auch als Jurist möchte ich hier gerne meinen "Senf" dazu geben, insbesondere, wie die Sog- und Presswirkungen in den Übergangsbereichen von Arterien, Arteriolen, arteriellen und venösen Kapillaren, Venolen und Venen zustandekommen:
Zunächst einmal ist das Blutvolumen, das aus dem Herzen abgepumpt wird ebenso groß, wie das zum Herzen zurückfließende Blut (Blutkreislauf).
Wenn das arterielle Blut daher von den Arterien in die Arteriolen fließt, verteilt sich der "große Fluss der Arterien auf eine immense Vielzahl kleiner Nebenflüsse", der Arteriolen. Bereits diese haben aufgrund ihrer Vielzahl ein erheblich größeres Durchflussvolumen, als die liefernden Arterien. Der Vergleich mit einem sich verengenden Flussbett ist daher irreführend. Vielmehr kann man den Blutfluss in diesem Bereich mit einem "Flussdelta" vergleichen, bei dem sich die Wassermassen des Flusses auf eine Vielzahl von Nebenflüssen verteilt, wobei sich die Fließgeschwindigkeit der Einzelstömungen (entspricht dem Blutdruck) erheblich reduziert und die mitgeführten Schwebstoffe nicht mehr weitertransportiert werden, sondern sich ablagern.
Der Prozess der Voluminavergrößerung der Blutgefäße durch die Verteilung auf die Kapillaren (wiederum erhebliche Volumenvergrößerung) führt dann zu einer weiteren Blutdruckverringerung.
Bei der sukzessiven Rückführung des Blutes in die "venöse Straße" wird der Prozess dann umgekehrt (schrittweise Volumenreduzierung).
Nun zu den osmotischen Prozessen, Auspressung und Sog:
Das transportierte Blut enthält diesbezüglich 2 wichtige Komponentenblöcke: 1. Blutkörperchen (rot, weiß, -Plättchen) und Bluteiweiße sowie 2. Wasser und gelöste Versorgungsstoffe (arteriell) oder gelöste Abbauprodukte (venös).
Die Stoffe zu 1. binden Wasser, können aber die semipermeable Wand der Kapillaren auch bei dem vorhandenen Druck nicht überwinden, bleiben daher im Blut.
Die Stoffe zu 2. sind im Wasser gelöst und können die Kapillarwand selbst bei geringerem Druck überwinden.
In den Kapillaren findet daher ein Stoffaustausch je nach den gegebenen Drücken und der Konzentration der wasserbindenden Stoffe und des "Blutwassers" statt.
In den arteriellen Kapillaren übersteigt der Blutdruck den osmotischen Sog der Stoffe zu 1..Daraus folgt, dass Wasser (einschließlich der darin gelösten "Versorgungsstoffe", Stoffe zu 2.) abgepresst wird ).
Hierdurch steigt die Konzentration der Stoffe zu 1. (und damit der osmotische Sog) und führt dann im Bereich der venenösen Kapillaren, wo der Blutdruck ja weiter abgesunken ist, zu einem entgegengesetztem osmotischen Druckgefälle, das Wasser und die gelösten Abbaustoffe in die venösen Kapillaren saugt.
Ich hoffe, hier nicht einem grundlegendem Denkfehler aufgesessen zu sein. Wenn doch, bin ich für dezente Hinweise dankbar.
Liebe Grüße aus Kenzingen
Horst