Autismus war interessanterweise auch das erste das mir in den Sinn kam, aber dazu gehört natürlich mehr, als nur Fransen glatt streichen
Mal schauen, wie ich darüber denke, wen ich vom Mainzer Gesundheitsamt testiert bekomme, dass ich keine Gefahr für die Volksgesundheit bin,
noch beherrsche ich die ICD-10 ja noch nicht und der psychopathologische Befund ist für mich an vielen Stellen noch noch geheimnisvoll ;-)
Ich glaube das größte Problem in der Diagnose besteht darin, bestes Wissen und Gewissen sowie persönliche Normen und Werte mit dem allgemeinen Diagnosestandard in Einklang zu bringen.
Mein Sohn bspw. hat einige wesentliche Züge an sich, die man Autismus oder ADHS zuordnen kann. Wenn er im Schwimmbad auf die Toilette geht, kann es sein, dass das ne halbe Stunde dauert, weil er in eine bestimmte Kabine will, vorher klärt wieviel Toilettenpapier drin ist, genau untersucht ab wann bei der Drehung des Wasserhahnventils Wasser kommt und wann der Maximale Strahl erreicht ist, und zwar bei jedem Wasserhahn, und wenn er zurück kommt kann er genau sagen, wieviele Fliesen der Raum lang und breit ist... die Schulärztin hatte ihm ADHS unterstellt, manchmal spielt er auf dem Schulhof ganz allein oder fängt spontan an laut aufzuschreien... usw. Dabei ist er ganz normal. mal davon abgesehen, dass er Hochintelligent ist, also einen IQ > 130 hat, und dass er ständig denkt, unglaublich neugierig und wissbegierig ist, alles hinterfragt, sich mit 4 Jahren selöbst das lesen beigebracht hat (mit Unterstützung seiner 2 Jahre älteren Schwester), jetzt mit 6 in die zweite Klasse geht, und ich ihn einmal die Woche 40 km in eine sogenannte Entdeckertagsschule fahre, wo er Chemie und Japanisch lernt und total ruhig, ausgelassen und "normal" ist. Soviel zur Diagnoserelativität
herzlichst
Stephan
Betrachte stets die helle Seite der Dinge
Und wenn sie keine haben
Dann reibe die dunkle bis sie glänzt