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A - wie Angioödem - Druckversion

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A - wie Angioödem - Laralein - 03.05.2021

Angioödem
Auch Quincke-Ödem oder Urticaria profunda

Definition
Es handelt sich um eine akute oder chronisch auftretende Schwellung der Dermis (Lederhaut), Subkutis (Unterhaut), oder der Submukosa (Bindegewebsschicht unterhalb der Schleimhaut), welche 1-7 Tage anhält.

Das erworbene Angioödem wird als Sonderform der Urtikaria (Nesselsucht) angesehen.

Pathophysiologie
Das Angioödem ist meist eine Reaktion auf eine dem Körper zugeführte Noxe.
Hier kommen allgemein Allergene, v.a. Nahrungsmittelallergene in Betracht (allergisches Angioödem) sowie Medikamente (arzneimittelinduziertes Angioödem).

Auch das erbliche Angioödem (hereditäres Angioödem), welches durch einen genetischen Fehler entsteht und lebenslang immer wieder in Erscheinung tritt, ist möglich.

Bei Ödembildung tritt vermehrt Flüssigkeit aus den Blutgefäßen ins Gewebe aus und sammelt sich dort. Nach und nach wird die Flüssigkeit wieder über die Blutgefäße aufgenommen und abtransportiert.

Symptome
  • Schwellung der Haut, meist im Gesicht, vor allem um die Augen herum. Kann jedoch auch an den Extremitäten oder Genitalien auftreten.
  • Ebenfalls kann an den inneren Organen ein Ödem entstehen und somit kolikartige Schmerzen verursachen
  • Die Haut ist gerötet oder blass
  • Juckreiz ist eher selten, kommt aber vor
  • Ödem ist durchaus schmerzhaft
Komplikationen
Eine Schwellung im Gesicht kann sich unter Umständen auch auf den Kehlkopf ausweiten, hierbei besteht dann Lebensgefahr durch Ersticken.
Auch die Gefahr des anaphylaktischen Schocks mit Kreislaufversagen besteht

Diagnostik

An erster Stelle steht die Anamnese, um Genaueres über den Zeitpunkt des Auftretens des Angioödems, Veränderungen, Lokalisation zu erfahren, sowie zeitlicher Zusammenhang zwischen Medikamenteneinnahme oder Einnahme bestimmter Nahrungsmittel.

Es können sich dann weitere Untersuchungen anschließen wie
  • Allergietest
  • Labor (Transaminasen, Kreatinin, TSH)
  • Stuhluntersuchungen
  • Urinprobe

DD
Insbesondere im Frühstadium des Angioödems 
  • Akute Kontaktdermatitis
  • akute Photodermatitis
  • Herpes Zoster
  • Erysipel
  • Cheilitis granulomatosa
  • Dermatomyositis
  • Lymphödem
  • Obere Einflussstauung
Therapie
Richtet sich nach der Ursache.
Ggf. muss ein Medikament abgesetzt, oder Nahrungsmittel weggelassen werden.


Zudem ist auch eine medikamentöse Behandlung möglich und in vielen Fällen auch notwendig. Hierzu werden z.B. Antihistaminika injiziert oder als Salbe aufgetragen.

Akute Beschwerden kann der Patient selbst durch Einsatz von kühlenden Auflagen, Eiswürfeln oder Cold packs lindern.