Dann halten wir mal für den Anfang fest:
" Ok, eine sehr junge Frau mit Ohrgeräuschen. Das hört sich erstmal nicht nach einem Notfall oder irgendeiner Erkrankung mit Behandlungsverbot an. Aber ich sehe ja die Patientin nicht vor mir, daher möchte ich das gerne trotzdem erstmal für mich klar haben.
Wie kommt sie denn zur Tür herein? Angespannt, schmerzverzerrtes Gesicht o.ä., gebückt oder aufrecht und lebhaft?
Ist ihr Händedruck kraftvoll, macht sie insgesamt eher einen fitten Eindruck oder wirkt sie schwach und krank?"
Hier würde ich dann jeweils immer dazu sagen warum man genau diese Fragen stellt. Es wäre sicher auch von Vorteil den Begriff "Allgemeinzustand" zu benutzen. Alle gestellten Fragen zielen vermutlich darauf ab und mit diesem Begriff könnte man das ganze noch besser auf den Punkt bringen!
Antworten
Die Patientin ist bei gutem Allgemeinzustand. Es liegt von dieser Betrachtung her kein offensichtlicher Notfall vor.
ob sie genau benennen kann wie die Ohrgeräusche sind, also die Geräuschqualität /nein
- pulsierende Geräusche
- sausen oder brummen
- zischen und/oder Pfeifen
gibt es zeitliche Veränderungen (morgens/abends) /Nein
gibt es Veränderungen hinsichtlich der Intensität der Geräuche /nein
in wie weit fühlt sie sich durch die Geräusche beeinträchtig? /keine Beeinträchtigung
DAnn auf alla Fälle nach den BEgleichtsymptomen fragen
- Fieber, Schmerzen (Skala 1-10), B-Symptome /alles o.B.
Vorerkrankungen
- evtl. OP (Spinalanaesthesie können auch einen Tinitus auslösen)
- Unfälle (Schädel-Hirn-Trauma), .... /nein
Medikamente
- nimmt sie derzeit Medikamente (Diuretika?) /welche wären noch interessant?
Familenanamnese
Achja, wie hat denn der Amtsarzt auf die Annahme, dass es sich um keinen Notfall handelt reagiert? ES könnte sich ja durchaus um einen Hörsturz handeln, hmmm, nee dann wären ja die Ohrgeräusche plötzlichaufgetreten und sie würde schlecht bis gar nichts mehr auf dem betreffenden Ohr höhren. /SEHR GUT! und danke nein, kein Hörsturz