Ich eröffne mal einen extra Thread, damit Dein schönes Prüfungsprotokoll nicht untergeht
Mündliche Prüfung HPP am 21.11.2012 im Landratsamt Augsburg (Augsburg-Land)
Atmosphäre: sehr wohlwollend, angenehm, gleich ein Glas Wasser hingestellt bekommen.
Ohne Vorgeplänkel gleich zur Sache.
1. Prüfer:
Was kann ganz allgemein psychische Erkrankungen auslösen?
1., 2. ,3.
Welche psychotrope Substanzen kennen Sie?
Was sind die Abhängigkeitskriterien?
Können Süchte auch noch andere Ursachen haben?
Workaholic – was ist das Risiko? (Burnout)
Welche Risiken haben die Süchte allgemein? (Suizid)
Woran erkennen Sie Suizidgefahr und wie würden Sie damit umgehen?
Würden Sie das Thema ansprechen?
2. Prüfer:
Legt ein Blatt mit einem Fallbeispiel vor und bittet mich, laut vorzulesen:
„Wie gehen Sie bei der Untersuchung vor?
Welche Verdachtsdiagnosen haben Sie?
Zu Ihnen in die Praxis kommt ein ca. 40jähriger Mann in Begleitung seiner Frau.
Gleich zu Beginn der Sitzung äußert er sich gereizt und sichtlich genervt, dass ihm nichts fehle.
Er sei nur mitgekommen, um seiner Frau einen Gefallen zu tun.
Vom äußerlichen Erscheinungsbild fällt auf, dass sich spontan einsetzende Bewegungsstörungen bemerkbar machen, die er nicht unterdrücken kann.
Auch wirkt er eher zurückhaltend und wortkarg.
Seine Frau fügt aber hinzu, dass er sich in letzter Zeit verändert haben soll.
Er sei zudem unruhig, verstimmt und leide unter Konzentrationsstörungen.“
Das wäre der Moment gewesen, meinen vorbereiteten Anamnesebogen und den Fragebogen für den psychopathologischen Befund aus der Tasche zu nehmen. Aus irgendeinem Grund traute ich mich nicht und hab anhand des Textes und aus dem Gedächtnis alle möglichen Fragen gestellt, zugegebener Maßen etwas unstrukturiert.
Der Prüfer schrieb fleißig mit und ich bekam auf manche Frage auch eine Antwort. Insgesamt gab es nicht viel mehr Anhaltspunkte, als eh schon im Text standen (der Mann war ja wortkarg und ihm fehle nichts). Die Bewegungsstörung war eine schlenkernde Armbewegung nach oben hinten.
Ich hab mich dann an eine Verdachtsdiagnose einer beginnenden Demenz gewagt und gesagt, dass ich den Mann dringend zum Arzt schicken würde. Das war wahrscheinlich die wichtigste Aussage.
Auf jeden Fall durfte ich noch verschiedene Demenzformen aufzählen.
Dann ging es noch um das Unterbringungsgesetz, welche Voraussetzungen vorliegen müssen.
Die 3. Prüferin verzichtete auf Fragen (weil ich eh schon so viel geredet hatte? Weil die Zeit drängte?) und ich war erst mal entlassen.
Das Ende ist bekannt: ich wurde nach meiner Einschätzung gefragt („bestanden“) und lediglich das Fehlen der Parkinson Demenz in meiner Aufzählung und die etwas unstrukturierte Frageweise wurde noch kurz angesprochen. Gratulation und fertig.
Angefertigt von Adele Reitmayer
Ganz lieben Dank an Adele!!!