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Mein Protokoll aus Dortmund November 2012
#1
Ich wünsche allen eine so angenehme Prüfung, wie ich sie hatte.....

Prüfungsprotokoll Dortmund 20. November 2012 Sandra L

Anwesende: Amtsarzt und 2 Beisitzerinnen

Ich wurde sehr freundlich begrüßt, mir wurden Wasser und Plätzchen angeboten, dann bekam ich einen Stift und Papier, und die üblichen Formalitäten (Perso) wurden erledigt.

AA: Wir fangen mit dem Gesetz an. Welche Krankheiten stehen in §6 IfSG?

Ich: Erklärung, dass ich bei den folgenden Krankheiten Meldepflicht und Behandlungsverbot habe, dann habe ich Krankheiten aufgelistet (+ Ergänzung zu Polio, jede schlaffe Lähmung.....), sowie auch gastrointestinale Erkrankungen, bei epidemischen Zusammenhang oder Person geht Tätigkeit nach § 42 nach.

Der Amtsarzt schrieb fleißig mit.

Ich:“ Hatte ich Tollwut schon erwähnt?“
AA:“ Ist jetzt nicht so wichtig, gibt ja Gesetzestexte, wo man das nachlesen kann.“

Ach so??????Hmmmm, oder hab ich ihn da falsch verstanden? Weiter ging es.

AA: „§ 42, welche Erreger oder Krankheiten sind denn da gemeint?“

Ich:“ Salmonellen, Shigellen, Typhus abdominalis und Paratyphus, Cholera,Campylobacter, Cryptospridium, darmpathogene Escherichia, Giardia lamblia, Rotavirus, Yersinien....


AA:“ Ja, genau, die Yersinien.......Welche Krankheiten sind zusätzlich noch in §34?“

Ich:“ Windpocken, Scabies, Impetigo contagiosa, Scharlach............“

AA:“ Wie behandelt man denn Krätze?“

Ich:“ Weiß ich nicht, aber ich habe ja sowieso Behandlungsverbot.“
AA:“ Ja, das ist klar, aber wissen Sie wie man das früher behandelt hat? Wenn nicht ist auch egal. Aber wenn jetzt eine Mutter kommt, die das scharfe Zeug vom Arzt bei Ihrem Kind nicht verwenden will.....“
Ich:“ Darf ich nicht begleitend behandeln“

Ging 3 bis 4 mal so, ich blieb bei dem Behandlungsverbot, verweise die Mutter auf das IfSG, wie man das früher behandelt hat weiß ich trotzdem nicht.

AA:“ Das wurde früher mit Schwefel behandelt.“ Hat noch irgendwelche chemischen Erklärungen abgegeben und von geschwefeltem Obst erzählt, andächtiges Nicken meinerseits, hab es aber schon wieder vergessen.

AA:“ So, nun noch ein Fallbeispiel, realer Fall, wenn Sie nicht drauf kommen ist das auch nicht schlimm“ (beruhigendSmile

Ich:“ Schauen wir mal.“

AA:“ Genau, also, Sie werden nachts zu einem 12-jährigen Jungen gerufen, der hat erbrochen und Fieber. Was machen Sie?“

Ich: „Wie hoch ist das Fieber, seit wann hat er Fieber, dann hätte ich noch gerne Puls und RR.“

AA: „Fieber seit heute Nacht plötzlich, 38,5. RR110/ 70 Puls 90

Ich:“ Rhythmisch?“

AA:“ Ja, rhythmisch.“

Ich: Habe nach Durchfall, Allergien, Medikamenten, Vorerkrankungen gefragt.....nichts auffälliges

AA:“ Kam ganz plötzlich, gestern hat er noch mit seinen Freunden im Dortmunder Kanal gespielt.“

Ich:“ Dortmunder Kanal kenn ich jetzt nicht, hört sich nicht gesund an, kann er sich ja alles Mögliche holen, wenn dort Abwässer sind.....“

AA:“ Ok, nehmen wir n Badesee.“

Ich:“ Da es ein Kind mit Fieber ist würde ich auch ziemlich schnell noch die Meningismus-Zeichen überprüfen und nochmal die Vitalwerte kontrollieren.“

AA:“ Vitalwerte bleiben so, Meningismuszeichen leicht vorhanden.“

Ich:“ Ja, dann würde ich den Krankenwagen rufen.“

AA:“ Sehr gut, was könnte er denn haben?“

Ich:“ Meningokokken-Meningitis tritt sehr plötzlich auf“

AA:“ Ja, das stimmt, könnte noch zum Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom führen, aber dies ist eine Erkrankung die über das Süßwasser übertragen wird.“

Ich:“ Eine Infektionskrankheit? Leptospirosen fallen mir noch ein.“

AA:“ Da ist die Leber mit betroffen, Leptospira icterohaemorrhagicae heißt der Erreger. Nein, es ist etwas woran Sie immer denken müssen, wenn jemand im Süßwasser schwimmen war und die Ärzte nichts finden, Laborwerte sind hierbei nämlich unauffällig.Es ist die Amöben-Meningitis. Sehr selten, aber kommt vor, also den Arzt drauf hinweisen.“
Dann hat er noch eine Erklärung abgegeben, wo die Amöben vorkommen und wie sie über die Pflanzen in den Menschen gelangen.
Wieder andächtiges Nicken meinerseits .

Abgabe an die 1. Beisitzerin. Ich sollte mal was trinken. Glas geleert, weiter ging es.

Fallbeispiel:

Ein Ehepaar kommt zu Ihnen in die Praxis, der Mann hat erbrochen und Oberbachbeschwerden. Gestern Abend waren Sie auf einem Fest.

Ich beginne mit der Anamnese. RR und Puls unauffällig, keine anderen Personen der Fete sind erkrankt, kein Durchfall. Dann frage ich nach Medikamenten.Es stellt sich heraus, dass ich einen insulinpflichtigen Diabetiker vor mir habe.

Ich:“ Dann kann es sich durchaus um einen Herzinfarkt handeln. Durch Neuropathien verlaufen Infarkte bei einem Diabetiker oft symptomlos, auch der RR und Puls müssen nicht zwangsläufig auffällig sein. Um einen Infarkt auszuschließen verweise ich den Patienten an ein Krankenhaus.“

Beisitzerin:“ Richtig. Welche Parameter wären denn dann erhöht?“

Ich:“ Gesamt-CK, speziell CK-MB, nach 2 Stunden Troponin-Schnelltest, allgemeine Entzündungsparameter erhöht, zB Leukozytose mit Linksverschiebung nach etwa 3 Tagen, CRP, BKS beschleunigt. Ich darf keine i.m.-Injektionn vornehmen, wegen möglicher Muskeleinblutungen bei Lyse-Therapie....“

Beisitzerin:“ Reicht, danke, nennen Sie mir noch Ursachen für eine Pankreatitis.“

Alles mögliche aufgezählt, Alkoholismus, Übergreifen von Entzündungen der Nachbarorgane, Ansiedlung von Bakterien, Viren, Medikamente, autoimmunbedingt, Mumps (freudiges Nicken des AA), die TB kann sich auch an jedem Organ abspielen, fettreiches Essen und Adipositas ;entwickelt sich ein Schock spricht man bei der Pankreatitis vom „roten Schock“.......

Beisitzerin schrieb eifrig mit:“ Gallensteine haben Sie auch erwähnt, oder?“

Ich:“ Nö, hatte ich noch nicht, aber die können natürlich auch zur Pankreatitis führen, speziell wenn sie vor den Ausführungsgängen liegen.“

Beisitzerin:“ Welche Symptome hätte denn ein Patient mit einer Pankreatitis?“

Ich:“ Schmerzen etwa mittig im Oberbauch, welche typischerweise gürtelförmig ausstrahlen, es kann zum akuten Abdomen kommen, der Stuhl wäre unter Umständen voluminös und durch gestörte Fettverdauung glänzend. Im Labor wären Alpha-Amylase, Lipase und Peptidasen erhöht, ebenso allgemeine Entzündungsparameter wie CRP, Leukozytose, BKS beschleunigt. Die Schwere der Pankreatitis wird durch den Kalzium-Spiegel deutlich, da es zu einer Hypocalziämie kommt. (Wow, da war ich ja selber von mir überraschtSmile....es lief und war mir zu dem Zeitpunkt schon sicher, dass nicht mehr viel schief gehen konnte)

Abgabe an die 2. Beisitzerin

Beisitzerin:“ Ein Fallbeispiel: Ein junger Mann (24Jahre) kommt zu Ihnen und klagt über Abgeschlagenheit in den letzten Wochen.Was tun sie?“

Ich beginne mit der Anamnese, frage nach subfebrilen Temperaturen, Nachtschweiß, Appetitverlust und Gewichtsverlust.
Kein Gewichtsverlust, aber er schwitzt nachts oft und erhöhte Temperaturen hat er auch ab und an. (Ok, auffällige B-Symptomatik)
Ich mache die vegetative Anamnese (Patient hat Obstipation), frage nach Vorerkrankungen (nichts), nach Erkrankungen von nahen Verwandten (nichts), Patient hat keine Allergien, nimmt keine Medis.

Auf Nachfragen wie die Gesichtsfarbe des Patienten ist erhalte ich die Antwort :“Blass“
„Auch die Konjunktiven?“ „Die auch“ „ Klingt nach Anämie.....“
Weiter geht’s......

Bei der körperlichen Untersuchung finde ich geschwollene Lymphknoten (nicht druckschmerzhaft)und eine vergrößerte Leber, sowie Milz (sieht also nach CML aus). Ich hätte gerne ein Blutbild und frage speziell nach den Granulozyten (ja, die sind stark vermehrt) und Eosinophilen (sind vermindert). BINGO
Ich verweise den Patienten wegen des Verdachts einer CML an den Hausarzt.

Sehr gut......Fall gelöst, läuft.

AA: Warum dopen die Sportler mit EPO?
Was bewirkt das?
Was sind die Risiken?

Ich: Konnte alles gut beantworten

Beisitzerin:“ Nennen Sie Ursachen für ein akutes Abdomen.“

Ich erkläre was ein akutes Abdomen ist (Abwehrspannung etc) und sage, dass jeder starke Schmerz reflektorisch zu einem akuten Abdomen führen kann, als da wären....
akuter Glaukomanfall (nenne ich zuerst, habe ich in den Vorbereitungen nämlich gerne vergessen)
sämtliche Entzündungen im Bauchraum, (Peritonitis, Cholezystitis, Appendizitis,Divertikulitis, Pankreatitis....)
zweizeitige Milzruptur,
Ovarialzysten (evtl mit Stieldrehung)
Karzinome und Metastasen
Eileiter-Bauchöhlenschwangerschaft
Adnexitis
Ileus
Gallensteinkolik, Nierenkolik,
Schübe bei chronischen Darmentzündungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcera (bestätigendes Nicken vom AA)
Ich frage, ob Sie noch mehr hören möchte.
Beisitzerin:“ Ne, also das war schon ziemlich vollständig, der Mesenterialinfarkt wäre da noch.“
Ich:“ Natürlich, der auch.“ und heftig nicken!

Das war es, ich durfte draußen warten, wusste aber, dass es 1A gelaufen ist und dass ich bestanden habe.......wurde mir dann aber auch 5 Minuten später bestätigt. Das Ganze hat nur 20 Minuten gedauert.
WHOOOOOOOHOOOOOOOO.
Lieben Gruß

Sandra


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#2
Liebe Sandra,

ich habe dich beim Lesen deines Textes praktisch vor mir gesehen.......Big Grin.....so spannend hast du es geschrieben, dass ich richtig mitgefiebert habe.Rolleyes

Wow, großes Kompliment, das hast du ja mit Bravour gemeistert. Sensationell!Heart

Ich glaube, ich geh wieder lernen, so ad hoc hätte ich das nie raus gebracht.....aber dafür gehe ich ja demnächst zu Sybille und Gini und Isolde in die Schulungen, reden üben. Smile

Ich freu mich sehr für dich und danke für das wirklich tolle Protokoll!!!HeartHeart

Liebe Grüße
Sonja
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#3
Liebe Sandra,
danke für's Protokoll. Also wenn man dich ein bisschen kennt, dann kann man sich sehr gut bildlich vorstellen, wie das abgelaufen ist. Stellenweise mußte ich laut lachen, als ich dein Protokoll gelesen habe...... Super..... Echt!
Ich freu mich wahnsinnig für dich! Du hast es dir wirklich verdient!
LG
Esther


Patentante von Mel78, Petrali und Sandrace
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#4
Wahnsinn, das liest sich saugut!! Heart Smile
Kannst seeeehr stolz auf dich sein! top2
Liebe Grüße
Heike

Patenkind von Melanie, Lernschwester von Tabbi,
Patin von Katy und Heike A.


Im Wald sind Dinge, über die nachzudenken man jahrelang im Moos liegen könnte. (Franz Kafka)
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#5

Ich bin wirklich begeistert ob Deiner Leistung und der Lebendigkeit Deines Berichts!

Herzlichen Glückwunsch!

LG Julia
Der Weg ist das Ziel, deswegen lasst uns einfach unserem Weg folgen!
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#6
Hey,das liest sich echt toll.Und deine Schilderungen schildern,wie gut du dich vorbereitet hast und wie klasse du dich auskennst.Echt verdammt viel Wissen!Wow!Da kannst du stolz auf dich sein!!!

Viel Erfolg für die Zukunft.
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#7
Das liest sich klasse. Du hast echt eine tolle Prüfung hingelegt, Respekt.

Alles Gute nun für Deinen neuen Beruf und nochmal danke für´s Einstellen Deines Protokolls.
LG Gini
Keine Zeit gibt es nicht - nur andere Prioritäten  Wink 
(Zitat: Michael A. Denck)
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