(05.05.2017, 13:04)Mayte schrieb: Liebe Birgit,
wenn es keine "doofen" Fragen, kann ich ja den Anfang machen:- auch wenn ich mir da gar nicht sicher bin, dass die Frage nicht "doof" ist
.
Durch das Forum habe ich gelernt, dass es bei der TCM oft darum geht, eine ganz spezielle - d.h. auf den individuellen Fall abgestimmte - Rezeptur zu finden.
Mich würde interessieren: handelt es sich bei diesen Rezepturen um verdünnte homöopathische Mittel oder um Heilkräuter im Sinne der Phytotherapie, also um unverdünnte Pflanzenauszüge, Säfte, Tees etc. ?
Lieben Gruß,
Mayte
Hallo Mayte!
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Nein das ist keine doofe Frage
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Die Arzneimitteltherapie ist eigentlich der wichtigste Zweig der TCM. Es handelt sich hierbei um Rezepturen chinesische Arzneien im Sinne der Phytotherapie, es werden überwiegen pflanzliche Bestandteile verwendet, zum geringen Teil auch mineralische und tierische. Sie stellen in China den wichtigsten Teilbereich zur Behandlung von inneren oder chronischen Erkrankungen dar. Bei akuten Erkrankungen verwendet man oft erst die Akupunktur, die Ohrakupunktur, GuaSha-Behandlungen, TuiNa - Behandlungen,...
Es gibt aber auch die Möglichkeit diese Kräuter in Alkohol einzulegen (so dass die Patienten sie als Tinktur einnehmen), es gibt sie in Granulatform, als hydrophiles Konzentrat zum Beispiel für Kinder und genauso wie in der westlichen Phytotherapie kann man daraus Tabletten, Kapseln, Salben, etc. herstellen.
Das Besondere an der chinesischen Phytotherapie ist, das die chinesischen Arzneimittel von einem Grundrezept ausgehen, es gibt Grundrezepturen die sind mehrere tausend Jahre alt. Diese Grundrezeptur wird auf den Patient speziell für seine Beschwerden, Ursachen und Syndrome (das sind spezielle Symptomkomplexe) in ihrer Dosierung und Zusammensetzung genau abgestimmt.
Das ist dann das große Können in der TCM, alle Symptome (wichtige und vermeintlich unwichtige) des Patienten zu sammeln, diese den einzelnen Syndromen zuzuordnen, zu schauen wo liegt die Ursache, wo ist der Zweig, welche Rezeptur passt und wie modifiziere ich sie.
So bekommt jeder Patient seine ganz eigene Rezeptur!
Die einzelnen Arzneien, werden genauso wie die Nahrungsmittel in der chinesischen Diätetik, eingeteilt nach
- Temperaturerhalten (das heißt wärmen oder kühlen sie)
- Geschmack (sind sie sauer, süß,bitter,... und jeder Geschmack hat einen Bezug zu einem Funktionskreis)
- Wirkrichtung (absteigend oder aufsteigend, also senken sie z.B. rebellierendem Magen Qi (Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen,.. ab)
- Organbezug (wirken sie z.B. speziell auf die Leber oder eher auf die Milz,..)
- Botenkräuter (hier kann ich mittels eines Botenkrauter innerhalb der Rezeptur die gesamte Rezeptur zur Schulter, oder zu den Knien leiten,..)
- usw.....
Du merkst schon, das dies sehr umfassend ist
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Beantwortet das Deine Frage?
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Birgit Kriener
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