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Physik Kaffeekränzchen
#1
Hallo,
Claudia und Karin haben vorgeschlagen, ein Kaffekränzchen zum Thema Physik und Philosphie bzw. "Physik mal philosophisch betrachtet" einzurichten. Voila, hiermit sind die Spiele eröffnet.

Ich würde sagen, wir sammeln ersteinmal ein paar Begriffe, über die ihr gerne reden wollt bzw. wo wir anfangen sollen. Und dann kanns losgehen... *schonmaleineneuetastaturkaufengeh* Wink

Viele Grüße
Kristina
Sapere aude! - Wage zu denken!
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#2
Oh, liebe Kristina, *Teelöffel-pling-plinginderTasse*

du bist ja super! Also, ich kann mich hier als Fragezeichen vorstellen, denn ich bin immerhin doch schon so wissend, um zu wissen, dass ich nichts weiß... aber möchte doch gern so vieles wissen.

Und du kluger Kopf hast genau den Punkt getroffen, der mich immer aufhören lässt: Quantenphysik und Buddhismus welches von beiden ist das Plagiat? Wer hat da von wem abgeguckt und wer den andern kopiert? Oder ist es ein Fakt mit der Leere [buddhistische Lehre]- und dem Baum: sprich mit 99,9% Vakuum und 0,1% Materie[Quantenphysik]? *Kekskrümelkrümeln,knirschuntermSchuh... Tee-schlürfoh-heiß!Gut!*

Leere - ein toller Zustand, wenn er denn mal erreicht ist. Oft kommt er dann, wenn man ihn nicht brauchen kann... Wie herrlich - könnte ich mich stundenlang auslassen über die Phänomene in meinem Leben Tongue

Bin doll gespannt, was sich hier stapeln und türmen wird und wer mir mal ein paar Fragezeichen aus der Krone kehrt...

Liebe Grüße
Claudia
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein. Simone de Beauvir
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#3
Das ist dann wohl zu philosophisch.

Kann der Beitrag eventuell entfernt werden oder habe ich die Philosophenphysik nur nicht verstanden *grübelgrübelstudier*
Der Weg ist das Ziel, deswegen lasst uns einfach unserem Weg folgen!
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#4
@Julia: warum denn entfernen? Ich finde das sehr interessant was hier evtl. noch gepostet wird in diesem Thread. Wenn es einen nicht interessiert oder einem zu philosophisch ist, dann schaut man eben einfach nicht mehr hinein.

Gerade Kristina hat für mich immer eine super Art einem Dinge zu erklären, die ich vorher nicht verstanden habe. Also ich fände es sehr schade würde man diesen Thread hier entfernen.

LG Gini
Keine Zeit gibt es nicht - nur andere Prioritäten  Wink 
(Zitat: Michael A. Denck)
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#5
Hallo Gini,
gestern abend war vor Claudias Beitrag noch ein Spam-Beitrag, der jetzt gelöscht ist. Darauf bezog sich Julias Posting. Wink

Viele Grüße
Kristina
Sapere aude! - Wage zu denken!
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#6
Ich werde mich wohl erst mal mit einem Tässchen Tee zurücklehnen und euren Worten lauschen, weil ... Physik ... ja sehr spannend, aber meine Schulzeit liegt schon Lichtjahre entfernt Rolleyes

Aber ich bin schon am Keksebacken, damit ich nicht mit ganz leeren Händen komme [Bild: essen28.gif]
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#7
Oh ja! Quantenphysik, Buddhismus und der Leerebegriff!

Ich glaube kaum, dass die Wissenschaft vom Buddhismus abgeguckt hat. Ich glaube, die Wissenschaft ist an einem Punkt angelangt, an dem sie sich die Ergebnisse ihrer Experimente nicht mehr erklären kann, weil das materialistisch-mechanistische Weltbild dafür zu eng ist. Es gibt aber einige Querdenker und "Träumer" unter den Physikern und Mathematikern, wie Einstein einer war. Diese Leute sind neugierig genug, sich auch mit dem Buddhismus zu beschäftigen und entdecken dann Parallelen zwischen dem, was Buddhismus bzw. Hinduismus lehren und ihren experimentellen Ergebnissen.

Leere:
Im buddhistischen Sinne ist damit einmal der Zustand gemeint, den man während der Meditation erreichen sollte. Man sitzt aber nicht einfach nur benebelt auf dem Meditationskissen, sondern man bemüht sich aktiv um einen Geisteszustand, in dem man aufmerksam ist und die Gedanken, die da kommen mögen, nicht beachtet ( bzw. verfolgt ). Je länger man übt desto länger werden die Phasen, in denen man keinen Gedanken hat, obwohl man vollkommen wach und bewusst ist. Das ist ein Zustand, den man kaum beschreiben kann, man muss ihn erleben. Wink
Wenn man dann so mit der Leere im Kopf eine halbe Stunde gesessen hat, verfliegt die Zeit meist und wenn man die Meditation beendet, dann hat man keine Erinnerung an die Zeit während der Meditation. Man hat das Gefühl, sich vor fünf Minuten hingesetzt zu haben. Big Grin

Mit der Leere ist im Buddhismus aber noch etwas anderes gemeint, nämlich unsere sogenannte Realität. Laut Buddha gibt es die Welt um uns herum nicht, sie ist Maya, eine Illusion. Wie ein Traum entsteht die Welt um uns herum einmal durch Absprache der Menschen untereinander, aber auch durch unsere Erwartungen und unser Denken. Wir bewegen uns in einer Traumwelt, die wie ein Hologramm funktioniert und wenn wir sterben, dann erwachen wir aus dem großen Traum.

Die wissenschaftliche Seite der Leere ist die Erkenntnis, dass Materie nur zu einem verschwindend geringen Teil wirklich aus "greifbarer" Materie besteht. Es gibt den Atomkern mit den Protonen und den Neutronen und um den Kern herum sausen die Elektronen wie Planeten um die Sonne. Der Rest besteht aus leerem Raum. Der Anteil der Materie ist aber so gering, dass man das noch nicht einmal in Prozent ausdrücken kann. Würde man einen menschlichen Körper nur auf die Elektronen und die Atomkerne reduzieren und das zusammenpressen, bis keine Lücke bleibt, wären wir noch nicht einmal ein Staubkorn!

Doch auch der Anteil an Materie, der "fest" zu sein scheint ( Protonen, Neutronen, Elektronen ) ist nicht wirklich fest, auch das ist eine Illusion, wie der Buddha sagen würde.
Wenn ich mit meiner Hand auf den Tisch haue tut meine Hand weh. Der Tisch scheint fest zu sein. Es gibt aber keinen Tisch, der Tisch, den ich sehe ist nur eine Interpretation meines Gehirns. In Wirklichkeit besteht er hauptsächlich aus leerem Raum. Das was mich daran hindert, mit meiner Hand wie ein Geist durch den Tisch zu greifen ist die elektrische Ladung. Der Tisch ist also eher ein "Feld" von einem elektrisch geladenen irgendwas. Und da ich selbst ein elektrisch geladenes Feld bin, ist es mir unmöglich, durch den Tisch zu greifen oder durch eine Wand zu gehen. Es ist nichts da außer Ladung, die mich abstößt. "Elektrisches Feld" klingt so harmlos, trotzdem ist z.B. das elektrische Feld eines Baums sehr überzeugend, wenn ich mit dem elektrischen Feld meines Autos hineinrase. Wink

Viele Grüße
Kristina
Sapere aude! - Wage zu denken!
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#8
Liebe Kristina,

du bist ja ein Genie! Sei ganz herzlich bedankt für deine wundervollen Ausführungen!!

Zitat:Mit der Leere ist im Buddhismus aber noch etwas anderes gemeint, nämlich unsere sogenannte Realität. Laut Buddha gibt es die Welt um uns herum nicht, sie ist Maya, eine Illusion. Wie ein Traum entsteht die Welt um uns herum einmal durch Absprache der Menschen untereinander, aber auch durch unsere Erwartungen und unser Denken.

Heißt das im übertragenen Sinne, dass ich "meine" Welt ändern kann, wenn ich meine Gedanken und Erwartungen ändere?

Zitat:Der Tisch ist also eher ein "Feld" von einem elektrisch geladenen irgendwas. Und da ich selbst ein elektrisch geladenes Feld bin, ist es mir unmöglich, durch den Tisch zu greifen oder durch eine Wand zu gehen.

Ein elektrisch geladenes Feld ist doch gewiss veränderbar - oder? Und für den Fall, dass ich vielleicht mit meinen Gedanken "meine" Welt ändern könnte, könnte ich mit meinen Gedanken ja vielleicht auch das elektrische Feld - zB. eines Tisches oder eines Steines ändern. Ist es so zu erklären, dass ein Karate-Meister ein Holzbrett oder einen Backstein mit der Handkante durchschlagen kann?

(Magst du noch ein bisschen heißen Tee, liebe Kristina? Die Kekse sind noch im Backofen...)

Lieber Gruß
Claudia
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein. Simone de Beauvir
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#9
Wow, Ihr seit ja echte Hämmer!!
Bin tierisch beeindruckt von der Masse an Gedanken, die so in der Tiefe hinterfragen.
Bitte weiter so, ich "lese euch gerne zu".
Liebe Grüße,
Tanja
Carpe diem
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#10
(18.11.2011, 13:17)claudia.g. schrieb: Heißt das im übertragenen Sinne, dass ich "meine" Welt ändern kann, wenn ich meine Gedanken und Erwartungen ändere?

*nocheinetasseteenimm*
Genau das heißt es. Der Buddha sagt wortwörtlich: Wir sind das, was wir denken.

(18.11.2011, 13:17)claudia.g. schrieb: Ein elektrisch geladenes Feld ist doch gewiss veränderbar - oder? Und für den Fall, dass ich vielleicht mit meinen Gedanken "meine" Welt ändern könnte, könnte ich mit meinen Gedanken ja vielleicht auch das elektrische Feld - zB. eines Tisches oder eines Steines ändern. Ist es so zu erklären, dass ein Karate-Meister ein Holzbrett oder einen Backstein mit der Handkante durchschlagen kann?

Ich glaube, ganz so einfach ist das nicht. Wenn der Karate-Meister den Buddaspruch "Wir sind das, was wir denken" anwendet, dann ändert er die Welt, indem er seine Interpretation der Welt ändert. Statt sich vor dem Schlag zu fürchten, weil er meint, das Holz wäre undurchdringlich, setzt er all seine Konzentration auf die Sichtweise, dass er es schaffen kann, das Holz zu zerschlagen. Der geringste Zweifel lässt seine Muskeln minimal zögern und nimmt seinem Schlag die Kraft.

Noch ein Beispiel für eine Veränderung der Welt. Wenn ich traurig bin und mich einsam fühle, dann bin ich von einer "anderen Welt" umgeben, als wenn ich glücklich und verliebt bin. Ein Mensch, der nur noch Hass empfindet, der lebt in einer anderen Welt als ein Mensch, der glücklich ist. Jeder Mensch besitzt einen eigenen Realitätstunnel, d.h. bestimmte Informationen aus der Umwelt werden bevorzugt behandelt, andere werden ignoriert.
Das geht soweit, dass sogar die komplette Wahrnehmung sich verändern kann und ein Mensch Dinge sieht, die andere nicht sehen. Ein Beispiel ist die Rose am Wegrand.....

Jetzt stellt sich die Frage, ob wir unsere Umwelt auch wirklich verändern können, ob wir das elektrische Feld eines Gegenstands ändern können, wie du geschrieben hast. In einigen esoterischen Bereichen wird eben dies behauptet, so sollen z.B. einige Gurus in der Lage sein, Materie aus dem nichts zu zaubern oder der berühmte Versuch der Alchemisten, aus Blei Gold zu machen.

Physik und die tägliche Erfahrung sagen, dass dies nicht möglich ist. Auch der Buddha scheint sich da auf die Interpretation der Welt zu beschränken. Ein Gegenstand kann nicht geändert werden, aber die Interpretation des Gegenstands.
Ein Beispiel:
Frag mich nicht, wo das war, ich glaube irgendwo in Südostasien in einem Land in dem es keinen Winter gibt. Dort werden Schlittschuhe zum Fleischschneiden verwendet. Du siehst also, dass ein Gegenstand verschiedene Bedeutungen haben kann und die ist abhängig davon, auf welche Bedeutung sich Menschen einigen, von der Erwartung und den Gedanken.

Besonders interessant wird es, wenn man sich fragt, was denn von einem Gegenstand übrigbleibt, wenn man die Interpretationen unseres Gehirns wegnehmen würde. Wie sieht ein Tisch also wirklich aus, der ja nichts als ein elektromagnetisches Feld ist?

Plato würde fragen, wie sieht die Idee eines Gegenstands aus? Kennst du das Höhlengleichnis?

*schnupper* Sind die Kekse fertig?

Viele Grüße
Kristina
Sapere aude! - Wage zu denken!
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#11
*räusper* ... *krümelvompulloverwisch*

Ich bin mir nicht sicher, ob das zum Thema passt, aber ich habe neulich ein verblüffendes Erlebnis gehabt.

Kennt ihr Wimmelbildspiele? Bei einem meiner Enkel habe ich beim Spielen zugeschaut und da müssen ja auf einem mit Gegenständen überladenen Bild bestimmte Dinge gefunden werden. Nur sind z.B. Dinge, die man als groß kennengelernt hat, auf einmal winzig klein bzw. umgekehrt oder sie haben eine andere Farbe usw.

Ich war sehr erstaunt, wie viel Mühe ich anfangs hatte, die gesuchten Gegenstände zu finden. Neulich hab ich mal irgendwo gelesen: "Man sieht nur das, was der Verstand kennt". Scheint so zu sein. Zumindest bis man zugelassen hat, dass Gegenstände anders aussehen können als man es eigentlich "gespeichert" hat.
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#12
(18.11.2011, 14:52)brigittefink schrieb: *räusper* ... *krümelvompulloverwisch*

Ich bin mir nicht sicher, ob das zum Thema passt, aber ich habe neulich ein verblüffendes Erlebnis gehabt.

Kennt ihr Wimmelbildspiele? Bei einem meiner Enkel habe ich beim Spielen zugeschaut und da müssen ja auf einem mit Gegenständen überladenen Bild bestimmte Dinge gefunden werden. Nur sind z.B. Dinge, die man als groß kennengelernt hat, auf einmal winzig klein bzw. umgekehrt oder sie haben eine andere Farbe usw.

Ich war sehr erstaunt, wie viel Mühe ich anfangs hatte, die gesuchten Gegenstände zu finden. Neulich hab ich mal irgendwo gelesen: "Man sieht nur das, was der Verstand kennt". Scheint so zu sein. Zumindest bis man zugelassen hat, dass Gegenstände anders aussehen können als man es eigentlich "gespeichert" hat.

*brigitteskekskrümelvombodenaufsammel*

Hallo Brigitte,
und wie das passt!
Das ist ein geniales Beispiel! Da sieht man mal dass unser Verstand wirklich wie eine Art Tunnelblick ist und unsere Wahrnehmung einengt. Andererseits ist diese Einengung der Wahrnehmung auch dringend notwendig. Würde uns alles, was die Sinnesorgane so in Richtung Gehirn schicken bewußt werden, säßen wir wahrscheinlich alle im Irrenhaus. Big Grin

Viele Grüße
Kristina
Sapere aude! - Wage zu denken!
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#13
(18.11.2011, 15:15)Kristina schrieb: *brigitteskekskrümelvombodenaufsammel*

Hallo Brigitte,
und wie das passt!
Das ist ein geniales Beispiel! Da sieht man mal dass unser Verstand wirklich wie eine Art Tunnelblick ist und unsere Wahrnehmung einengt. Andererseits ist diese Einengung der Wahrnehmung auch dringend notwendig. Würde uns alles, was die Sinnesorgane so in Richtung Gehirn schicken bewußt werden, säßen wir wahrscheinlich alle im Irrenhaus. Big Grin

Viele Grüße
Kristina

*uuupsschämkrümelverteilt*

Na, da muss ich ja aufpassen, dass ich nicht noch anfange, mich für diese Spiele zu begeistern Big Grin
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#14
Mein lieber Mann, da kann ich mich Tanja nur anschließen. Ich finde es total spannend, wie tief hier die Gedanken gehen und oute mit ch gerne als interessierter und fleißiger Mitleser. Bin mal gespannt, wo das noch hinführt.
Liebe Grüße
Christina

Patin von gabiar und rana12
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#15
Danke Kristina....
Ich arbeite schon an meinem Tunnelblick.
Ich denke das ich ihn bis morgen erweitert habe. Hab ich das richtig verstanden? ---- Was ich denke wird so sein?

Na, ich les alles est nochmal durch.....
Liebe Grüße Karin
Bewegung ist keine Freizeitbeschäftigung,
sondern biologische Notwendigkeit.
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#16
Zitat:Der Buddha sagt wortwörtlich: Wir sind das, was wir denken.

Dieser winzige Satz - ist es nicht so, liebe Kristina -, dass er im Grunde alle Weisheit des Lebens in sich trägt?!
Wenn ich es "übersetze" heißt es doch: Gedanken = Verhalten
Doch das verzwickte an der Sache ist, dass man als Kind so sehr von seiner Umwelt beeinflusst wird und dieser Einfluss sich in Form von Gedanken = Verhaltensmustern manifestiert. Du wächst also auf in einer Welt von fremden Gedanken: denen deiner Eltern, Geschwister, des weitläufigeren Familien- und Nachbarschaftskreises u.s.w. und wirst dadurch in deinen Gedanken = Verhaltensmustern geprägt (so wie deine Eltern von ihrer kindlichen Umgebung einst geprägt wurden...). So wird unter anderem auch dein ICH so "zugeschneidert", wie deine Umwelt dich sieht. Ist es da nicht verständlich, dass viele Menschen ihr Leben lang Wert auf die Meinung anderer legen?! Vielleicht kommt ihnen nie der Gedanke der grandiosen Möglichkeit des EIGENEN GEDANKENS?

Zitat:Jetzt stellt sich die Frage, ob wir unsere Umwelt auch wirklich verändern können, ob wir das elektrische Feld eines Gegenstands ändern können, wie du geschrieben hast. In einigen esoterischen Bereichen wird eben dies behauptet, so sollen z.B. einige Gurus in der Lage sein, Materie aus dem nichts zu zaubern oder der berühmte Versuch der Alchemisten, aus Blei Gold zu machen.

Ein Kindheitserlebnis: Vor gefühlten hundert Jahren bin ich beim Spielen im Garten über einen Stein gestolpert, der ein wenig aus der Erde guckte. Hingefallen, Knie aufgeschlagen, wütend geworden, Stein ausgebuddelt - vor die Wand wollte ich ihn pfeffern! Doch beim Ausbuddeln - welch Wunder - entpuppte sich der Fallstein als ein wunderschöner versteinerter Seestern. Er steht heute noch in meinem Regal und erinnert mich täglich, dass es die scheinbar üblen Dinge sind, die sich bei NÄHERER BETRACHTUNG in Gold Exclamation verwandeln...

Zitat:Besonders interessant wird es, wenn man sich fragt, was denn von einem Gegenstand übrigbleibt, wenn man die Interpretationen unseres Gehirns wegnehmen würde. Wie sieht ein Tisch also wirklich aus, der ja nichts als ein elektromagnetisches Feld ist?

Ich würde sagen: Alles ist möglich! Vermutlich ist seine wahre Form außerhalb unserer Vorstellungsmöglichkeiten.

Zitat:Kennst du das Höhlengleichnis?

Geniale Geschichte! Vielleicht kannst du sie kurz in Worte fassen - für alle Mitteetrinkerundkeksgenießer? Im Grunde geht es doch auch um "Erleuchtung". Und hier verbergen sich einige Fallstricke für den, der "sieht" und darum "weiß"; dazu lassen sich Parallelen zu unserer Welt ziehen; gerade auch zu der eines HPs... Dazu aber demnächst an dieser Stelle mehr.

*Soliebekristinadiekeksesindfertiggebacken-mampfschmatzschlürftee*


Zitat:Na, da muss ich ja aufpassen, dass ich nicht noch anfange, mich für diese Spiele zu begeistern

Liebe Brigitte, ich empfehle dir das Gegenteil! Einstein sagte: "Wissen ist nichts - Phantasie ist alles!"

In diesem Sinne liebe Grüße
Claudia
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein. Simone de Beauvir
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#17
Da gibt es doch diese Bücher: "Wünsche ans Universum" oder so ähnlich.
Darin wird doch beschrieben das das was man sich stark wünscht (war das so?) eintrifft. Somit wird doch Leere zu Materie.
Sollte ich mir also einen neuen Tisch wünschen und durch irgendeine Art und Weise komme ich tatsächlich zu einem Tisch habe ich mir ein Stück "Nichts" zu einem Stück Materie gezaubert. Big Grin

Jedoch wenn nach Buddha der Tisch nur eine Illusion ist, wünsche ich mir doch lieber das ich die nächste Prüfung bestehe.
Ist die Prüfung dann bestanden?
Oder ist es ein Traum?
Liebe Grüße Karin
Bewegung ist keine Freizeitbeschäftigung,
sondern biologische Notwendigkeit.
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#18
Hallo Karin,
ja, Bärbel Mohrs "Bestellungen ans Universum" und auch "The Secret" wollen da anknüpfen und behaupten, sie würden damit eine alte esoterische Weisheit weitergeben. Ich halte von diesen Büchern nicht viel, da sie den Begriff des "Denkens" in dem Ausspruch "Wir sind was wir denken" nicht verstanden haben. Der Buddha, aber auch unsere Freunde Aristoteles und Platon haben den Begriff "Denken" viel weiter gefasst als wir heute. Heute versteht man unter Denken eine reine intellektuelle Tätigkeit, halt den Strom der Gedanken, der mal mehr mal weniger absichtlich auf uns einprasselt.

Buddha und die alten Griechen hatten ein wesentlich umfassenderes Verständnis dieses Begriffes. Es geht genau in die Richtung, die Claudia so schön beschrieben hat.

(18.11.2011, 20:25)claudia.g. schrieb: Wenn ich es "übersetze" heißt es doch: Gedanken = Verhalten
Doch das verzwickte an der Sache ist, dass man als Kind so sehr von seiner Umwelt beeinflusst wird und dieser Einfluss sich in Form von Gedanken = Verhaltensmustern manifestiert. Du wächst also auf in einer Welt von fremden Gedanken: denen deiner Eltern, Geschwister, des weitläufigeren Familien- und Nachbarschaftskreises u.s.w. und wirst dadurch in deinen Gedanken = Verhaltensmustern geprägt (so wie deine Eltern von ihrer kindlichen Umgebung einst geprägt wurden...). So wird unter anderem auch dein ICH so "zugeschneidert", wie deine Umwelt dich sieht.

"Denken" im Sinne des Buddha ist nicht nur der Gedankenstrom in meinem Kopf. Darunter fällt auch das unbewußte Denken und unbewußte Einstellungen, die wir zum größten Teil von außen ( Familie, Lehrer, Medien etc. ) eingeimpft bekommen haben. Und zu diesem Begriff des Denkens gehören auch die Gefühle!

Wir denken also nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem "Bauch" und das meistens unbewußt.

Wenn jetzt jemand "Bestellungen ans Universum" liest und sich denkt "Hey, ich denke ( = wünsche ) jetzt an ein neues Auto und schwupps, steht der neue Mercedes in meiner Garage", dann wird einfach falsch verstanden, was mit Denken gemeint ist.

Ein Beispiel:
Ein eifersüchtiger Mann macht sich ständig Sorgen um seine Beziehung. Er stellt sich permanent vor, dass seine Freundin ihn betrügen könnte. Was er will ( denkt ), ist ganz klar: er will seine Freundin nicht verlieren.
In dieses Denken spielen aber noch die unbewußte Angst, verlassen zu werden hinein und das Gefühl, nicht gut genug zu sein. All diese "Gefühle" spielen mit rein und bestimmen sein Verhalten. Er kontrolliert und verfolgt seine Freundin so lange, bis die die Schnauze voll hat von dem Kontrollfreak und sich trennt.

Der Kopfgedanke "Ich will meine Freundin nicht verlieren" befindet sich an der Oberfläche und ist bewußt. Aber unter der Oberfläche befindet sich ein riesen Eisberg von unbewußten Gedanken, Gefühlen und Einstellungen. Und dieser Riesenberg gibt dann den Ausschlag. Das Denken in seiner Gesamtheit ( Denken, Fühlen, Einstellungen ) bestimmt das Verhalten und die Self-Fulfilling-Prophecy ( sie könnte fremd gehen, ich bin nicht gut genug, sie wird mich verlassen ) wird wahr.

Ihr seht also, wenn das, was wir denken wahr wird und wir das für uns nutzen möchten, dann müssen wir uns v.a. mit dem unbewußten Teil in uns auseinandersetzen. Denn das Unbewußte, das uns lenkt, ist weitaus größer, als der bewußte Teil. Und ich denke, dies ist auch der Grund, warum ein Mensch, der eigentlich positiv "denkt" sein Leben komplett an die Wand fahren kann.

*mmmmhdiekeksesindköstlichkrümelkrümelmmmmmhschokolademampf*

Viele Grüße
Kristina
Sapere aude! - Wage zu denken!
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#19
Liebe Kristina,

da bin ich aber froh, dass dir meine Schokokekse schmecken, die erste Portion war ganz schön angebrannt - hat man aber durch die Schokolade nicht wirklich gesehen, darum habe ich sie gleich an den Falschparkeraufschreiber in Isoldes Straße verschenktTongue!

Ja, was du schreibst ist unfassbar spannend und es ist so unglaublich komplex, dahinter zu steigen: Wie erkenne ich mich selbst? Wie oft habe ich schon geglaubt, dass ich voll cool drauf bin und tolerant und voll von guten Gedanken und überhaupt... Alles nur Mainstraem-Wunsch-Konzert.
Der Bauch ist da viel klüger als das Hirn! Der BAuch weiß sehr gut, wo's langgeht und im Grunde sagt er das einem auch. Manchmal bin ich wohl zu dick angezogen, darum kann ich ihn nicht hören. Aber wir lernen uns gerade näher kennen - mein Bauch und ich - da kommen die Botschaften allmählich auch duch die Daunenjacke bei mir an.
Ich bin fasziniert von den Lehren Buddhas und kann nur eine Ahnung davon haben, welchen weiten, weiten Weg Buddha gegangen sein muss, um wirklich zu verstehen. Meinst du, in dieser unseren Zeit ist das auch noch möglich?

Als nächstes backe ich dir Kekse mit Nüssen und streue bunte Sträusel drauf!

Lieber Gruß an dich!
Claudia
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein. Simone de Beauvir
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#20
Hallo Claudia,
warum soll es denn heute nicht mehr möglich sein? Ich denke, es ist immer eine Frage des Fokus. Es ist doch genauso wie mit dem HP. Ich kann ein ganzes Leben damit verbringen, mich abends vor den Fernseher zu schmeißen, um zu "entspannen". Oder ich kann meine Zeit damit verbringen, mich weiterzubilden und den HP zu machen. Wink

Kommen wir zurück zu der Frage, was denn von einem Gegenstand übrigbleibt, wenn man die Interpretationen unseres Gehirns wegnehmen würde. Wie sieht ein Tisch wirklich aus, wenn er ja nichts als ein elektromagnetisches Feld ist?

Diese Frage hat Plato mit seinem Höhlengleichnis versucht zu beantworten. *nocheinenkeksnimm*

Der Mensch lebt laut Plato wie in einer Höhle. Seit der Geburt ist der Mensch festgebunden in dieser Höhle und kann weder Körper noch Kopf bewegen. Er kann nur geradeaus sehen und was er sieht ist die gegenüberliegende Höhlenwand. Hinter den Menschen ist ein Feuer und zwischen Feuer und festgebundenen Menschen ist eine Mauer. Hinter der Mauer laufen andere Menschen vorbei und tragen Gegenstände auf ihrem Kopf, die die Mauer überragen. ( Das klingt alles ein bischen blöd, aber nehmt es einfach mal hin Big Grin ).

Durch das Feuer werden Schatten auf die Leinwand ( Höhlenwand ) geworfen und zwar nur die Schatten der Gegenstände, die über die Mauer ragen. Die festgebundenen Menschen sehen nur die Schatten und halten diese für die Wirklichkeit. Wie soll es auch anders sein? Sie haben ihr Leben dort in der Höhle verbracht und kennen nichts anderes. Von der Welt "da draußen" haben sie keine Vorstellung.

Wir Menschen sind genauso wie diese Höhlenmenschen. Wir sehen nur Schatten. Die echten Gegenstände können wir nicht sehen. Plato hat diese echten Gegenstände "das Ding an sich" oder "die Idee eines Dinges" genannt. Damit meint er, dass der eigentliche Gegenstand eine Art geistige Natur besitzt, unmateriell, unsichtbar und ungreifbar.

Wenn wir die Wissenschaft nach der Natur der Dinge fragen, wird sie uns eine ähnliche Antwort geben.
Betrachtet man das Atommodell so besteht ersteinmal kein Zweifel, dass wir Materie in Form von Teilchen vor uns haben. Materie ist eine Art elektromagnetisches Feld und da wirds kniffelig.

Man hat herausgefunden, dass ein elektromagnetisches Feld aus Photonen besteht und diese Photonen, die auch Lichtteilchen genannt werden, können sich offensichtlich nicht entscheiden, was sie sein wollen. Mal sind sie Teilchen, mal sind sie Welle. Dies übrigens, liebe Claudia, bezeichnet man als Quantenebene oder Quantenfeld, wonach du ja gefragt hattest. Ein Quantenfeld ist ein Feld, das mal aus Wellen, mal aus Teilchen besteht.

Ein Teilchen ist klar als "Materie" definierbar, aber was ist eine Welle?

Elektromagnetische Wellen sind nichts anderes als Licht. Und zwar nicht nur das Licht, das wir sehen, dazu gehören auch Radiowellen, Gammastrahlung, Infrarotlicht und Radar.
Dieses Licht besteht nun widerum aus Energie bzw. es ist mit der Energie identisch. Die Teilchen entstehen, wenn sich die Wellen bzw. die Energie verdichten.

Wenn ihr mir bis hierhin gefolgt seid, dann habt ihr soeben einen Teil von Einsteins Relativitätstheorie verstanden. E = mc ( zum Quadrat ) heißt auf deutsch übersetzt, dass verdichtete Energie nichts anderes ist als Materie. Umgekehrt wirds deutlicher: Materie ist dasselbe wie Energie.

Es gibt also keine Materie so wie wir uns das vorstellen, sie entsteht nur in unserem Kopf. Das gesamte Universum um uns herum besteht aus Energie, man könnte auch Licht sagen, wenn euch das nicht zu esoterisch klingt. Auch die Kekskrümel auf meiner Hose bestehen aus Licht.
Und wie sagte der Buddha? Die Welt um uns herum ist Maya ( Sanskrit ), also Illusion. Wink

Viele Grüße
Kristina
Sapere aude! - Wage zu denken!
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