im Grunde nur noch sehr schwer zu helfen ist, die aber vielleicht unbedingt eine Lebensverlängerung haben wollen, egal wie.

Ich weiß auch nicht ob die Krankenkassen in diesen Fällen uneingeschränkt bezahlen.

Bei einem Freund von uns war das nicht so, da hat die KK die Bezahlung von bestimmten Medikamenten im Endstadium der Erkrankung abgelehnt.
Leider weiß ich aber nicht mehr um welche Medikamente es da ging.

Auch bei einer anderen Freundin von uns mit fortgeschrittenem Tumor wurde eine Behandlung abgelehnt.
Da wäre es eine Erstbehandlung gewesen.

Weiß jemand, wie genau die KK das handhaben?
Ich werde demnächst mal versuchen, was rauszukriegen.

LG
Antje
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#5
Hallo Antje,
dank für das Einstellen des Berichtes und ich hatte davon noch nicht gehört und gelesen.Aber wirklich wundern tut,s mich nicht.Dodgy
Herzliche Grüße:
Werner

Pate von Nicci
Pate von Sabinewe
Big Grin
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#6
(27.10.2011, 19:22)wernerbergner schrieb: Aber wirklich wundern tut,s mich nicht.Dodgy

Aber mich wundert´s. Ehrlich gesagt, kriege ich mich vor lauter Wundern kaum noch ein.Sad

Und was mich noch mehr wundert: Wieso geht da kein Aufschrei durch die Presse? Wieso nur eine kleine Notiz unter "Buntes aus aller Welt"??? Huh
GLG Isolde
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#7
Hallo,
warten wir doch einmal ab ob Antje noch etwas konkreteres rausbekommt!

Sicher erzähle ich nichts Neues wenn ich sage,dass die Gesundheit ein riesiger Markt ist und längst die Autoindustrie, zumindest in Deutschland und anderen europäischen Ländern, in ihrer Bedeutung abgehängt hat.

Aber das ist ja hier nicht die Frage,die ist eher ehthischer Natur mit der Fragestellung ob, am und mit dem Elend von Schwerstkranken Profit gemacht werden soll kann oder darf?
Herzliche Grüße:
Werner

Pate von Nicci
Pate von Sabinewe
Big Grin
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#8
Also im Internet ist einiges dazu zu finden.
Hier zum Beispiel:

http://www.apotheke-adhoc.de/

http://www.apotheke-adhoc.de/Nachrichten...17194.html

Hört sich in dem Bericht schon wieder ganz anders an.Wink

Und hier noch:

http://www.focus.de/

http://www.focus.de/finanzen/news/untern...78293.html

Hab noch an etlichen anderen Stellen was gefunden.
Den anderen Artikeln nach ist es eine "Geld zurück Garantie" und kein Zusatzverdienst.
Wäre mal schön zu erfahren, was da ganz genau los ist.
Schade, dass ich nicht mehr im Krankenhaus arbeite.

LG
Antje
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#9
Danke nochmals für das Einstellen.
Vor dem Hintergrund das der Absatz des Mittels zurückgeht oder das Mittel ganz vom Markt verschwinden könnte wird die Motiation des Herstellers eher transparenter.
Herzliche Grüße:
Werner

Pate von Nicci
Pate von Sabinewe
Big Grin
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#10
Ja klar Werner, die Motivation des Herstellers ist offensichtlich, wie so oft in diesem Bereich.
Ist ja eigentlich auch normal wenn man etwas verkaufen will.

LG
Antje
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#11
Mh..

scheinbar reicht die Würde eines Menschen heutzutage nur noch bis zu seinem Portemonnaie.

Traurig.

Liebe Grüße
Tanja
¸.•*´¨♥ Du lächelst und die Welt verändert sich (Buddha) ♥¨´*•.¸
[Bild: 075.gif]

Patenkind von Steffi Shy
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#12
(27.10.2011, 20:42)Isolde Richter schrieb:
(27.10.2011, 19:22)wernerbergner schrieb: Aber wirklich wundern tut,s mich nicht.Dodgy

Aber mich wundert´s. Ehrlich gesagt, kriege ich mich vor lauter Wundern kaum noch ein.Sad

Und was mich noch mehr wundert: Wieso geht da kein Aufschrei durch die Presse? Wieso nur eine kleine Notiz unter "Buntes aus aller Welt"??? Huh

Liebe Isolde,

auf einen "Aufschrei durch die Presse" - warte ich lange nicht mehr.

Ich habe fünf Jahre für Tageszeitungen geschrieben und danach resigniert das Medium als Journalistin gewechselt.
Gibt es in einer Zeitung einen heiklen Pressetext, versuchen oft die "Kritisierten" durch sau teure Werbeschaltungen in den entsprechenden Medien, diese "stumm" und "wohlgewogen" zu machen - man kann es einfach "Erpressung" nennen. Es ist zum Kotzen! Und mir braucht heute keiner mehr erzählen, dass es in Deutschland eine "Pressefreiheit" gibt. Das ist meine ganz persönliche traurige Erfahrung.

Lieber Gruß
Claudia
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein. Simone de Beauvir
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#13
Hallo Claudia,

das dürfte jedem klar sein, der ein bisschen was mitbekommt, dass es bei uns keine Pressefreiheit gibt, egal in welche Richtung.
Aber leider kommt man ja auch nicht so ohne weiteres an die Informationen ran, außer man sitzt zufällig mal an einer Quelle.

LG
Antje
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#14
(28.10.2011, 12:27)Antje schrieb: das dürfte jedem klar sein, der ein bisschen was mitbekommt, dass es bei uns keine Pressefreiheit gibt, egal in welche Richtung.

Liebe Antje,
bin total desillusioniert! Sad

Ich war schon so naiv zu denken, dass bei uns die Pressefreiheit noch so im Großen und Ganzen funktioniert - schon aus Eigeninteresse der Medien an interessanten Berichten. Und die Korruption Einzelfälle sind.

Liebe Claudia,
das ist ja furchtbar, was Du da schreibst. Da könnte man ja in Depression verfallen. Sad
Ich glaub´ich muss mal kurz mit meinem Hund spielen gehen.
GLG Isolde
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#15
Liebe Isolde,

ich hab es an der Kriegsberichtserstattung vor vielen Jahren gemerkt, dass bei uns die Pressefreiheit stark eingeschränkt ist.
Da kannte ich zufällig jemanden, der vor Ort war und ziemlich nah am Geschehen.
Da wurde hier bei uns so gut wie nichts bekannt und wenn, dann war es total einseitig dargestellt.
Das hat mich damals schon sehr geärgert.

Und wenn man sich das Gedöhns um die Vogel-, Schweinegrippe oder sonstwas ansieht, das dann auch ganz plötzlich wieder vorbei ist, fragt man sich doch ob noch alles richtig läuft oder ob die Presse nur heißläuft weil ein bestimmtes Medikament unter´s Volk gebracht werden muss.

Ich ärgere mich immer, dass ich viel zu wenig Durchblick habe.

LG
Antje
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#16
(29.10.2011, 12:00)Antje schrieb: Ich ärgere mich immer, dass ich viel zu wenig Durchblick habe.

Liebe Antje,
das zumindest ist viel mehr Durchblick als die meisten haben! Smile
GLG Isolde
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#17
Hallo zusammen,
mit Erschrecken stelle ich fest, dass mit Menschen immer Geld gemacht wird. Anscheinend ist es das Medikament, was in einer sogenannten "fortgeschrittenen" Studie bei uns in Deutschland aktuell getestet wird, wenn ich mich nicht ganz täusche, bekommt mein Vater dieses Medikament (werde es noch verifizieren). In dieser Studie erhalten die Probanden zwei bekannte (bereits am Markt etablierte) und entweder ein Placebo oder eben dieses Medikament. Allerdings haben die Ärzte uns darüber informiert, dass es tatsächlich nur ein paar Monate das Leben verlängern wird. Mein Vater hat jedoch die Einstellung "vor ein paar Jahren gab es einen anderen Menschen, der ein Medikament getestet hat - was vllt. heute mir und anderen hilft". Abgesehen vom"Strohhalm" greifen, gibt es vllt. auch ein wenig das Gefühl "nicht ganz umsonst" dieser fiesen Krankheit ausgesetzt zu sein.

Für die Ärzte geht es vermutlich um Geld und Ansehen, vllt. gibt es ja aber auch darunter einen Arzt der dem abgelegten Eid als Arzt folgt...

Viele Grüße
Alexandra

PS: haben wir ein Virus hier?!?
Heart Mut steht am Anfang des Weges, Glück am Ende (Demokrit). Heart
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#18
Vor allem bei Krebs ist das Risiko für sowas immer noch, weil es eben keine heilende definitive Therapie gibt. Für mich ist eine Zahlung nur bis dahin gehend nachvollziehbar als das die Betreuer und Ärzte bezahlt werden müssen, aber nur für die Arbeit nicht für die gabe von wirkungslosen Medikamenten....
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#19
Das ist wirklich Wahnsinn!
Da geht echt der Glaube in die Menschheit verloren.

Ich kann mir sowas nicht erklären. Ein Patient hat das Leid und andere schlagen Profit draus. Schon allein der Gedanke daran sich etwas bezahlen zu lassen nur weil eine Therapie nicht wirkt!
Es geht hier um zerbrochene Menschenleben!
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#20
Es geht zum Teil leider nicht um zerbrochene, sondern generell ums Leben oder nicht leben. Wie heißt es so schön? Selbst im schlimmsten Fall sollte man versuchen, erkrankten Menschen noch ein lebenswertes Leben zu ermöglichen - dieser Fall beweist leider das Gegenteil und ist einfach respektlos.
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