ich hatte das auch so verstanden, dass zu einer Zwangstörung immer auch ein innerer Widerstand gehört, der es der Person unangenehm macht. Fragt ich also, findet derjenige seinen Ordnungsanpruch tatsächlich völlih in Ordnung und fühlt er sich damit wohl, dann ist es halt keine Zwangstörung
Im Grunde bleibt dann nur noch die F60.5, insbesondere dann, wenn die Person auch ansonsten eher perfektionistisch, übermotiert, außerordentlich gewissenhaft und zuverlässig usw. ist
Andererseits stellt sich natürlich immer die Frage, was ist normal und wer bewertet etwas als unnormal oder krank... das wurde ja bei Savina erörtert ;-) Man kann und muss ja nicht jeden in eine ICD-10-Schublade packen. Eine für mich befremdliche Persönlichkeitsfacette muss nicht gleich ne Persönlichkeitsstörung sein, nur weil es jemand unharmonisch findet, wenn die Fransen nicht schön gekämmt sind oder die Bilder nicht gerade hängen.
Der Sinn nach Ordnung gehört übrigens zu unseren grundlegenenden Bedürfnissen. Wo ist da die Grenze? Darf man jeden Tag Spülen oder muss man nicht besser mal ein paar Teller über Nacht auf dem Tisch stehen lassen? Beim wievielten heruntergefallenen Krümel darf man den Handfeger holen. Wenn der eine Nachbar zweimal die Woche Fenser putzt (das war früher in der Nachbarschaft meiner Eltern absolut üblich!) und der andere putzt sie alle 2 Jahre... wer hat ne Störung, wer nicht
Also ich würde mal sagen, solange das die auffälligste Verhaltensweise bei dieser Peson ist, der Drang die Fransen auszurichten ich-synton ist, dann gibt's halt keine Diagnose nach ICD-10, dann ist es einfach nur ein Fimmel
herzlichst
Stephan
Betrachte stets die helle Seite der Dinge
Und wenn sie keine haben
Dann reibe die dunkle bis sie glänzt