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Hallo,
gibt es abgesehen von der Einteilung nach Jellinek,
eine Einteilung von Suchttypen zum Beispiel
entlang des Psychopathologischen Befunds?
Und / oder gibt es objektive Kriterien, welcher Typus
zu welchem Substanzsmissbrauch neigt?
...oder verirre ich mich da gerade
Danke & Liebe Grüße,
Petra
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Hallo Petra, außer beim Alkohol kenne ich keine Einteilung, wie es Jellinek getan hat. Ursache kann ja quasi alles sein, also multifaktoriell, wie soziale Umstände (Gruppenzwang, Vorbilder oder eine gewisse genetische Veranlagung). Die Vulnerabilität sowie äußere Belastungsfaktoren begünstigen das Bild. Es gib zwar personenbezogene Merkmale, die mit Substanzmissbrauch oder -abhängigkeit in Verbindung gebracht werden können, ob es da eine Aufteilung gibt, ist mir nicht bekannt. Vielleicht hat jemand anderes hierzu Näheres. Übrigens finde ich deine Frage sehr gut in dem Zusammenhang.
LG
Michael
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Hallo Petra,
hast du das Buch "Dr. Psych"?
Hier sind die Alkoholtypen noch etwas genauer beschrieben und es wird auch noch von weiteren Einteilungen nach der Cloninger-Typologie und der Typologie von Babor geschrieben.
Ich zitiere mal die Stelle, wo es um Einteilungen geht:
"Vor allem weil die Trinker-Typen nach Jellinek zu geradlinig, vorbestimmt und nicht aufhaltbar sind und sich seine Einteilung zwar auf Erfahrungen, nicht aber auf wissenschaftliche Studien stützt, wird sie heutzutage nicht mehr zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet.
In der klinischen Praxis und vor allem in der Selbsthilfe ist der gute alte Jellinek aber immer noch "up to date". Aus seinen Erkenntnissen zu Trinker-Typen und Phasen des Alkoholismus konnte ein taugliches Instrument zur Selbsteinschätzung entwickelt werden, mit dem man sich analysieren kann. Es enthält einfache Fragen wie: "Trinkst du, um dich zu erleichern? Hast du nach den ersen Gläsern ein unwiderstehliches Verlangen weiterzutrinken? Versuchst du, periodenweise völlig abstinent zu leben?""
Quellenangabe: Dr. Psych's Psychopathologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie, Autor: Sandra Maxeiner & Hedda Rühle, Band 1, 4. Auflage 2019, Seite 639 u. 640
Ich denke also, die Typen dienen somit vorzugsweise der Selbsteinschätzung des Patienten.
Es ist vermutlich schwierig und eher ein "Schubladendenken", wenn man die Patienten zu den verschiedenen Typen zuordnet. Ich denke auch, es besteht eine hohe Veränderlichkeit und wäre nur eine Momentaufnahme. Aber für eine ehrliche Selbsteinschätzung ist die Einteilung sicherlich gut.
Ich hoffe, das hilft dir etwas
Liebe Grüße
Roxana
P.S.: Falls ihr das Buch nicht habt, kann ich es euch wirklich sehr empfehlen!
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(22.04.2020, 14:30)Mike63 schrieb: Hallo Petra, außer beim Alkohol kenne ich keine Einteilung, wie es Jellinek getan hat. Ursache kann ja quasi alles sein, also multifaktoriell, wie soziale Umstände (Gruppenzwang, Vorbilder oder eine gewisse genetische Veranlagung). Die Vulnerabilität sowie äußere Belastungsfaktoren begünstigen das Bild. Es gib zwar personenbezogene Merkmale, die mit Substanzmissbrauch oder -abhängigkeit in Verbindung gebracht werden können, ob es da eine Aufteilung gibt, ist mir nicht bekannt. Vielleicht hat jemand anderes hierzu Näheres. Übrigens finde ich deine Frage sehr gut in dem Zusammenhang.
LG
Michael
Hallo Michael,
wir (HPP-Kurs) haben ja bald Bergfest, da werd ich schon a bissl nervös,
danke also fürs Mut machen zur Frage.
Tatsächlich fand ich noch eine andere Einteilung bezogen auf Alkohol,
auch sehr interessant. Wichtig ist das wir das in der Praxis erkennen,
daher hat mich die Pralinen-Kollegin auch so erstaunt.
Dort ist mir der Konsum nicht aufgefallen.
Du hast von Vulnerabilität geschrieben, doch auch die Komorbiditäten,
wenn denn Substanzmissbrauch festgestellt ist, helfen weiter.
Es sind im Netz auch Arbeiten (Studium) zu finden, die spezifische Gruppen
analysieren und Thesen aufstellen.
Bei der Anamnese würde ich jetzt die ein oder andere Frage mehr stellen.
Wie ein Esel iaaa gem Psychopath. Befund.
Liebe Grüße, Petra
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(23.04.2020, 07:15)Roxana88 schrieb: Hallo Petra,
hast du das Buch "Dr. Psych"?
Hier sind die Alkoholtypen noch etwas genauer beschrieben und es wird auch noch von weiteren Einteilungen nach der Cloninger-Typologie und der Typologie von Babor geschrieben.
Ich zitiere mal die Stelle, wo es um Einteilungen geht:
"Vor allem weil die Trinker-Typen nach Jellinek zu geradlinig, vorbestimmt und nicht aufhaltbar sind und sich seine Einteilung zwar auf Erfahrungen, nicht aber auf wissenschaftliche Studien stützt, wird sie heutzutage nicht mehr zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet.
In der klinischen Praxis und vor allem in der Selbsthilfe ist der gute alte Jellinek aber immer noch "up to date". Aus seinen Erkenntnissen zu Trinker-Typen und Phasen des Alkoholismus konnte ein taugliches Instrument zur Selbsteinschätzung entwickelt werden, mit dem man sich analysieren kann. Es enthält einfache Fragen wie: "Trinkst du, um dich zu erleichern? Hast du nach den ersen Gläsern ein unwiderstehliches Verlangen weiterzutrinken? Versuchst du, periodenweise völlig abstinent zu leben?""
Quellenangabe: Dr. Psych's Psychopathologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie, Autor: Sandra Maxeiner & Hedda Rühle, Band 1, 4. Auflage 2019, Seite 639 u. 640
Ich denke also, die Typen dienen somit vorzugsweise der Selbsteinschätzung des Patienten.
Es ist vermutlich schwierig und eher ein "Schubladendenken", wenn man die Patienten zu den verschiedenen Typen zuordnet. Ich denke auch, es besteht eine hohe Veränderlichkeit und wäre nur eine Momentaufnahme. Aber für eine ehrliche Selbsteinschätzung ist die Einteilung sicherlich gut.
Ich hoffe, das hilft dir etwas
Liebe Grüße
Roxana
P.S.: Falls ihr das Buch nicht habt, kann ich es euch wirklich sehr empfehlen! Liebe Roxana,
danke dir für deine Anregungen. Dr. Psych steht noch auf dem Zettel
Spontan hätte ich gern geantwortet es geht nicht ums schubladeln,
doch im Grunde geht es darum... nur besser. Deine Antwort hat mir dabei geholfen.
Alles kann ich jetzt nicht wiedergeben, doch vor einigen Jahren habe ich nicht
verstanden, wieso jemand aus dem Koma erwacht und erstmal eine Zigarette verlangt.
Jetzt kann ich über dieses Unverständnis hinaus.
Es ist ein bisschen wie bei Pflanzen,
schau dir eine Brennnessel an,
wo wächst die und wer mag die?
Sie schafft sich Raum, das kann sie gut.
Will sagen, Schubladen können positiv sein, sinnhaft...
Danke und liebe Grüße,
Petra
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Hallo,
durch Zufall bin ich auf diesen Filmbeitrag gestoßen
Alkohol - der globale Rausch
Gerade in Krisen steigt der Konsum - auch von Kaffee;-) - vielleicht kann diese Dokumentation helfen zu verstehen, dass Drogen in allen Gesellschaften konsumiert werden und für wen, am Beispiel Alkohol, dies atraktiv ist.
Liebe Grüße,
Petra
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