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Jetzt ist bei mir schon wieder eine Frage aufgetaucht.
Im Lehrheft habe ich folgende Aussage zur rheumatischen Endokarditis vorgefunden:
„Glücklicherweise ist die rheumatische Endokarditis heute selten geworden. Grund dafür ist, dass in der Schulmedizin praktisch jeder Streptokokkeninfekt[97] mit Antibiotika behandelt wird, um einer eventuellen Herzschädigung vorzubeugen."
Eigentlich habe ich gedacht, dass bei der rheumatischen Endokarditis keine Streptokokken als Auslöser verantwortlich sind, sondern eine autoimmune Reaktion des Körpers. Ergo dürften Antibiotika-Gaben sich auch nicht auf die RE auswirken.
Eine rheumatische Endokarditis kann sich im Rahmen eines rheumatischen Fiebers entwickeln und tritt meist bei Kindern und Jugendlichen auf. In diesem Alter sind Infektionen mit Streptokokken wie Scharlach, eitrige Mandelentzündung (Angina) und Mittelohrentzündungen (Otitis media) häufig. Wird der Infekt nicht rechtzeitig mit einem Antibiotikum behandelt, steigt das Risiko für rheumatisches Fieber.
Rheumatisches Fieber wird nur indirekt durch Bakterien verursacht. Streptokokken besitzen wie andere Bakterien auch spezielle Strukturen an ihrer Zelloberfläche. Unser körpereigenes Abwehrsystem erkennt sie und bildet dagegen Antikörper. Dem Immunsystem unterläuft anschließend allerdings ein Fehler, der als Autoimmunreaktion bezeichnet wird: Es verwechselt die Bakterienoberfläche mit der Oberfläche von Körperzellen – etwa in den Gelenken und dem Herzinnern – und greift die körpereigenen Zellen ebenfalls an.
Hoffe, ich konnte Dir helfen. Bin nämlich auch Einsteiger und auch grad am -skript
Verstehe..
also können Infektionen, z.B. durch Streptokokken, zu rheumatischem Fieber führen, welches eine Ursache für die rheumatische Endokarditis sein kann.
Erreger findet man nach Ausbruch der RE dann aber keine mehr am Endokard.
Das Antibiotikum verhindert also den Vorboten (Streptokokkeninfektion) des rheumatischen Fiebers.
Eine zweite Hypothese ist diese:
Bakterien haben einen Stoffwechsel, die Abfallprodukte davon (Streptokokkentoxine) sehen bestimmten Eiweißen an Herzklappen oder Gelenken so verdammt ähnlich, dass die Antikörper, die ja eigentlich das Bakteriengift vernichten wollen, sich nun auf Herzklappe oder Gelenk stürzen.p
Dadurch werden Abwehrzellen angelockt und diese versuchen alles "wegzufressen" und beschädigen dabei das Gewebe.