ich denke, dass eine Blutentnahme (in gemäßigter Proportion ) an einem erwachsenen nahen Familienmitglied zum Einüben dieser invasiven Tätigkeit zulässig ist, wenn die Blutentnahme von einer Person durchgeführt wird, die weiß was sie tut und wie sie es tut und die die erforderlichen Hygienemaßnahmen hierbei beachtet.
Ausgangspunkt dieser Einschätzung ist § 1 HeilprG: Danach bedürfe, wer die Heilkunde ausüben wolle, ohne als Arzt bestallt zu sein, der Erlaubnis. Ausübung der Heilkunde im Sinne des Heilpraktikergesetzes ist nach § 1 Abs. 2 HeilprG jede berufs- oder gewerbsmäßig vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden bei Menschen, auch wenn sie im Dienste von anderen ausgeübt wird.
Das Anzapfen sollte daher übungshalber und nicht in der Absicht der regelmäßigen Krankheitsbehandlung von Familienangehörigen geschehen und ist somit keine "Ausübung der Heilkunde" i.S.d HeilprG.
Trotzdem stellt das Anzapfen rechtlich eine Körperverletzung dar, die nur mit wirksamer Einwilligung des Angezapften, der weiß in was er einwilligt, rechtmäßig ist (daher nicht an Kindern üben).
Ich weiß, ein klares "Ja" oder "Nein" auf so eine Frage wäre willkommener; aber dann fragt halt keinen Juristen .
GlG
Horst