Grund wie schon erwähnt. Hier würde starker Juckreiz bestehen und man müsste zumindest Kratzspuren und Lichenifikation sehen.
Urtikaria würde ich auch ausschließen.
Grund: Es sind keine Quaddeln zu sehen. Auch diese würde stark jucken!
Schuppenflechte würde ich auch ausschließen.
Grund: Das Hautbild sieht ganz anders aus. Rötliche Flecken mit silberweißen Schüppchen.
Zur Sicherheit könnte man ja noch mal versuchen die oberste Hautschicht zu enfernen. Auspitz-Phänomen.
Vitiligo würde ich im Grunde auch ausschließen.
Grund: Die Prädilektionsstellen sind eher Hände, Gesicht, Anal- und Genitalbereich. Außerdem sind die Flecken hier nicht rot umrandet.
Lichenifikation ist ein Symptom und keine Erkrankung.
Hierbei handelt es sich um eine Vergröberung der Haut. Das scheint mir hier nicht der Fall zu sein.
Ist eine Lichenifikation nicht auch viel gröber?
Pityriasia versicolor:
Hellbraune Herde, scharf begrentz, kleieförmige Schuppung.
Prädilektionsstellen: Schultern, Hals, Rücken, Brust
Ursache: Hefepilz der durch eine Veränderung des Hautmileus zum Parasit wurde. Dies kann z.B. durch vermehrtes Schwitzen kommen (ist aber nicht der Fall.) oder z.B. durch Übersäuerung (hier nach Ernährung fragen)
Pityriasis rosea:
Rosafarbene Flecken mit stehenden Schüppchen.
Prädilektionsstellen: Rumpf Extremitäten.
Fängt mit einem Primärmedallion an.
Ursache: nicht sicher bekannt. Es könnte neue Kleidung oder neue Hautcremes sein. Oder evtl. auch Viren.
Frage: Hat sie vielleicht neue Kleidung getragen oder eine neue Hautcreme (Körperlotion) benutzt?
Kleienflechte:
Pityriasis versicolor und Pityriasis rosea sind Kleienflechten.
Allergische Reaktion ausgelöst durch Nahrung, Medikamente
Möchte ich noch nicht ganz ausschließen.
Haben wir schon gefragt, ob sie in letzter Zeit neue Medikamente einnimmt?
Dermatomykose:
Leicht gerötete und schuppende Hautareale, juckend, nässende Bläschenbildung.
Syphillis und AIDS: Hier besteht jeweils Behandlungsverbot!
Am besten hat man hier bei der Anamnese schon mal nach dem Familienstand gefragt und evtl. nach öfters wechselnden Sexualpartnern.
Ich würde hier nicht gleich mit diesen Verdachtsdiagnosen die Patientin beunruhigen, aber sie müssen auf jeden Fall erst mal auf der Liste bleiben.
Denn bei AIDS besteht Abwehrschwäche und könnte auch der Grund für ein verändertes Hautmileu sein und Syphilis ist der "Affe unter den Hautkrankheiten" muss deshalb immer in Betracht gezogen werden.
Dennoch erscheint es mir dies nicht zu sein, weil diese Hauterscheinungen nicht jucken.
Aber wir können ja mal die Lymphknoten im Achselbereich und Halsbereich abtasten. Sind diese vergrößert?
Verdachtsdiagnosen:
Pigmentstörungen = ausgeschlossen
Ringelröteln = ausgeschlossen
Kontaktekzem = ausgeschlossen
Lyme-Borreliose = ausgeschlossen
Neurodermitis = ausgeschlossen
Urtikaria (Nesselsucht) = ausgeschlossen
Schuppenflechte = ausgeschlossen
Lichenifikation = ausgeschlossen
Vitiligo = unwahrscheinlich
Pityriasia versicolor
Kleienflechte
Pityriasis rosea
Allergische Reaktion ausgelöst durch Nahrung, Medikamente
Dermatomykose
Syphillis
AIDS
Was meint ihr zu meinen Überlegungen?